Die Renaissance des Militärischen im neuen Deutschland
Die Renaissance des Militärischen im neuen Deutschland
Von Wolfram Wette Nach Redaktionsschluß dieser Ausgabe verkündete der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts seine Entscheidung über die Vereinbarkeit weltweiter Bundeswehreinsätze mit dem Grundgesetz. Wie verlautet, wies das Gericht die Klagen der Bundestagsfraktionen von SPD und FDP zurück und erklärte mit einfacher Mehrheit des Bundestags beschlossene militärische Einsätze im Rahmen internationaler Organisationen für grundgesetzkonform. Wir werden auf die Entscheidung und ihre Konsequenzen zurückkommen. Den nachstehenden Beitrag entnehmen wir aus gegebenem Anlaß dem im September im Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt/M., erscheinenden Buch: Hans-Martin Lohmann, Extremismus der Mitte. Vom rechten Verständnis deutscher Nation. Autor, Herausgeber und Verlag danken wir für die freundliche Genehmigung zum Vorabdruck. D. Red. Am Ende des Zweiten Weltkrieges befanden sich die Generäle der deutschen Wehrmacht hinter Stacheldraht. Dieser symbolisierte ihre vollständige Entmachtung nach jahrelanger exzessiver Betätigung der Vernichtungsmaschinerie. Dem Machtverlust, erzwungen nicht durch das eigene Volk, sondern von außen, durch die alliierten Siegermächte, folgte ein rapider Ansehensverlust des Militärs in der Bevölkerung. Die nach dem Ersten Weltkrieg populäre pazifistische Parole "Nie wieder Krieg!" wurde nach dem Zweiten verschärft.