Wie Jürgen Habermas die Geschichte der Philosophie deutet

Bild: Suhrkamp Verlag
Wenn zu Beginn der 20er Jahre des einundzwanzigsten Jahrhunderts der 1929 geborene Jürgen Habermas mit „Auch eine Geschichte der Philosophie“ ein voluminöses Werk von über 1700 Seiten vorlegt, dann ist das zugleich weniger und mehr als die Summe seines bisherigen Schaffens.[1] Weniger, weil Habermas keineswegs all das referiert, was er seit seinen ersten bahnbrechenden Publikationen, etwa dem „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ (1962), „Erkenntnis und Interesse“ (1968) sowie der bisher als systematisches Hauptwerk geltenden „Theorie des kommunikativen Handelns“ (1981) publiziert hat; mehr, insofern hier eine in ihrer Weise in der neuen deutschen Philosophie einzigartige genealogische Selbsteinholung des eigenen Denkens entfaltet wird – unter der „metatheoretische Frage: Was kann heute noch ein angemessenes Verständnis der Aufgabe der Philosophie sein?“[2]
Der bisher letzte, der diesen Versuch unternommen hat, war Georg Wilhelm Friedrich Hegel, dessen 250. Geburtstags in diesem Jahr gedacht wird.