Ausgabe Februar 2021

Nach dem Putsch ist vor dem Putsch

Trumps große Lüge und der drohende Faschismus

Eine Blitzknallgranate beleuchtet das Kapitol-Gebäude, als Trump-Anhänger das Gebäude stürmen, um gegen den Ausgang der Präsidentschaftswahl am 3. November 2020 zu protestieren. 6. Januar 2021, Washington, D.C.

Bild: imago images / ZUMA Wire

Als Donald Trump am 6. Januar vor seinen Anhängern stand und sie drängte, zum Kapitol der Vereinigten Staaten zu marschieren, tat er, was er schon immer getan hatte. Denn nie hatte er die Wahldemokratie ernst genommen, geschweige denn die Legitimität ihrer amerikanischen Ausprägung akzeptiert. Selbst als Trump 2016 die Wahl gewann, beharrte er darauf, dass sie betrügerisch gewesen sei und seine Gegnerin Hillary Clinton Millionen falscher Stimmen erhalten habe. Und 2020 verbrachte er – wohlwissend, dass er in den Umfragen hinter Joe Biden zurücklag – Monate mit der Behauptung, dass es zu Wahlfälschungen kommen werde. Damit signalisierte Trump, er werde das Ergebnis nicht akzeptieren, sollte es nicht zu seinen Gunsten ausfallen. Am Wahlabend verkündete er fälschlicherweise seinen Sieg und verschärfte seine Rhetorik dann stetig: Mit der Zeit wurde aus seinem Sieg ein historischer Erdrutsch, und die verschiedenen Verschwörungen dagegen klangen immer ausgeklügelter und unglaubwürdiger.

Viele Menschen glaubten ihm, was überhaupt nicht überraschen kann. Es erfordert einen enormen Bildungsaufwand, damit Bürger dem mächtigen Sog widerstehen, zu glauben, was sie schon immer geglaubt haben oder was ihr Umfeld glaubt oder was ihren vorherigen Entscheidungen einen Sinn verleiht. Schon Platon sah ein besonderes Risiko für Tyrannen darin, dass sie am Ende von Ja-Sagern und Einflüsterern umgeben sein würden. Aristoteles wiederum sorgte sich, dass in einer Demokratie ein vermögender und talentierter Demagoge nur allzu leicht den Geist der breiten Masse beherrschen könne. Im Bewusstsein dieser und anderer Risiken schufen die Verfasser der US-Verfassung ein System der Checks and Balances. Dabei ging es nicht nur darum, dass kein Teil der Regierung die anderen dominieren sollte, sondern auch darum, verschiedene Sichtweisen in den Institutionen zu verankern.

In diesem Sinn muss eine sehr große Zahl republikanischer Kongressmitglieder ebenfalls für Trumps Anstrengungen, das Wahlergebnis zu kippen, verantwortlich gemacht werden. Statt ihm von Anfang an zu widersprechen, ließen sie sein Märchen von der gestohlenen Wahl gedeihen. Sie taten dies aus verschiedenen Gründen. Einer Gruppe von Republikanern geht es vor allem darum, das System so zu bespielen, dass sie an der Macht bleiben. Dabei nutzen sie verfassungsrechtliche Unklarheiten, Gerrymandering und geheime Wahlkampfspenden voll aus, um mit einer Minderheit motivierter Wähler Urnengänge für sich zu entscheiden. Sie haben kein Interesse am Zusammenbruch jener seltsamen Form der Repräsentation, die ihrer Minderheitspartei eine unverhältnismäßige Kontrolle über die Regierung gestattet. Der wichtigste unter ihnen, Mitch McConnell, ließ Trump mit seiner Lüge gewähren, ohne deren Konsequenzen zu kommentieren.

Spieler und Zerstörer – zweierlei Sorten Republikaner

Es gab jedoch auch Republikaner, die die Situation anders sahen – sie könnten tatsächlich das System zerstören und ohne Demokratie Macht ausüben. Der Riss zwischen diesen beiden Gruppen, den Spielern und den Zerstörern, trat am 30. Dezember 2020 scharf zu Tage, als Senator Josh Hawley ankündigte, er werde Trumps Anfechtung unterstützen und am 6. Januar die Gültigkeit der abgegebenen Stimmen infrage stellen. Ted Cruz versprach dann seinerseits Unterstützung, worauf sich ihm etwa zehn weitere Senatoren anschlossen. Mehr als einhundert republikanische Mitglieder des Repräsentantenhauses nahmen dieselbe Haltung ein. Vielen erschien das bloß als Show: Die Anfechtung der Wahlmännerstimmen würde zu Verzögerungen und Abstimmungen führen, aber nichts am Ergebnis ändern.

