Ausgabe November 2002

Palästina zwischen Reformen

Mit dem Angriff der israelischen Armee auf das Hauptquartier der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) in Ramallah im September, der Zerstörung nahezu aller zugehörigen Gebäude und der Belagerung des palästinensischen Präsidenten Arafat und seiner Entourage sind sowohl die jüngeren Ansätze von Reformen in den palästinensischen Gebieten als auch die internationalen Bemühungen um einen baldigen Wiedereinstieg in einen Friedensprozess vorerst zunichte gemacht worden. Nach wie vor besteht die Gefahr einer Deportation oder Liquidierung Arafats durch die israelische Armee - entsprechende Übungen wurden im Oktober durchexerziert.

Ein solches Vorgehen könnte durchaus zu chaotischen, wenn nicht anarchischen Zuständen in den palästinensischen Gebieten und zu einer massiven Zunahme bewaffneter Anschläge gegen israelische Ziele führen. Vor diesem Hintergrund stellen sich vor allem folgende Fragen: Welche Position nimmt Arafat im politischen System Palästinas ein und wie hat sich seine Stellung im Zuge der zweiten Intifada verändert? Wer kommt nach Arafat und welche Konsequenzen sind mit einer neuen Führung für den israelisch-palästinensischen Konflikt zu erwarten? In den Medien wird Arafat neuerdings oft als Diktator und die PA als korrupte, ineffiziente und terrorfördernde Einrichtung beschrieben.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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