Ausgabe April 1994

Die Erweiterung der Europäischen Union und das Ende der EFTA

Die im Frühjahr 1993 begonnenen Beitrittsverhandlungen zwischen der Europäischen Union (EU) und vier Mitgliedsländern der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) Österreich Schweden, Finnland und Norwegen sind Mitte März 1994 abgeschlossen worden. Das Ergebnis wird in den nächsten Monaten dem Europäischen Parlament sowie den Parlamenten der Beitrittsländer zur Zustimmung vorgelegt werden. In allen vier Ländern wird es darüber hinaus eine Volksabstimmung geben. Bei einem - noch keinesfalls gesicherten positiven Ausgang kann die Europäische Union ab 1. Januar 1995 um die vier Länder auf künftig 16 Mitglieder erweitert werden.

Dieser Beitritt bedeutet zugleich das faktische Ende der EFTA, in der dann noch Island, die Schweiz und Liechtenstein verbleiben. Ihre auch formelle Auflösung dürfte nur noch eine Sache von Monaten sein. Nach dem Zerfall des osteuropäischen "Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe" (RGW) ist dann auch eine der beiden westeuropäischen Wirtschaftsorganisationen verschwunden.

Die Europäische Union - dieser Name wurde durch den Vertrag von Maastricht für die bisherige Europäische Gemeinschaft (EG) eingeführt - ist als einzige wirtschaftspolitische Gestaltungskraft Europas übriggeblieben.

April 1994

Sie haben etwa 10% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 90% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe September 2025

In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema