(Aus: Tikkun, März/April 1990)
Der Autor dieses Beitrages, Todd Gitlin, lehrt als Professor für Soziologie an der University of California in Berkeley. Er ist mit einer maßgeblichen Untersuchung zum Thema der 68er Bewegung hervorgetreten ("The Sixties - Years of Hope, Days of Rage, New York 1987, Bantam). Der hier erstmals in deutscher Übersetzung vorliegende Aufsatz beruht auf einem Vortrag des Autors zu einer theoretischen Konferenz der in Oakland/Kalifornien erscheinenden linksliberalen jüdischen Zweimonatszeitschrift "Tikkun" im Januar 1990. Der Beitrag erschien dann in überarbeiteter Form in "Tikkun", März/April-Ausgabe 1990, S. 28-33. Todd Gitlin zieht eine Bilanz der aktuellen Debatten über das "Ende der Geschichte" und den "Tod des Sozialismus". Er zeigt auf, daß die Revisionsbedürfnisse, die das Ende des Kalten Krieges erwecken, sich nicht auf das vormals sozialistische System beschränken. Ost und West stehen in ihren Sicherheitsstrategien wie in ihren gesellschafts- und umweltpolitischen Optionen vor Neuland. Was aufgehört hat, schreibt er mit Adresse an die "Hegel-Abteilungen des amerikanischen Außenministeriums (d.h. den Autor des Essays "Ende der Geschichte" - Francis Fukuyama), ist bestenfalls die "Geschichte in Großbuchstaben". D. Red.