Doch der Kongress zahlte einen Preis dafür, dass er seine grundlegenden Aufgaben verleumdete. Eine gewählte Institution, die sich gegen Wahlen stellt, lädt zu ihrem eigenen Umsturz ein. Jene Kongressmitglieder, die Trumps Lüge trotz verfügbarer und unzweideutiger Beweise stützten, verrieten ihren verfassungsmäßigen Auftrag. Indem sie seine Märchen zur Grundlage ihres Handelns im Kongress machten, hauchten sie ihnen Leben ein. Nun konnte Trump verlangen, dass sich die Senatoren und Mitglieder des Repräsentantenhauses seinem Willen beugen. Er konnte Mike Pence, der für das formale Verfahren zuständig war, die persönliche Verantwortung auferlegen, dieses Verfahren zu pervertieren. Und am 6. Januar lenkte er seine Anhänger zum Kapitol, damit sie Druck auf diese gewählten Vertreter ausübten, was sie dann auch taten: Sie stürmten das Gebäude, suchten Menschen, die sie bestrafen konnten und plünderten die Räume.

Natürlich ergab das in gewisser Hinsicht Sinn: Wenn die Wahl wirklich gestohlen worden war, wie selbst Senatoren und Mitglieder des Repräsentantenhauses behaupteten, wie konnte man es dem Kongress dann erlauben, weiterzumachen? Für einige Republikaner muss die Invasion des Kapitols ein Schock oder gar eine Lehre gewesen sein. Den Zerstörern jedoch mag sie einen Vorgeschmack auf die Zukunft geboten haben: Nachdem die Sitzung wiederaufgenommen worden war, stimmten acht Senatoren und mehr als einhundert Mitglieder des Repräsentantenhauses für jene Lüge, aufgrund derer sie zuvor aus ihren Räumen fliehen mussten.

Post-truth, ein Zustand jenseits der Wahrheit, ist Prä-Faschismus, und Trump war unser Post-truth-Präsident. Wenn wir die Wahrheit aufgeben, überlassen wir die Macht jenen, die über genügend Reichtum und Charisma verfügen, um das Spektakel an ihre Stelle zu setzen. Ohne eine Übereinkunft über einige grundlegende Tatsachen können die Bürger nicht jene Zivilgesellschaft bilden, die es ihnen gestatten würde, sich zu verteidigen. Wenn wir die Institutionen verlieren, die uns mit relevanten Tatsachen versorgen, dann neigen wir dazu, in verlockenden Abstraktionen und Märchen zu schwelgen. Die Wahrheit zu verteidigen, ist besonders schwer, wenn sie kaum vorhanden ist, und die Trump-Ära – wie jene von Wladimir Putin in Russland – ist geprägt vom Niedergang der Lokalnachrichten. Die sozialen Medien bieten dafür keinen Ersatz: Sie überladen die geistigen Gewohnheiten, mit denen wir emotionale Stimulation und Trost suchen, wodurch der Unterschied zwischen dem, was sich wahr anfühlt und dem, was tatsächlich wahr ist, verloren geht.

Jenseits der Wahrheit wartet das Mythenregime

Post-truth höhlt den Rechtsstaat aus und beschwört ein Mythenregime herauf. In den vergangenen vier Jahren haben Wissenschaftler darüber diskutiert, ob es legitim und nutzbringend ist, mit Blick auf die Trumpsche Propaganda den Faschismus ins Feld zu führen. Eine bequeme Position bestand darin, all diese Bemühungen als direkten Vergleich abzustempeln und diesen Vergleich dann zum Tabu zu erklären. Produktiver ist demgegenüber die Herangehensweise des Philosophen Jason Stanley: Er behandelt den Faschismus als ein Phänomen, als eine Reihe von Mustern, die sich nicht nur im Europa der Zwischenkriegszeit beobachten lassen, sondern auch darüber hinaus.

Meiner Auffassung nach erlaubt uns eine genauere Kenntnis der – faschistischen oder anders gearteten – Vergangenheit, Elemente der Gegenwart zu bemerken und konzeptionell zu fassen, die wir ansonsten übersehen würden und in breiterem Rahmen über künftige Möglichkeiten nachzudenken. Mir war im Oktober 2020 klar, dass Trumps Verhalten einen Putsch verhieß, und ich schrieb damals darüber, denn die Gegenwart wiederholt zwar nicht die Vergangenheit, aber die Vergangenheit erhellt die Gegenwart.

