Ausgabe Februar 2024

Klimaschutz und fossile Geschäfte: Der janusköpfige Westen

US-Präsident Joe Biden hat ein großes Öl- und Gasbohrprojekt in Alaska genehmigt, das auf den heftigen Widerstand von Umweltaktivist:innen stieß. Das Foto zeigt einen Bohrplatz in Alaska, 13.3.2023 (IMAGO / ABACAPRESS)

Bild: US-Präsident Joe Biden hat ein großes Öl- und Gasbohrprojekt in Alaska genehmigt, das auf den heftigen Widerstand von Umweltaktivist:innen stieß. Das Foto zeigt einen Bohrplatz in Alaska, 13.3.2023 (IMAGO / ABACAPRESS)

Es ist der Anfang vom Ende der Welt, wie wir sie kennen. So könnte, kurz gefasst, die Botschaft der 28. Weltklimakonferenz (COP) in Dubai lauten, die Mitte Dezember 2023 zu Ende ging. Das Ende einer Welt, die immer noch am Tropf von Erdöl, Erdgas und Kohle hängt. Ohne die Verbrennung dieser Energieträger stünde weltweit fast alles still: Schiffe, Autos und Flugzeuge würden niemanden mehr transportieren, Fabriken nichts mehr produzieren, Heizungen kalt bleiben, Klimaanlagen nicht mehr brummen. Doch mit dieser fatalen Abhängigkeit soll perspektivisch Schluss sein.

Dazu bekannten sich die rund 200 Unterzeichnerstaaten des Pariser Weltklimaabkommens. Auf dem Papier haben sie sich zu einem Übergang „weg von fossilen Energieträgern“ hin zu erneuerbaren Energien verpflichtet – und damit zu einem Umbau aller Wirtschaftsbereiche, vom Stahlwerk über den Autobauer bis hin zum Landwirtschaftsbetrieb. Alles muss künftig klimafreundlich sein, also möglichst wenig Treibhausgase in die Atmosphäre abgeben. Zwar haben sich die allermeisten Staaten der Welt bereits in zahlreichen Erklärungen und Abkommen dazu verpflichtet, die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu halten. Unzählige Male versprachen sie, sich für den weltweiten Klimaschutz einzusetzen und die Erderwärmung – die global bereits bei deutlich über einem Grad liegt – zu stoppen oder zumindest einzudämmen.

»Blätter«-Ausgabe 2/2024

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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