Immer tiefer versinken die Vereinigten Staaten im Morast des Antiterrorkrieges. Ein zentrales Problem, gerade für die Glaubwürdigkeit der US-Regierung, liegt dabei in der Doppelmoral der eigenen Politik. Dies gilt beispielsweise für die Nicht-Anerkennung des – demokratisch legitim zustande gekommenen – Wahlsieges der Hamas im Januar 2006, obwohl sich die Bush- Regierung die Demokratisierung des Nahen und Mittleren Ostens auf die Fahnen geschrieben hat. Zunehmend zu schaffen macht der US-Administration allerdings auch die Unterstützung von Terrorgruppen im Rahmen ihres Antiterrorkrieges.
So lud Präsident George W. Bush im April zu einer Pressekonferenz, auf der er den Besuch der Sprecherin des USRepräsentantenhauses, Nancy Pelosi, beim syrischen Präsidenten Baschar Assad verurteilte. Er kritisierte, dass „Gelegenheiten für gemeinsames Fotografieren und/oder Treffen mit Präsident Assad, [...] dazu [führen], dass die Assad-Regierung glaubt, sie sei ein Teil des Mainstreams der internationalen Gemeinschaft, während sie tatsächlich ein staatlicher Sponsor von Terrorismus ist.“1 Ferner unterstellte Bush der iranischen Regierung die Unterstützung sowohl sunnitischer wie schiitischer Terroristen im Irak als auch der Taliban in Afghanistan.