Gleich den historischen faschistischen Anführern präsentiert sich Trump als einzige Quelle der Wahrheit. Seine Verwendung des Begriffs „fake news“ ist ein Echo der Nazi-Verleumdung „Lügenpresse“; wie die Nazis bezeichnete er Reporter als „Volksfeinde“. Wie Adolf Hitler kam er zu einer Zeit an die Macht, als die konventionelle Presse einen schweren Schlag einstecken musste: Die Finanzkrise von 2008 traf die amerikanischen Tageszeitungen so wie die Große Depression seinerzeit die deutschen. Die Nazis dachten, mit dem Radio den alten Pluralismus der Tageszeitungen ersetzen zu können; Trump versuchte dasselbe mit Twitter.

Dank technologischer Kapazitäten und persönlichem Talent log Donald Trump in einem Tempo, das wohl von keinem anderen Anführer in der Geschichte übertroffen wird. Größtenteils handelte es sich dabei um kleine Lügen, deren Haupteffekt kumulativ war: Sie alle zu glauben, hieß, die Autorität eines einzigen Mannes zu akzeptieren, denn sie alle zu glauben, hieß, alles andere nicht zu glauben. Sobald diese persönliche Autorität einmal etabliert war, konnte der 45. US-Präsident alle anderen wie Lügner behandeln. Er verfügte sogar über die Macht, jemanden mit einem einzigen Tweet von einem zuverlässigen Berater in einen unehrlichen Halunken zu verwandeln. Doch solange er keine wirklich große Lüge durchsetzen konnte – eine Fiktion, die eine alternative Realität schafft, in der Menschen leben und sterben können –, blieb sein Prä-Faschismus hinter der Sache selbst zurück.

Trumps Verschwörungstheorie

Einige seiner Lügen waren freilich von mittlerer Größe: dass er ein erfolgreicher Unternehmer sei; dass Russland ihn 2016 nicht unterstützt habe; dass Barack Obama in Kenia geboren sei. Solche mittelgroßen Lügen waren die übliche Vorgehensweise aufstrebender Autoritärer im 21. Jahrhundert. In Polen schuf die Rechtspartei einen Märtyrerkult, der die politische Konkurrenz für einen Flugzeugabsturz verantwortlich macht, bei dem der Staatspräsident ums Leben kam. Ungarns Viktor Orbán lädt die Schuld für die Probleme seines Landes bei einer verschwindend kleinen Zahl muslimischer Flüchtlinge ab. Aber solche Behauptungen sind keine wirklich großen Lügen. Sie strecken sich, zerreißen aber nicht das, was Hannah Arendt den Zusammenhang der Tatsachen nennt.

Eine große Lüge der Geschichte, die Arendt diskutiert, ist Josef Stalins Erklärung für den Hungertod in der sowjetischen Ukraine 1932/33. Der Staat hatte die Landwirtschaft kollektiviert und dann eine Reihe von Strafmaßnahmen über die Ukraine verhängt, die dafür sorgten, dass Millionen Menschen starben. Doch die offizielle Linie besagte, dass es sich bei den Verhungernden um Provokateure handle, um Agenten westlicher Mächte, die den Sozialismus so sehr hassten, dass sie sich selbst töteten. Eine noch größere Fiktion ist Arendt zufolge der Hitlersche Antisemitismus: die Behauptungen, dass Juden die Welt beherrschten, dass sie für Ideen verantwortlich seien, mit denen die Köpfe der Deutschen vergiftet würden und dass sie Deutschland im Ersten Weltkrieg in den Rücken gestochen hätten. Interessanterweise dachte Arendt, dass große Lügen nur bei einsamen Geistern funktionieren würden und ihre Kohärenz ein Ersatz für Erfahrungen und die Gesellschaft anderer Menschen sei.

Im November 2020 erreichte Trump über soziale Medien Millionen einsamer Geister und erzählte ihnen eine Lüge, die gefährlich ambitioniert war: Er habe eine Wahl gewonnen, die er tatsächlich verloren hatte. Diese Lüge war in allen relevanten Punkten groß: nicht so groß wie „Juden beherrschen die Welt“, aber groß genug. Denn die Bedeutung dieser Angelegenheit war groß: das Recht, das mächtigste Land der Welt zu regieren sowie die Wirksamkeit und Vertrauenswürdigkeit seiner Machtübergabeverfahren. Zudem war das Ausmaß an Verlogenheit enorm: Die Behauptung war nicht nur falsch, sondern erfolgte auch in böser Absicht und stützte sich auf unzuverlässige Quellen. Sie forderte nicht nur die Tatsachen, sondern auch die Logik heraus: Wie konnte (und warum sollte) eine Wahl denn bloß zuungunsten eines republikanischen Präsidenten, aber nicht zuungunsten republikanischer Senatoren und Mitglieder des Repräsentantenhauses gezinkt worden sein? Trump musste, absurderweise, von einer „gezinkten (Präsidenten-)Wahl“ sprechen.

