Ausgabe Februar 1999

Institutionalisierte Vermittlung statt Errichtung eines Protektorats

Vorschlag von internationalen Wissenschaftlern für eine Übergangslösung im Kosovo (Auszüge)

Neun Wissenschaftler - Franz-Lothar Altmann, Shlomo Avineri, Georg Brunner, Martin Brusis, Wim van Eekelen, Curt Gasteyger, Josef Janning, Paul Lendvai und Cornelins Ochmann - haben im Rahmen eines Projektes über Minderheitenkonflikte in Mittel- und Osteuropa, das die Bertelsmann Wissenschaftsstiftung (Gütersloh) gemeinsam mit der Forschungsgruppe Europa am Centrum für Angewandte Politikforschung (München) realisiert hat, einen Lösungsvorschlag für den Kosovo-Konflikt entwickelt. Die Urfassung des Konzepts für eine Interimsverwaltung stammt vom Dezember 1997. Sie wurde im Laufe des vergangenen Jahres nach Diskussionen mit Vertretern der Konfliktparteien und der internationalen Vermittler mehrfach überarbeitet und nun für eine internationale Konferenz in Athen am 22. Januar d.J. aktualisiert. Zum Kosovo-Konflikt und den Interventionsmöglichkeiten der internationalen Gemeinschaft vgl. die Umfrage in der "Blätter"-Ausgabe 12/1998 (dort auch Dokumente von UNO, Bundestag und OSZE). - D. Red.

[...]

Die Balkan-Kontaktgruppe sollte ihre Kontrolle über den politischen Prozeß in Kosovo/Serbien verstärken, indem sie der Bundesrepublik Jugoslawien (BRJ) internationale Partizipationsrechte im Austausch gegen eine institutionalisierte Vermittlungs- und Schlichtungsrolle gewährt.

Februar 1999

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