Mit dem Ende 1991 in Maastricht durch den Rat der EG beschlossenen "Vertrag über die Europäische Union" ist zum einen das ökonomische Integrationsziel, die Schaffung einer Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, verbindlich festgelegt worden. Zum anderen wurden die Voraussetzungen und Stufen zur Verwirklichung dieses gigantischen Projekts definiert. Die erste Stufe begann, kaum bemerkt, zum 1. Juli 1990, übrigens zeitgleich mit der Einführung der DM-Währung in den neuen Bundesländern. Charakteristika dieser ersten Stufe waren: Stärkung des Gouverneurausschusses (Notenbankenpräsidenten); volle Liberalisierung der Geld- und Kapitalmärkte (mit Ausnahmen für die Länder im Süden) "multilaterale Überwachung" vor allem zur Vermeidung exzessiver Defizite bei den staatlichen Etats in den Mitgliedsländern. Zum 1. Januar 1994 startete dann vertragsgemäß die zweite Stufe zur Etablierung einer Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Wichtigste Aufgaben dieser Etappe sind: Totales Verbot der Finanzierung des öffentlichen Sektors über Notenbankenkredite sowie die Einrichtung des Europäischen Währungsinstituts (EWI). Dabei ist hervorzuheben, daß der Prozeß der Konvergenz der nationalen Notenbankenverfassungen schneller vorankam als vertraglich vorgesehen.
In der Januar-Ausgabe skizziert der Journalist David Brooks, wie die so dringend nötige Massenbewegung gegen den Trumpismus entstehen könnte. Der Politikwissenschaftler Philipp Lepenies erörtert, ob die Demokratie in den USA in ihrem 250. Jubiläumsjahr noch gesichert ist – und wie sie in Deutschland geschützt werden kann. Der Politikwissenschaftler Sven Altenburger beleuchtet die aktuelle Debatte um die Wehrpflicht – und deren bürgerlich-demokratische Grundlagen. Der Sinologe Lucas Brang analysiert Pekings neue Friedensdiplomatie und erörtert, welche Antwort Europa darauf finden sollte. Die Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres erläutern, warum die Abhängigkeit von Öl und Gas Europas Sicherheit gefährdet und wie wir ihr entkommen. Der Medienwissenschaftler Roberto Simanowski erklärt, wie wir im Umgang mit Künstlicher Intelligenz unsere Fähigkeit zum kritischen Denken bewahren können. Und die Soziologin Judith Kohlenberger plädiert für eine »Politik der Empathie« – als ein Schlüssel zur Bekämpfung autoritärer, illiberaler Tendenzen in unserer Gesellschaft.