Die Macht einer großen Lüge liegt in ihrer Forderung, viele weitere Dinge zu glauben oder zu bezweifeln. Um zu akzeptieren, dass die Präsidentschaftswahl von 2020 gestohlen wurde, muss man nicht nur Journalisten und Experten misstrauen, sondern auch lokalen und bundesstaatlichen Regierungsinstitutionen sowie denen auf Bundesebene, von Wahlhelfern über Mandatsträger und die Homeland Security bis hinauf zum Obersten Gerichtshof. Das führt notwendigerweise zu einer Verschwörungstheorie: Stellen Sie sich nur vor, wie viele Leute an einem solchen Plan beteiligt gewesen sein müssten und wie viele Leute an seiner Vertuschung mitgewirkt hätten.

Eine Erbsünde der amerikanischen Geschichte

Trumps Wahlmärchen schwebt jenseits der verifizierbaren Realität. Es wird weniger von Fakten getragen als von der Behauptung, dass jemand anderes irgendetwas behauptet habe. Es geht um die Empfindung, dass etwas falsch sein muss, weil es sich für mich falsch anfühlt und ich weiß, dass es anderen genauso geht. Als Politiker wie Ted Cruz oder Jim Jordan sich entsprechend äußerten, meinten sie Folgendes: Weil ihr meine Lügen glaubt, bin ich gezwungen, sie zu wiederholen. Die sozialen Medien bieten unendlich viel an angeblichen Beweisen für jedwede Überzeugung, vor allem für eine, die scheinbar von einem Präsidenten vertreten wird.

Oberflächlich gesehen, lässt eine Verschwörungstheorie ein Opfer stark erscheinen: Sie zeigt Trump als jemanden, der sich den Demokraten, den Republikanern, dem tiefen Staat, den Pädophilen und den Satanisten widersetzt. Genauer betrachtet, verkehrt sie jedoch die Position des Starken und des Schwachen. Bei angeblichen „Unregelmäßigkeiten“ und „umkämpften Staaten“ fokussiert Trump letztlich auf Städte, in denen Schwarze leben und wählen. Im Grunde handelt dieses Betrugsmärchen von einem Verbrechen, das Schwarze an Weißen begangen hätten. Aber dieser Wahlbetrug von Afroamerikanern an Donald Trump hat nicht nur niemals stattgefunden, sondern er ist das genaue Gegenteil dessen, was 2020 und bei jeder amerikanischen Wahl passiert ist: Wie immer mussten Schwarze länger warten, um ihre Stimme abgeben zu können und erlebten häufiger, dass ihr Votum angefochten wurde. Sie litten und starben öfter an Covid-19 und bekamen auf der Arbeit weniger leicht frei (die Wahl fiel auf einen Werktag). Der historische Schutz ihres Wahlrechts wurde ihnen 2013 durch das Urteil des Obersten Gerichtshofs im Fall Shelby County v. Holder entzogen und einige Bundesstaaten haben Maßnahmen verabschiedet, die die Wahlbeteiligung von Armen und People of Color in historischem Ausmaß verringerten.

Die Behauptung, Trump wäre durch Betrug um seinen Sieg gebracht worden, ist nicht nur deshalb eine große Lüge, weil sie die Logik übel zurichtet, die Gegenwart falsch beschreibt und den Glauben an eine Verschwörung verlangt. Sondern sie ist ganz grundlegend deshalb eine große Lüge, weil sie das moralische Feld amerikanischer Politik und die Grundstruktur amerikanischer Geschichte umdreht. Als Senator Ted Cruz ankündigte, er werde die Abstimmung des Wahlmännerkollegs anfechten, führte er den Kompromiss von 1877 an, der den Streit um die Präsidentschaftswahl von 1876 auflöste. Kommentatoren wiesen jedoch darauf hin, dies sei kein relevanter Präzedenzfall, da es seinerzeit wirklich schwere Unregelmäßigkeiten und ein Patt im Kongress gegeben hatte. Für Afroamerikaner jedoch verwies diese scheinbar unbegründete Bezugnahme auf etwas anderes. Denn der Kompromiss von 1877 – der Rutherford B. Hayes die Präsidentschaft überließ, sofern er Bundestruppen aus den Südstaaten abzog – war genau jenes Arrangement, mit dem Afroamerikaner für ein knappes Jahrhundert von den Wahlurnen ferngehalten wurden. Er bedeutete effektiv das Ende der Reconstruction nach dem Bürgerkrieg sowie den Beginn von Segregation, legaler Diskriminierung und Jim-Crow-Gesetzen. Er ist die Erbsünde der amerikanischen Geschichte in der Zeit nach der Sklaverei, unsere bislang engste leichte Berührung mit dem Faschismus.

