Ausgabe Dezember 2011

EU-Ukraine-Russland: Dreiecksbeziehung im Dauerstress

Nicht nur die soeben eröffnete Ostseepipeline Nord Stream wirft ein Schlaglicht auf die bedeutsame Beziehung der Europäischen Union zu den beiden territorial größten Staaten Europas: Russland und der Ukraine. Auch die kurz vor dem Abschluss stehenden Verhandlungen über ein Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine rücken die komplizierte Dreiecksbeziehung Brüssel-Moskau-Kiew erstmals ins Bewusstsein einer breiteren europäischen Öffentlichkeit.

Nach Jahren relativer Stagnation stehen die Beziehungen zwischen Russland, der Ukraine und der EU heute an einem Scheideweg. Die Ukraine als der Schlüsselstaat inmitten dieses geopolitischen Dreiecks steht vor der Wahl zwischen mehreren Zukunftsszenarien: Anschluss an die EU durch ein weitreichendes Assoziierungs- und Freihandelsabkommen, Beitritt zu einer nachsowjetischen Zollunion oder gar politischen („Eurasischen“) Union unter der Führung Russlands oder aber Fortführung der bisherigen Schaukelpolitik zwischen Ost und West.

Fest steht: Das zukünftige Verhältnis zwischen Brüssel, Moskau und Kiew wird die Zukunft Europas wesentlich bestimmen.

Weder die europäische noch die russische, ja scheinbar nicht einmal die ukrainische Führung selbst, ist sich allerdings derzeit darüber im Klaren, wohin die Ukraine außenpolitisch steuert.

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