Ausgabe November 2022

»Blätter«-Ausgabe 11/2022

In der November-Ausgabe analysiert Golineh Atai den Aufstand der Frauen im Iran und das Versagen des Westens im Umgang mit dem Mullah-Regime. Naomi Klein beleuchtet die Schattenseite des diesjährigen UN-Klimagipfels: die dramatische Menschenrechtslage im Gastgeberstaat Ägypten. Ronny Blaschke zeigt, wie Katar die Ausrichtung der Fußball-WM als geopolitische Machtressource nutzt. Wolfgang Zellner warnt vor verfrühtem Optimismus im Ukrainekrieg und Putins Strategie der Eskalation - zulasten der Zivilbevölkerung. Und Wolfgang Sachs plädiert für eine Ökonomie des Genug als Gegenmittel zur Herrschaft des Immermehr.

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Rumänien: Frontstaat im Ukrainekrieg

Der Ukrainekrieg hat in Europa massive Kollateraleffekte: So gewinnt der östliche Balkan strategisch massiv an Bedeutung. Insbesondere Rumänien und seine ehemalige Provinz Moldawien, die heutige Republik Moldau, geraten als unmittelbare Anrainerstaaten der Ukraine ins Fadenkreuz geopolitischer Interessen und kriegerischer Auseinandersetzungen.

Debatte

Elf Jahre ohne Aufklärung: Das Netzwerk des NSU

Selbst elf Jahre nach der Selbstenttarnung des rechtsterroristischen NSU sind dessen Unterstützungsnetzwerke noch immer nicht aufgeklärt. Das aber ist nicht dem »Versagen« der Sicherheitsbehörden geschuldet, sondern das Ergebnis politischer Entscheidungen und behördlicher Kontinuitäten.

Kurzgefasst

Kurzgefasst

Seit über 40 Jahren herrscht das Mullah-Regime im Iran mit harter Hand, vor allem gegen die Frauen. Doch seit dem 13. September gehen Tausende Iranerinnen und Iraner dagegen auf die Straße.

Analysen und Alternativen

Frugaler Wohlstand

Sollte Heraklit, der vorsokratische Philosoph aus Ephesus, doch recht gehabt haben, als er zu dem bekannten Schluss kam: „Der Krieg ist der Vater aller Dinge“? Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine könnte diese Behauptung ausgerechnet in jenem Bereich zutreffen, der von knallharten Machtinteressen durchsetzt ist wie kaum ein anderer, nämlich in der Wirtschaft und beim Kampf um deren Ressourcen.

Hundert Jahre Krise: Das türkisch-griechische Drama

Wir könnten eines Nachts ganz plötzlich kommen“, drohte Recep Tayyip Erdoğan Griechenland während des Gründungsgipfels der Europäischen Politischen Gemeinschaft Anfang Oktober in Prag – und das zum wiederholten Male. Denn schon Anfang September hatte der türkische Staatschef seinem Nachbarn wegen der angeblichen Ausrichtung eines griechischen Luftverteidigungssystems auf türkische Kampfjets gedroht und Athen eine Militarisierung griechischer Inseln in der Ostägäis vorgeworfen.

Die EU als Problem: Warum sich Afrika von Europa emanzipieren muss

Europa und der afrikanische Kontinent blicken auf eine lange und geteilte Geschichte zurück, die durch Gewaltprozesse wie Versklavung und Kolonialismus geprägt ist. Die durch sie entstandenen Wahrnehmungen und Machtverhältnisse prägen die Beziehungen zwischen der EU und Afrika bis heute – und führen zu unausgesprochenen und äußerst komplizierten Dynamiken.

Buch des Monats

Der Weg zum Wandel

Eines der größten Rätsel linker Politik ist, warum die Richtung nötiger Veränderungen breit akzeptiert wird, aber sich praktisch dennoch so wenig tut. Warum handeln so wenige entsprechend ihren richtigen Einsichten in die Notwendigkeit eines grundlegenden sozialen und ökologischen Wandels?

Chronik des Zeitgeschehens

Chronik des Monats September 2022

1.9. – Krieg in der Ukraine. Nach ersten Untersuchungen des Atomkraftwerks Saporischschja durch ein Inspektorenteam der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) zeigt sich IAEO-Chef Rafael Grossi über den fortdauernden Beschuss und den Zustand des Kraftwerks besorgt. Entgegen der Ankündigung bleiben die Gaslieferungen über Nordstream 1 aus.