So weit entfernt diese Bezugnahme gewirkt haben mag, als Ted Cruz und zehn seiner Senatskollegen am 2. Januar ihre Erklärung abgaben, so nahe erschien sie vier Tage später, als die Flagge der Konföderierten im Kapitol zur Schau getragen wurde.

Die Spaltung der Republikaner: Das System ausnutzen oder es zerstören?

Selbstverständlich hat sich seit 1877 etwas verändert. Damals waren es die Republikaner, oder viele von ihnen, die die Gleichheit von Weiß und Schwarz unterstützten, während die Demokraten, die Partei des Südens, die Apartheid wollten. Die Demokraten nannten damals die Stimmen der Afroamerikaner betrügerisch, während die Republikaner sie gezählt wissen wollten. Das hat sich nun umgekehrt: Im vergangenen halben Jahrhundert seit dem Civil Rights Act von 1964 sind die Republikaner zu einer überwiegend weißen Partei geworden, die – wie Trump offen erklärt hat – die Zahl der Wähler, und vor allem die Zahl schwarzer Wähler, so niedrig wie möglich halten will. Doch bei alldem ist der rote Faden gleich geblieben. Mit Blick auf die white supremacists unter den Menschen, die das Kapitol stürmten, konnte man leicht dem Gefühl nachgeben, dass etwas Reines geschändet worden sei. Es wäre jedoch besser, diese Episode als Teil einer langen amerikanischen Auseinandersetzung zu betrachten, bei der es darum geht, wer eine Repräsentation verdient hat.

Die heutigen Demokraten sind zu einer Koalition geworden, die bei weiblichen und nicht-weißen Wählern besser abschneidet als die Republikaner und ihre Stimmen sowohl von Gewerkschaftern als auch von Menschen mit College-Abschluss erhält. Dennoch stimmt es nicht ganz, dass dieser Koalition eine monolithische republikanische Partei gegenüberstünde. Derzeit sind die Republikaner eine Koalition aus jenen, die das System bespielen (die meisten Politiker, einige Wähler) und jenen, die von seiner Zerstörung träumen (ein paar Politiker, viele Wähler). Diesen Januar zeigte sich das deutlich an den Differenzen zwischen jenen Republikanern, die das bestehende System verteidigten, weil es sie begünstigt und jenen, die es umzukippen versuchten. In den vier Jahrzehnten seit der Wahl von Ronald Reagan haben die Republikaner die Spannung zwischen Spielern und Zerstörern überwunden, indem sie in Opposition zur Regierung regierten oder Wahlen eine Revolution nannten (wie die Tea Party) oder behaupteten, sich gegen die Eliten zu stellen. In diesem Arrangement decken die Zerstörer die Spieler, indem sie eine Ideologie propagieren, die von der grundlegenden Realität ablenkt, dass der Staat unter den Republikanern nicht schlanker geworden ist, sondern nur eingesetzt wird, um einer Handvoll Interessen zu dienen.

Trumps strategische Schwäche

Zunächst erschien Trump wie eine Bedrohung dieser Balance. Seine mangelnde politische Erfahrung und sein offener Rassismus machten ihn für die Partei zu einer sehr unbequemen Figur; seine Angewohnheit, ständig zu lügen, galt bei prominenten Republikanern anfangs als ungehobelt. Doch nachdem er die Präsidentenwahl gewonnen hatte, schienen seine besonderen Fähigkeiten als Zerstörer den Spielern eine gewaltige Gelegenheit zu verschaffen. Angeführt vom obersten Spieler McConnell sicherten sie sich hunderte Bundesrichter und Steuersenkungen für die Reichen.

