Ausgabe April 2000

Warum der Euro stärker ist als sein Ruf

Zehn Gründe für eine mittelfristige Aufwertung

Als die Gemeinschaftswährung im Euroland am ersten Börsentag nach Neujahr 1999 gehandelt wurde, da schwärmte nicht nur die Fachwelt über einen Bilderbuchstart. Doch bald verpuffte die Europhorie, die gemeinsame Währung verlor gegenüber wichtigen anderen Währungen Zug um Zug an Wert. Die symbolträchtige Parität mit dem US-Dollar ist nun schon einige Wochen unterschritten, Ende Februar rutschte der Euro gar auf das bisherige Allzeittief von 0,93 Dollar. Im Vergleich zu seiner ersten Novellierung hat er gegenüber der US-Währung bis zum Februar dieses Jahres um knapp 17% abgewertet. Aber auch der japanische Yen konnte - trotz der tiefen Strukturkrise Japans - gegenüber dem Euro um knapp 20 % an Wert gewinnen. Von besonderer Bedeutung für das währungspolitische Zusammenwachsen innerhalb der EU ist die massive Abwertung des Euro gegenüber dem Pfund Sterling um 12% bis zum Januar dieses Jahres.

Angesichts dieses Preisanstiegs sinken die Chancen, das britische Pfund in die Gemeinschaftswährung einzuschmelzen. Die Verliererposition in der Konkurrenz um die wichtigsten Währungen der Welt ist also unübersehbar. Vor der Suche nach Antworten auf die Fragen nach den Ursachen für diesen Preisverfall und vor der Frage nach der Zukunft ist in Erinnerung zu rufen: Zum 1.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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