In den ersten Oktobertagen letzten Jahres erschoss die israelische Polizei zehn israelische Bürger. Die Toten waren Israelis arabischer Herkunft, die Schützen Israelis jüdischer Herkunft. Jüdische Zivilisten brachten drei weitere israelische Araber um. Es war zu Beginn der Al-Aqsa-Intifada, die in nunmehr fünfzehn Wochen mehr als 350 Tote gefordert hat, die übergroße Mehrheit von ihnen Palästinenser. Der Aufstand hatte an der Grenzlinie, die das israelische Kernland von den besetzten Gebieten trennt, nicht Halt gemacht. Solidarität mit dem Aufstand der palästinensischen Brüder der Westbank und des Gazastreifens gegen die Besatzung mischte sich mit Zorn über die jahrzehntelange Diskriminierung im jüdischen Staat und entlud sich in Attacken gegen die Symbole der Staatsgewalt. Straßenkreuzungen wurden blockiert, Steine und Benzinflaschen flogen, Reifen brannten, Läden wurden verwüstet.
Der Gewaltausbruch war ein Schock für das Land. Man war sich der Loyalität der arabischen Minderheit zum Staate Israel so sicher gewesen! Aus den 150 000 Arabern, die im ersten israelisch-arabischen Krieg 1948 im Lande geblieben waren, sind mittlerweile eine Million geworden. Sie stellen knapp ein Fünftel der israelischen Bevölkerung. Die Geburtenrate beträgt 3,6%.