Im Unterschied zu anderen Zerstörern schien Trump über keine Ideologie zu verfügen. Seine Ablehnung der Institutionen basierte darauf, dass sie ihn persönlich einschränken könnten. Er wollte das System zerstören, um sich selbst Vorteile zu verschaffen – und teilweise ist er genau deswegen gescheitert. Trump ist ein charismatischer Politiker und weckt nicht nur bei Wählern Ergebenheit, sondern auch bei einer überraschenden Zahl von Abgeordneten, aber er hat keine Vision, die über ihn hinausweist oder dem entspricht, was seine Bewunderer auf ihn projizieren. In dieser Hinsicht blieb sein Prä-Faschismus hinter dem Faschismus zurück: Seine Vision reichte nie weiter als bis zum Spiegel. Er gelangte nicht aufgrund irgendeiner Weltsicht zu einer wahrhaft großen Lüge, sondern aufgrund des Umstandes, dass er etwas verlieren könnte.

Trump bereitete jedoch nie einen Entscheidungsschlag vor. Ihm fehlte die Unterstützung des Militärs, dessen Führer er teilweise von sich entfremdet hatte. (Kein wahrer Faschist hätte den Fehler begangen, offen ausländische Diktatoren zu mögen. Seine Unterstützer, die den Feind im Inneren sehen, mag das nicht kümmern, aber jene, die geschworen haben, Schutz gegen auswärtige Feinde zu bieten, kümmerte es sehr wohl.) Trumps Geheimpolizei, jene Männer, die in Portland Demonstranten entführten, war gewalttätig, aber auch klein und lächerlich. Die sozialen Medien erwiesen sich als stumpfe Waffe: Trump konnte seine Absichten auf Twitter verkünden, und die white supremacists konnten ihre Invasion des Kapitols auf Facebook oder Gab planen. Aber bei all seinen Rechtsstreits und seinem Flehen und seinen Bedrohungen von Regierungsbeamten gelang es Trump nicht, eine Lage zu schaffen, in der die richtigen Leute das Falsche taten. Er konnte einige Wähler glauben machen, er habe die Wahl von 2020 gewonnen, aber er war unfähig, die Institutionen bei dieser großen Lüge mitzunehmen. Trump konnte seine Unterstützer nach Washington bringen und sie zum Randalieren ins Kapitol schicken, aber niemand schien eine sehr klare Vorstellung davon zu haben, wie das ausgehen sollte oder was ihre Anwesenheit erreichen könnte. Es fällt einem kaum ein anderer vergleichbarer aufständischer Moment ein, bei dem ein sehr wichtiges Gebäude besetzt wurde und die Leute so viel umherliefen.

Die Langlebigkeit der großen Lüge

Die Lüge überdauert den Lügner. Die Vorstellung, Deutschland habe 1918 den Ersten Weltkrieg aufgrund eines jüdischen „Dolchstoßes“ verloren, war fünfzehn Jahre alt, als Hitler an die Macht kam. Wie wird Trumps Opfermythos in fünfzehn Jahren im amerikanischen Leben wirken? Und zu wessen Nutzen?

Am 7. Januar rief Trump zu einer friedlichen Machtübergabe auf und räumte damit implizit ein, dass sein Putsch gescheitert war. Selbst dabei allerdings wiederholte er sein Wahlmärchen und machte es sogar noch größer: Es war nun eine heilige Sache, für die sich Menschen geopfert hatten. Trumps eingebildeter Dolchstoß wird weiterleben, vor allem dank der Unterstützung von Kongressabgeordneten. Im November und Dezember 2020 wiederholten die Republikaner diese Legende und verliehen ihr ein Leben, die sie sonst nicht gehabt hätte. Rückblickend scheint es so, als ob der letzte wacklige Kompromiss zwischen Spielern und Zerstörern in der Vorstellung bestand, Trump solle jede Chance für den Beweis bekommen, dass ihm Unrecht widerfahren war. In den Augen der Trump-Anhänger unterstützte diese Position implizit die große Lüge, der sie ohnehin zu glauben geneigt waren. Dadurch wurde Trump nicht zurückgehalten, und seine große Lüge wurde nur noch größer.

Die Zerstörer und die Spieler sahen dann eine andere Welt heraufziehen, in der die große Lüge entweder ein Schatz war, den man besitzen sollte oder eine Gefahr, die man vermeiden musste. Die Zerstörer hatten keine andere Wahl, als schnell als erste zu behaupten, sie würden sie glauben. Weil die Zerstörer Josh Hawley und Ted Cruz um den Zugriff auf Schwefel und Galle konkurrieren müssen, sahen sich die Spieler gezwungen, ihr Blatt offenzulegen, und die Spaltung innerhalb der republikanischen Koalition wurde am 6. Januar sichtbar. Die Invasion des Kapitols verstärkte diese Spaltung nur noch. Sicher, ein paar Senatoren zogen ihre Einwände zurück, aber Cruz und Hawley schritten ungerührt voran, gemeinsam mit sechs anderen Senatoren. Mehr als einhundert Mitglieder des Repräsentantenhauses verdoppelten den Einsatz auf die große Lüge. Einige wie Matt Gaetz schmückten sie gar noch weiter aus, etwa mit der Behauptung, nicht Trumps Unterstützer hätten den Mob angeführt, sondern seine Gegner.

Trump ist fürs Erste der oberste Märtyrer, der Hohepriester der großen Lüge. Er ist der Anführer der Zerstörer, zumindest in den Köpfen seiner Anhänger. Die Spieler hingegen wollen ihn inzwischen nicht mehr. So wie er sich in den vergangenen Wochen diskreditiert hat, ist er für sie nutzlos. Den Verpflichtungen der Präsidentschaft beraubt, wird er ihnen wieder peinlich werden, beinahe so wie 2015. Und da er ihre Spiele nicht mehr decken kann, wird er für ihre täglichen Ziele irrelevant. Doch die Zerstörer haben einen noch stärkeren Grund, Trump verschwinden sehen zu wollen: Man kann niemanden beerben, der noch da ist. Trumps große Lüge aufzugreifen, könnte wie eine Unterstützungsgeste wirken, drückt aber tatsächlich den Wunsch nach seinem politischen Tod aus. Aus dem Mythos über Trump einen über das Land zu machen, wird einfacher, wenn er nicht mehr im Weg steht.

Glaube statt Fakten

Wer die große Lüge erzählt, von dem ergreift sie Besitz, wie auch Cruz und Hawley noch lernen dürften. Bloß weil man seine Seele verkauft hat, heißt das noch nicht, dass man auch hart verhandelt hätte. Hawley schreckt vor keinem Ausmaß an Heuchelei zurück; als Sohn eines Bankers, der in Stanford und der Yale Law School ausgebildet wurde, prangert er Eliten an. Das Prinzip, von dem man dachte, Cruz hätte es, galt den Rechten der Bundesstaaten – die Trumps Aktionsaufruf schamlos missachtete. Eine von Cruz veröffentlichte gemeinsame Erklärung der Senatoren zu ihrer Wahlanfechtung fing den Post-truth-Aspekt des ganzen schön ein: Sie behaupten dort nie, dass es Wahlbetrug gegeben habe, sondern sprechen nur von Behauptungen über Wahlbetrug. Behauptungen über Behauptungen, Behauptungen bis ganz nach unten.

Die große Lüge erfordert Hingabe. Wenn republikanische Spieler davon nicht genug zeigen, werden sie von republikanischen Zerstörern „RINOs“ genannt: Republicans in name only, Republikaner nur dem Namen nach. Dieser Begriff unterstellte einst einen Mangel an ideologischer Verpflichtung. Heute bezeichnet er die fehlende Bereitschaft, ein Wahlergebnis zu kippen. Die Spieler wiederum schließen die Reihen um die Verfassung und sprechen von Prinzipien und Traditionen. Die Zerstörer müssten alle wissen (ausgenommen vielleicht Tommy Tuberville, der Senator aus Alabama), dass sie an einem Schwindel mitwirken, aber sie haben ein Publikum von mehreren zehn Millionen, die das nicht wissen.

Wenn Trump im amerikanischen politischen Leben präsent bleibt, wird er seine große Lüge sicher ununterbrochen wiederholen. Hawley, Cruz und die anderen Zerstörer tragen Verantwortung für das, was daraus folgt. Cruz und Hawley scheinen für die Präsidentschaft kandidieren zu wollen. Was jedoch bedeutet es, ein Kandidat zu sein und das Wählen zu verurteilen? Wenn man behauptet, die andere Seite habe betrogen und die eigenen Anhänger glauben einem, dann werden sie erwarten, dass man auch betrügt. Indem sie am 6. Januar Trumps große Lüge verteidigten, schufen sie einen Präzedenzfall: Ein republikanischer Präsidentschaftskandidat, der eine Wahl verliert, sollte vom Kongress dennoch ernannt werden. Künftig werden Republikaner, zumindest die Zerstörer-Präsidentschaftskandidaten, vermutlich einen Plan A haben – zu gewinnen und zu gewinnen – und einen Plan B – zu verlieren und zu gewinnen. Dafür braucht es keinen Betrug, nur Behauptungen, dass es Behauptungen über Betrug gibt. Die Wahrheit muss durch das Spektakel und Fakten durch Glaube ersetzt werden.

Die drohende rechte Gewalt

Wie andere gescheiterte Putschversuche dient auch Trumps Putschversuch von 2020/21 als Warnung für alle, denen am Rechtsstaat liegt, und als Lektion für alle, die das nicht tun. Sein Prä-Faschismus enthüllte eine Möglichkeit für die amerikanische Politik. Damit ein Putsch 2024 funktioniert, brauchen die Zerstörer etwas, über das Trump nie wirklich verfügte: eine wütende Minderheit, die sich zu landesweiter Gewalt organisiert und bereit ist, bei einer Wahl Einschüchterungen auszuüben. Das könnten die Zerstörer bekommen, wenn sie eine große Lüge vier Jahre lang verstärken. Wer behauptet, die andere Seite habe eine Wahl gestohlen, verspricht, selbst eine zu stehlen. Er behauptet auch, die andere Seite verdiene Bestrafung.

Informierte Beobachter innerhalb und außerhalb der Regierung stimmen darin überein, dass der white supremacism die größte terroristische Bedrohung für die Vereinigten Staaten darstellt. Die Waffenverkäufe erreichten 2020 einen erstaunlichen Höchststand. Politische Gewalt, das zeigt die Geschichte, folgt stets, wenn prominente Politiker großer politischer Parteien sich offen Paranoia zu eigen machen. Unsere große Lüge ist typisch amerikanisch, verpackt in unser schräges Wahlsystem, abhängig von unseren speziellen Traditionen des Rassismus. Doch unsere große Lüge ist auch strukturell faschistisch, mit ihrer extremen Verlogenheit, ihrem Verschwörungsdenken, ihrer Umkehrung von Tätern und Opfern und ihrer Implikation, dass die Welt in „wir“ und „sie“ geteilt wäre. Sie vier Jahre lang aufrechtzuerhalten, beschwört Terrorismus und Mord herauf.

Wenn diese Gewalt ausbricht, werden die Zerstörer reagieren müssen. Begrüßen sie die Gewalt, werden sie zur faschistischen Fraktion. Die Republikanische Partei wird sich spalten – zumindest zeitweilig. Denn man kann sich natürlich eine düstere Wiedervereinigung vorstellen: Ein Zerstörer-Kandidat verliert im November 2024 knapp die Präsidentschaftswahl und beklagt Betrug, die Republikaner gewinnen beide Parlamentskammern und auf der Straße fordern Randalierer, die vier Jahre mit der großen Lüge gefüttert wurden, ein, was sie für Gerechtigkeit halten. Wenn das die Umstände am 6. Januar 2025 wären, würden die Spieler dann prinzipienfest bleiben?

Gewiss, der gegenwärtige Moment bietet auch eine Chance. Es ist möglich, dass eine gespaltene republikanische Partei der amerikanischen Demokratie bessere Dienste leistet; dass die Spieler, sobald sie von den Zerstörern getrennt sind, zusehends wieder versuchen, Wahlen mit Politik zu gewinnen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Biden-Harris-Administration es in den ersten Monaten einfacher haben wird als erwartet; vielleicht werden zumindest ein paar Republikaner für eine kurze Zeit die Obstruktion zugunsten von Selbstbefragung aufgeben. Für Politiker, die ein Ende des Trumpismus wollen, gibt es einen einfachen Weg: Erzählt die Wahrheit über die Wahl.

Amerika wird die große Lüge nicht deshalb überleben, weil diese von der Macht getrennt ist. Vielmehr bedarf es einer sorgfältigen Re-Pluralisierung der Medien und einer Verpflichtung auf Fakten als einem öffentlichen Gut. Der Rassismus, der jeden Aspekt des Putschversuchs strukturiert, ist ein Aufruf, unsere Geschichte zu beachten. Ernsthafte Aufmerksamkeit für die Vergangenheit lässt uns Risiken leichter sehen, weist aber auch auf künftige Möglichkeiten hin. Wir können keine demokratische Republik sein, wenn wir kleine oder große Lügen über Rassismus erzählen. In einer Demokratie geht es nicht darum, die Wahlbeteiligung zu minimieren oder das Ergebnis zu ignorieren. Es geht nicht darum, das System zu bespielen oder zu zerstören, sondern darum, die Gleichheit der Anderen zu akzeptieren, ihre Stimmen zu beachten und ihr Votum zu zählen.

Dieser Text ist die deutsche Erstveröffentlichung des Beitrages, der unter dem Titel „The American Abyss“ in der „New York Times“ erschienen ist. Die Übersetzung stammt von Steffen Vogel.

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