Abschwung verhindern, Macht sichern: China imperial?
Im Westen gilt China derzeit als Zugpferd der weltwirtschaftlichen Erholung nach der Coronakrise. Doch kann es diese Rolle auch weiterhin ausfüllen?
Uwe Hoering, geb. 1949 in Tönning, Eiderstedt, Dr. rer. pol., Politikwissenschaftler, freier Autor, betreibt unter anderem den Weblog www.beltandroad.blog.
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Im Westen gilt China derzeit als Zugpferd der weltwirtschaftlichen Erholung nach der Coronakrise. Doch kann es diese Rolle auch weiterhin ausfüllen?
Die Fregatte »Bayern« ist auf dem Weg in den Westpazifik. Dahinter steckt eine fundamentale sicherheitspolitische Neuordnung, ein Paradigmenwechsel gar – denn Europa will „die Sprache der Macht lernen“.
Die Meldungen klingen dramatisch: Zwei hochgerüstete Atommächte gehen Mitte Juni 2020 in einer unwirtlichen Grenzregion im Himalaja aufeinander los – und das auch noch recht archaisch mit Knüppeln und Steinen. Bereits seit einiger Zeit werden vermehrt ähnliche Zusammenstöße zwischen chinesischem und indischem Militär gemeldet, unter anderem 2017 im Länderdreieck mit Bhutan. Doch erstmals seit 1975 hat es bei diesen Zwischenfällen nun Tote gegeben.
Besorgt blickte die Welt jüngst auf Indien und Pakistan: Zwischen den beiden Atommächten schien kurzzeitig sogar ein Krieg denkbar. Dem vorausgegangen war ein Attentat auf indische Sicherheitskräfte in der Region Kaschmir. Als Reaktion darauf bombardierte Indien ein mutmaßliches Camp militanter islamischer Organisationen auf pakistanischem Boden.
Vor zwanzig Jahren entwarf der einflussreiche US-amerikanische Politikwissenschaftler Zbigniew Brzeziński die Vision einer „Transeurasischen Sicherheitsarchitektur“ entlang einer neuen Seidenstraße aus Pipeline- und Handelsrouten, Wirtschaftsniederlassungen, Militärbasen und prowestlich regierten Ländern.
Der Vertrag, den der südkoreanische Konzern Daewoo Logistics im Juli 2008 mit der Regierung von Madagaskar abschloss, machte weltweit Schlagzeilen: Das Unternehmen wollte 1,3 Mio.