Über die seltsame Nähe zwischen Linken und Islamisten

Bild: Am 8. Oktober 2023 marschierte die Demo »All Out for Palestine« durch die Straßen von Manhattan. Demonstrierende hielten auch Schilder mit der Aufschrift »Long Live The Intifada« in die Höhe (IMAGO / ZUMA Press Wire)
Manchmal kommt es auf der Weltbühne zu Ereignissen, die unmittelbar einen grundlegenden Bruch markieren. Der 7. Oktober 2023 war ein solches Ereignis. Die Hamas, jene Organisation, die 2007 gewaltsam (durch Tötung von Anhängern ihrer Gegenpartei, der Fatah) die Macht im Gazastreifen übernommen hatte und von den Vereinigten Staaten wie der Europäischen Union als terroristisch eingestuft worden ist, verübte Verbrechen gegen die Menschlichkeit, indem sie fast 1200 Israelis ermordete, überwiegend Zivilisten. Selbst diejenigen, die sich in trostloser Weise an die menschliche Barbarei gewöhnt haben, erschauderten angesichts der gezielten Grausamkeit dieser Massaker: Kinder und Babys wurden aus nächster Nähe getötet, es kam zu sexueller Gewalt und Misshandlungen von seltenem Ausmaß, ganze Familien wurden verbrannt und Leichen öffentlich inmitten tanzender und singender Menschenmengen zur Schau gestellt – das alles unter großem Jubel gefilmt und über soziale Netzwerke in der ganzen Welt verbreitet. Schockierender noch als dieses „festliche“ Regime des Verbrechens gegen die Menschlichkeit waren die Reaktionen einer erstaunlichen Zahl progressiver Beobachter, die in den fröhlichen Chor der Menschenansammlungen aus Gaza einstimmten.
Soweit ich mich erinnern kann, hat kein anderes Massaker – ob im Südsudan oder im Kongo, in Äthiopien, Sri Lanka, Syrien oder der Ukraine – im Westen und in islamischen Ländern so viele Menschen glücklich gemacht.