Ausgabe Februar 2024

Erheben wir Einspruch – gegen den Rechtsruck!

Demonstration gegen Rechtsextremismus und die AfD auf dem Platz der Republik vor dem Reichstag in Berlin, 21.1.2024 (IMAGO / David Weyand)

Bild: Demonstration gegen Rechtsextremismus und die AfD auf dem Platz der Republik vor dem Reichstag in Berlin, 21.1.2024 (IMAGO / David Weyand)

Die Undercover-Recherche von Correctiv hat öffentlich gemacht, was im Grunde keine Neuigkeit ist: Im einschlägig bekannten Landhotel Adlon in Potsdam trafen radikale Rechte und AfD-Funktionäre ältere rechtskonservative Bürger, die es zu Geld und Einfluss gebracht haben, um nichts weniger als die Finanzierung und mediale Inszenierung eines künftigen Staatsstreiches zu besprechen. Dabei lauschten sie dem Plan des identitären „Meisterdenkers“ Martin Sellner, unliebsame Migranten mit oder ohne deutschen Pass außer Landes zu schaffen. Sellners gerade erschienene Anleitung zum „Regime Change von rechts“ bewirbt der Antaios Verlag in typischer Verschwurbelung, indem er behauptet, noch nie sei „rechts der Mitte so planmäßig und professionell über Chance, Durchhaltevermögen, Bündelung und Zusammenspiel der Kräfte nachgedacht worden“; Sellner formuliere „Verhaltenslehren, die sich jeder aneignen sollte, der sich ernsthaft am Kampf um die gute Zukunft unseres Landes beteiligen möchte“.

Vor allem das unverblümte Programm ethnischer Säuberung hat viele geschockt. Dabei hat der thüringische AfD-Vorsitzende Björn Höcke bereits 2018 Ähnliches in einem Gespräch, das auch publiziert wurde, weit drastischer formuliert.

»Blätter«-Ausgabe 2/2024

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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