Ausgabe April 1990

Die Europäische Gemeinschaft und die Einigung Deutschlands

Ob - und unter welchen Voraussetzungen - die deutsch-deutsche Entwicklung mit der west- und gesamteuropäischen synchronisiert oder doch kompatibel gemacht werden kann, hängt mitentscheidend von der Rolle der EG in diesem Prozeß ab. Hinsichtlich der Bundesrepublik stellt sich die Frage, ob ihre Einbindung in die westeuropäische Integration (und damit diese selbst) Schaden nimmt; hinsichtlich der DDR geht es darum, ob - und in welcher Form - sie als neuer Mitgliedstaat oder als Bestandteil einer vergrößerten Bundesrepublik einbezogen wird. Sollten die beiden Staaten sich zu einem neuen Gebilde zusammenschließen, das eigenständiges Völkerrechtssubjekt würde, kommt die Frage von Neuverhandlungen über die deutsche EG-Mitgliedschaft auf die Tagesordnung. - Wir freuen uns, daß es uns gelungen ist, einen Experten zu gewinnen, der das Thema "Die Europäische Gemeinschaft und die Einigung Deutschlands" sozusagen als Insider beurteilen kann: Botschafter a.D. Dr. Werner Ungerer war bis 1989 Ständiger Vertreter der Bundesrepublik bei der EG in Brüssel. Bei dem nachstehenden Beitrag handelt es sich um die Druckfassung eines Vortrags, den Dr. Ungerer am 12. März d.J. vor der Gesellschaft für Auslandskunde in München gehalten und den "Blättern" freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

April 1990

Sie haben etwa 4% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 96% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema