Bidens Sieg, Mexikos Niederlage?
Nicht nur die rechten Regierungen in Brasilien und Kolumbien haben mit Donald Trump einen engen Verbündeten verloren, sondern auch Mexikos linksnationalistischer Präsident, Andrés Manuel López Obrador.
Raina Zimmering, geb. 1951 in Dresden, Prof. Dr. habil., Historikerin, Politikwissenschaftlerin und Soziologin, Senior Research Fellow am WeltTrends-Institut für Internationale Politik in Potsdam.
Im Folgenden finden Sie sämtliche »Blätter«-Beiträge von Raina Zimmering.
Nicht nur die rechten Regierungen in Brasilien und Kolumbien haben mit Donald Trump einen engen Verbündeten verloren, sondern auch Mexikos linksnationalistischer Präsident, Andrés Manuel López Obrador.
Bei vielen Mexikanern sitzt der Schock noch immer tief: Sie werden vielleicht die ersten sein, die die Auswirkungen der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten direkt zu spüren bekommen.
Seit nunmehr acht Jahren herrscht in Mexiko Krieg – der Krieg gegen die Drogen.
Zwei Jahrzehnte lang inspirierte er eine ganze Generation antineoliberaler Aktivistinnen und Aktivisten, nun ist er überraschend in den frühen Morgenstunden des 25. Mai abgetreten: der weltweit bekannte Sprecher und ehemalige militärische Führer der mexikanischen Zapatisten, Subcomandante Insurgente Marcos.
Das Doppeljubiläum des Zapatistischen Heeres der Nationalen Befreiung (EZLN) in Mexiko – der 20. Jahrestag seiner Gründung und der 10. Jahrestag des zapatistischen Aufstandes – bietet Anlass, die Frage von Widerstand in einer globalisierten Welt mit unzähligen Ausgestoßenen neu zu stellen und dabei zugleich auch Begriffe wie Macht, Widerstand und Gemeinschaft zu überdenken.
Seit geraumer Zeit wird die demokratische Entwicklung Mexikos gerade von seinen Nachbarländern mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt. Das Land fungiert zunehmend – insbesondere für die USA – als Blaupause für die angestrebte demokratische Zukunft Mittelamerikas, und damit auch als "Entwicklungshelfer" für eine politische Transition in Kuba.