4/2015: Die Verteidigung der Demokratie
»Blätter«-Mitherausgeber Claus Leggewie feierte am 27. März seinen 65. Geburtstag – und zwar mit einem neuen Buch, seiner Autobiographie, »Politische Zeiten. Beobachtungen von der Seitenlinie«.
»Blätter«-Mitherausgeber Claus Leggewie feierte am 27. März seinen 65. Geburtstag – und zwar mit einem neuen Buch, seiner Autobiographie, »Politische Zeiten. Beobachtungen von der Seitenlinie«.
Vor 30 Jahren hielt der soeben im Alter von 94 Jahren verstorbene Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker seine bedeutendste Rede, in der er den 8. Mai 1945 als »Tag der Befreiung« definierte. Die Debatte wurde jedoch bereits zuvor geführt, u.a. in den »Blättern« – mit 21 pointierten Stellungnahmen.
Während heute West und Ost wieder aufeinanderprallen, begann vor 50 Jahren, zwei Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs, die Brandtsche Ost-Politik, unterstützend begleitet von »Blätter«-Redakteur Achim von Borries:
Zwei Jahre nach Beginn des Irakkriegs – und vor den »ersten freien Wahlen« am 30. Januar 2005 – zog die US-amerikanische Publizistin Naomi Klein eine verheerende Bilanz: Bagdad im Jahr Null. Das Scheitern der neokonservativen Utopie, in: »Blätter«, 1/2005, S. 33-54.
Exakt 20 Jahre vor Barack Obamas Pleite erlebte mit Bill Clinton ein anderer Demokrat seine verheerende Niederlage bei den Zwischenwahlen zum Kongress. Der große Historiker und Soziologe Christopher Lasch legte kurz vor seinem Tod die eigentliche Ursache für diese Wende bloß, die da lautete: »Die Revolte der Eliten oder: Verrat an der Demokratie«.
Am 14. November feiert Arthur Heinrich, von 1987 bis 2001 Redakteur der »Blätter«, seinen 60. Geburtstag, zu dem wir ihm ganz herzlich gratulieren.
Vor 50 Jahren zeichnete der Politologe Ossip K. Flechtheim von der Freien Universität Berlin ein verheerendes Bild der Adenauer-Erhardschen Kanzlerdemokratie. Aufgrund einer chancenlosen und weithin ununterscheidbaren SPD-Opposition erlebe man den Niedergang der Demokratie durch politische Alternativlosigkeit.
Vor 20 Jahren beschäftigte sich der Philosoph Karl-Otto Apel in den »Blättern« mit einem gerade heute, angesichts der dramatischen kulturellen Konflikte in der Außen- wie in der Innenpolitik, hoch aktuellen Thema, nämlich dem Recht auf Andersartigkeit.
Vor 50 Jahren, ein halbes Jahr nach Beginn des Auschwitzprozesses, beschäftigte sich die österreichische Schriftstellerin Elisabeth Freundlich mit dem deutschen Jahrhundertverbrechen und seinem Nachwirken in der jungen Bundesrepublik.
Vor zehn Jahren gratulierte »Blätter«-Mitherausgeberin Ingeborg Maus dem langjährigen »Blätter«-Mitherausgeber Helmut Ridder (18. Juli 1919 – 15. April 2007) zu seinem 85. Geburtstag mit einem Text zu seinem und ihrem Lebensthema, der Ermöglichung oder Verhinderung von Demokratie durch das Recht.
Am 18. Mai starb im Alter von 84 Jahren der große Physiker, Friedensforscher und Träger des Alternativen Nobelpreises Hans-Peter Dürr.
Vor zehn Jahren, am 14. Mai 2004, starb der Journalist und Publizist, der, mit einem Wort Alexander Kluges, »Öffentlichkeitsmacher« Günter Gaus.
Fast 20 Jahre nach dem Holocaust fand in Frankfurt a. M. der erste Auschwitz-Prozess statt. Warum erst so spät, fragte Heinz Abosch, deutsch-jüdischer Schriftsteller und Mitglied der Résistance (Auschwitz, in: »Blätter«, 4/1964).
