Deutschland in den United Colors of Benetton
Schwarz-rot-gold zum Sendeschluß, aber tagsüber strahlt und wandelt Deutschland in den "Vereinten Farben von Benetton". Eine solche Schlagzeile über "gemischt-rassischen" Paaren auf den Werbetafeln und in den Lifestyle-Magazinen ist vermutlich massenwirksamer als jedes rot-grüne Dezernat für Multikulturelle Angelegenheiten. Der italienische Textilmulti Benetton plakatiert seit einigen Jahren die Harmonie zwischen den Rassen und Kulturen - und steckt alle Welt unterschiedslos in die gleiche grüne Pullover-Uniform. 1989 kam dann der Benetton-Skandal: Eben noch von den Vereinten Nationen als Beitrag zur Anerkennung der Gleichheit in Verschiedenheit gelobt, wurde die Firmenwerbung jetzt von schwarzen und weißen Antirassisten skandalisiert. Zwei Motive, von der Pariser-Benetton-Agentur Eldorado konzipiert, (Weißer und schwarzer Mann mit Handschellen aneinandergekettet und Schwarze Amme stillt weißes Kind) wurden nach stürmischem Protest abgesetzt. Die Affäre hat dem geschäftlichen Erfolg Benettons keinen Abbruch getan (Reingewinn 1987: 200 Millionen DM).
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