Die konjunkturelle Situation in Westdeutschland hat sich in den letzten Monaten weiter deutlich verschlechtert. Statt Anzeichen für eine Stabilisierung aufzuweisen - was im Gefolge der Besserung in den USA erwartet worden war - hat sich die Situation noch ungünstiger entwickelt als vorausgesagt. Für Westdeutschland rechnen inzwischen viele Prognosen - so die jüngste des Internationalen Währungsfonds (IWF) und Aussagen aus dem Sachverständigenrat mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um rund 2%. Das wäre der bislang stärkste jährliche Rückgang in der Geschichte der (alten) Bundesrepublik (-0,2 im Jahre 1976; -1,3 in 1975; -1,1 in 1982). Die Eckdaten der unten dargestellten Prognose von Anfang 1993 sind bereits wieder überholt.
Eckdaten der Wirtschaftsentwicklung in Deutschland (siehe PDF Datei)
Die aktuellen Indikatoren zeigen immer noch deutlich nach unten: Die Erzeugung des produzierenden Gewerbes lag im Februar um rund 10% unter dem Vorjahresstand, die Auftragseingänge um rund 15%. Der Auslastungsgrad der industriellen Kapazitäten ist unter 80% gesunken, die Investitionspläne der Unternehmen im Westen werden scharf zusammengestrichen trotz einer in den meisten Branchen noch vergleichsweise guten Ertragslage und hoher finanzieller Rücklagen.