Am 26. März feiert unser Mitherausgeber Jens Reich seinen 75. Geburtstag, zu dem wir ganz herzlich gratulieren, indem wir an seine weiterhin aktuelle kritische Bilanzierung der Wende erinnern: »Die osteuropäische politische Bürgerbewegung von 1989 hat ein gescheitertes Gesellschaftsmodell abgeschafft, hat einen historischen Erfolg erkämpft.
Angesichts der NSA-Affäre und der Debatte über das Recht zum Whistle- blowing wie über die Begrenzung der Geheimdienste ist der 50 Jahre alte Beitrag des Strafrechtlers und späteren Bundesinnenministers Werner Maihofer (FDP) hochaktuell: Staatsschutz im Rechtsstaat, in: »Blätter«, 1/1964
Vor 20 Jahren, kurz vor Beginn der Präsidentschaft Nelson Mandelas, bilanzierte der Verfassungsrechtler Norman Paech die schwierige Übergangsperiode in Südafrika.
Am 2. Dezember feiert Karl D. Bredthauer, langjähriger Redakteur und Chefredakteur der »Blätter« seinen 70. Geburtstag, zu dem wir ganz herzlich gratulieren. Aus gegebenem Anlass, dem anhaltenden NSA-Skandal, erinnern wir an seine Warnung zu Hochzeiten des Irakkrieges vor zehn Jahren.
Im November feiert die Vorsitzende des »Blätter«-Fördervereins, die Friedensforscherin Corinna Hauswedell, ihren 60. Geburtstag, zu dem wir ganz herzlich gratulieren. Bald ein Vierteljahrhundert nach Ende des Kalten Krieges erinnern wir an ihre Bilanzierung des außenpolitischen Paradigmenwechsels seit dem 9. November 1989.
Vor zehn Jahren, nach dem Beginn des Irakkriegs, befand sich das transatlantische Verhältnis in einer hoch angespannten Lage. Karl Lamers, MdB der CDU und Erfinder der Kerneuropa-Idee, entwickelte im Gespräch mit den »Blättern« hellsichtige Gedanken über die Zukunft Europas und der US-amerikanischen Hegemonialmacht.
Am 13. September begeht unser langjähriger Herausgeber Detlef Hensche seinen 75. Geburtstag. Wir bedanken uns ganz herzlich für seinen großen Einsatz für das gemeinsame Projekt und dokumentieren einen von vielen starken Texten aus seiner Feder.
Mitte Juni eröffnete Angela Merkel mit Wladimir Putin in St. Petersburg die Ausstellung »Bronzezeit – Europa ohne Grenzen«. Zuvor traten die divergierenden Rechtsverständnisse um die »Beutkunst« beider Seiten wieder einmal offen zutage.
Fast auf den Tag 50 Jahre vor dem Besuch Barack Obamas unternahm sein Vorgänger John F. Kennedy seine legendäre Deutschland-Reise. Seine dort propagierte neue Idee einer „atlantischen Partnerschaft“ analysierte „Blätter“-Redakteur Johannes Weidenfeld.
Vor 50 Jahre ereignete sich der größte Theaterskandal der Bundesrepublik, die Urauf- führung des »Stellvertreters« von Rolf Hochhuth. Dessen Kernthese, die Verstrickung des Papstes in den Nationalsozialismus, analysierte hintergründig der Soziologe und Politikwissenschaftler Arno Klönne.
Die ganze Hybris der neokonservativen Weltmachtsphantasien zeigte »Die neue Weltkarte des Pentagon. Mit einer Liste künftiger Konfliktherde und Interventionspunkte« von Thomas Barnett, Professor am U.S. Naval War College und Berater von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld
Während die Medien zwei Generationen nach Ende des Zweiten Weltkrieges ein TV-Epos wie »Unsere Mütter, unsere Väter« zum historischen Ereignis hochjubeln, war die Debatte vor 50 Jahren schon erheblich weiter: In den »Blättern« analysierte der bekannte Politikwissenschaftler Ossip K.