Ausgabe Februar 2020

Aufrüstung statt Dialog: Droht die nukleare Apokalypse?

Russlands Präsident Wladimir Putin bei einer gemeinsamen Übung der Nord- und der Schwarzmeerflotte im Schwarzen Meer an Bord des russischen Raketenkreuzers Marschall Ustinow

Bild: imago images / ITAR-TASS

Wir schreiben das Jahr 2020. Im Kaliningrader Gebiet – der an die Nato-Mitgliedstaaten Litauen und Polen angrenzenden Enklave an der Ostsee – hält das russische Militär gerade ein Großmanöver ab. Da gerät ein Aufklärungsflugzeug der westlichen Allianz versehentlich in den russischen Luftraum und wird von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen. Die Nato schickt daraufhin schleunigst Luftwaffengeschwader und Kriegsschiffe in die Region. Beide Seiten erklären warnend, im Falle einer Bedrohung lebenswichtiger Interessen zögen sie den Einsatz von Atomwaffen in Betracht.

Die Beziehungen zwischen der Nato und Russland stehen nach der Invasion der Krim, angesichts zunehmender Spannungen im Nahen und Mittleren Osten, kollabierender Rüstungskontrollvereinbarungen und der Stationierung neuer Atomwaffen schon länger auf der Kippe. Nun aber bereiten sich beide Seiten plötzlich beschleunigt auf Kriegshandlungen vor. In Washington, wo der Präsidentschaftswahlkampf bereits Fahrt aufnimmt, wetteifern die Kandidaten darum, wer in Sachen Russland die härteste Haltung einnimmt. Und in Moskau schlägt die russische Führung Washington gegenüber – aus der Erfahrung heraus, dass Antiamerikanismus sich auszahlt – noch schrillere Töne an.

Februar 2020

Sie haben etwa 3% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 97% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (3.00€)
Digitalausgabe kaufen (10.00€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe September 2025

In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema