Ausgabe März 2000

Möglichkeiten einer effektiveren Zinsbesteuerung

Inländische wie ausländische Zinserträge werden der Besteuerung zunehmend entzogen, während sie gleichzeitig quantitativ an Bedeutung gewinnen. Wie die übrigen Kapitaleinkünfte machen Zinseinkommen einen steigenden Anteil an den gesamten Haushaltseinkommen aus, zumindest bei den oberen Einkommensschichten. So hatten in Deutschland Netto-Gewinn- und Vermögenseinkommen 1998 mit 40% praktisch den gleichen prozentualen Anteil am verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte wie die Arbeitseinkommen. Die Belastung dieser Einkommen mit Gewinn- und Einkommensteuern ist dagegen von 7% im Jahr 1991 unter 4% 1998 gesunken. 1) Nach Schätzungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) betrug das zinstragende Vermögen der privaten Haushalte in Form von Spareinlagen, festverzinslichen Wertpapieren, Geldmarktpapieren, Termingeldern und Sparbriefen 1998 über 2,9 Bio. DM. Die Einkommen aus Zinsgutschriften auf Spareinlagen und festverzinsliche Wertpapiere erreichten ein Niveau von knapp 116 Mrd. DM; 47 % über demjenigen von 1991. 2)

Dabei ist festzustellen, daß sich in der EU im Gefolge der vollständigen Liberalisierung des Kapitalverkehrs die Anleger verstärkt auf ausländische Finanztitel orientiert haben.

Sie haben etwa 9% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 91% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe September 2025

In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema