Ausgabe Januar 2013

Gibt es einen Sinn der Geschichte?

»Der Fortschritt ist kein kontinuierliches Fortschreiten.
Dazwischen liegen die Katastrophen.«
Werner Mittenzwei [1]

Die Historik, die die Geschichte erforscht, bietet für jeden Zeitenwandel reflektierend und darstellend viele Vergleiche an, ökonomisch-soziale, politische und psychologische Erklärungen für Niedergangsperioden, für Weltkriege, für Revolutionen, heiße und kalte Bürgerkriege unserer Epoche und früherer Zeiten. Künstler des Wortes, des Bildes und des Klanges vermitteln Erlebnisse leidender, gequälter, herrschsüchtiger und rebellischer Menschen in Fülle. Und immer wieder bleiben bohrende Fragen offen, so etwa, ob die gegenwärtige Weltkrise der menschlichen Lebens- und Schaffenswelt zum ewigen Kreislauf der Geschichte gehört? Bleibt jenes „Menschlich-Allzu Menschliche“, das immer wieder Niedertracht in Kriegs- und Friedenszeiten hervorbringt, für immer bestehen? Die Frage nach der Natur des Menschen bewegt uns, und wenn der Mensch sich verändert, unter welchen Bedingungen, inwieweit und in welcher Richtung geschieht es? Wohin entwickelt sich überhaupt die Menschheit?

Der Ruf nach Erlösung diesseits oder jenseits der Erdenwelt ist seit Jahrtausenden nicht verhallt. Erlösung vom Übel erfleht das Gebet, das die Hoffnung aufs Jenseits richtet.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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