Seit ihren Anfängen hat die Kritik am Sozialstaat immer wieder drei irreparable Schwächen moniert: perverse Folgen, prohibitive Kosten und verpuffende Effekte. 1) In der Summe sind diese Mängel so gravierend, daß man sich unwillkürlich fragt, warum es ihn denn überhaupt (noch) gibt. Schon vor langer Zeit ist Herbert Spencer, auch darin schulbildend, auf zwei unabhängige, aber sich verstärkende Prozesse gestoßen. Das Fundament des falschen - sanften - Weges legt unsere z i v i l i s a t o r i s c h e D e k a d e n z: "Ließe man den Grundsatz des 'survival of the fittest' in aller Härte wirken, würde er die degenerierten Subjekte schnell aussondern.
Aber mit dem heutigen Nervenkostüm ist diese Härte nicht zu praktizieren." 2) Darauf baut der zweite Mechanismus, ein spezifisch d e m o k r a t i s c h e r D e f e k t: "Das Wahlrecht nährt in den Massen lebhafte Vorstellungen davon, wie sie die Gesellschaft zu ihren Gunsten verändern könnten, und wer immer auf ihre Stimmen angewiesen ist, kann es sich nicht leisten, diesen Irrtum auszusprechen". 3) Kurzum: Die Mehrheit mißbraucht das Mitleid. Unter solchen Bedingungen ist die Zukunft bereits Vergangenheit nichts geht mehr, Wohlfahrt blockiert jeden Fortschritt. Wenn sich überhaupt etwas bewegt, dann kommt es nur noch schlimmer.