Ein Jahr Snowden: Die sabotierte Aufklärung
Am 6. Juni liegen die ersten Enthüllungen der NSA-Totalüberwachung genau ein Jahr zurück. Seitdem verging kaum eine Woche ohne neue Meldungen über die Ausspähaktionen westlicher Geheimdienste.
geb. 1978 in Unna, Politikwissenschaftler, Co-Chefredakteur bei netzpolitik.org
Im Folgenden finden Sie sämtliche »Blätter«-Beiträge von Daniel Leisegang.
Am 6. Juni liegen die ersten Enthüllungen der NSA-Totalüberwachung genau ein Jahr zurück. Seitdem verging kaum eine Woche ohne neue Meldungen über die Ausspähaktionen westlicher Geheimdienste.
Nun herrscht Gewissheit: Wir leben tatsächlich in einer Überwachungswelt. Diese Erkenntnis verdanken wir dem ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden. In den vergangenen Wochen veröffentlichte er in Kooperation mit dem britischen „Guardian“ eine Reihe brisanter Dokumente, denen Interviews in Zeitschriften aller Welt folgten.
Ganz Europa ächzt unter der Krise. Ganz Europa? Nein, das kleine nordirische Belcoo stemmt sich gegen den Abschwung. Während andernorts Tausende gegen sozialen Kahlschlag protestieren, herrschen in dem 500-Seelen-Dorf geradezu schlaraffenlandähnliche Zustände.
Auch wenn der Online-Händler Amazon nicht einmal 20 Jahre existiert, hat er die Einkaufsgewohnheiten der Menschen bereits revolutioniert.
Wer hätte das geahnt: In Henryk M. Broder, Deutschlands bekanntestem Antisemitismus-Erschnüffler, steckt nach schmerzlicher Selbsterkenntnis nichts anderes als ein „kleiner Sozialarbeiter, der eine Seele retten will“. Und ausgerechnet Jakob Augstein sollte es sein, der diese Wandlung zum Wahren, Guten und Schönen herbeiführte.
Mit der Zeitungskrise scheint die Erkenntnis einher zu gehen, dass man mit Journalismus kein Geld mehr verdienen kann. Schon seit langem befindet sich die verkaufte Gesamtauflage bundesdeutscher Tageszeitungen im Sinkflug. Es bedarf daher keiner hellseherischen Fähigkeiten, um vorherzusagen, dass in den kommenden Monaten weitere Tageszeitungen ihren Vertrieb einstellen werden.
Vor wenig mehr als einem Jahr ging ein politisches Beben durch die Republik: Quasi aus dem Nichts heraus enterte die Piratenpartei erst das Berliner Abgeordnetenhaus, dann – innerhalb weniger Monate – die Landtage im Saarland, in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen.
Wie schnell auch hierzulande der Volkszorn hochkochen kann, demonstrierte jüngst eine kurze Meldung in der „Bild“-Zeitung: Demnach plant die ARD die Erkennungsmelodie, die seit 1956 die „Tagesschau“ einleitet, zu „entsorgen“ und durch eine neue zu ersetzen.
Die Medien sind sich einig: Das Börsendebüt von Facebook geriet zum Fiasko. Nur mit Mühe konnte sich der Preis der Facebook-Aktie am ersten Handelstag, dem 18. Mai d.J., über dem Ausgabekurs von 38 US-Dollar halten. Bereits am Tag darauf verzeichnete das Papier ein Minus von 11 Prozent.
Man sollte meinen, die Journalisten dieses Landes hätten sich längst an den Anblick der Piraten gewöhnt. Doch weit gefehlt: Ein Auftritt ihres neuen politischen Geschäftsführers, Johannes Ponader, in der Talkshow von Günther Jauch genügte, um die „bürgerlichen Medien“ auf die Barrikaden zu treiben.
Mitte Februar gingen mehrere zehntausend Menschen in Deutschland auf die Straße. Sie protestierten gegen ACTA, ein internationales Handelsabkommen gegen Produktpiraterie und Urheberrechtsverletzungen im Internet. Die Demonstranten befürchten, dass das Abkommen zu Online-Zensur führt und fordern stattdessen eine grundlegende Reform des Urheberrechts.
Der Datenverkehr im Internet überwindet scheinbar mühelos alle Grenzen. In Sekundenbruchteilen rasen Informationen von einem ans andere Ende der Welt. Die zunehmende Vernetzung führt jedoch auch Risiken mit sich. Lange Zeit warnten Experten vor allem vor Computerviren oder Betrugsversuchen im Netz.
Andy Warhol hat einst die Kunstwelt revolutioniert: Neben seinen Suppendosen und vielfarbigen Konterfeis waren es vor allem seine „Death and Disaster Paintings“, die ihn in den 60er Jahren weltberühmt machten.
Wie viele Bundesbürger leben in der Bundesrepublik? 81 Millionen oder doch eine Million mehr? Und wie viele Kinder sind darunter? Wie viele Zuwanderer? Welcher Beschäftigung gehen die hier lebenden Menschen nach? Und welcher Konfession gehören sie an? Die Bundesregierung möchte all das genau wissen und führt daher am 9.
Das Internet hat zu einem tiefgreifenden Wandel unseres Medienkonsums geführt. Durch neue digitale Distributionskanäle bzw. den kostenlosen Download von Musik, Videos und Texten gerät das traditionelle Verwertungsmodell künstlerischer Werke massiv unter Druck.
Wikileaks definiert sich als „Open-Source-Nachrichtendienst“. Der Ausdruck „Wiki“ ist dabei an die Mitmach-Enzyklopädie Wikipedia angelehnt; der Begriff „Leak“ bezeichnet im Englischen eine undichte Stelle. Der Name ist Programm: Jeder kann Wikileaks geheime Informationen übergeben.
Googles Ankündigung, den neuen Dienst Street View bereits bis zum Ende dieses Jahres auch hierzulande einzuführen, entzündete eine hitzige Debatte um den Schutz der Privatsphäre.
„Weniger Bürokratie, mehr Effizienz“ verspricht das Bundeswirtschaftsministerium vollmundig in seinem Faltblatt, mit dem es für den zu Jahresbeginn eingeführten Elektronischen Entgeltnachweis, kurz: Elena, wirbt.
Als Johannes Gutenberg vor gut 500 Jahren die beweglichen Lettern erfand, löste er damit eine mediale und kulturelle Revolution aus. Seine Neuentwicklung vereinfachte entscheidend den mechanischen Buchdruck und legte den Grundstein für die industrielle Massenproduktion von Büchern. Zugleich ermöglichte sie damit erstmals in der Geschichte die exakte Reproduktion von Wissen.
Für David Frost ging es um alles oder nichts, als er 1977 den ehemaligen US-Präsidenten Richard Nixon interviewte. Nicht nur seine Karriere stand auf dem Spiel. Frost verschuldete sich sogar erheblich und übernahm große Teile der Produktionskosten, weil kein TV-Sender glaubte, dass der britische Talkmaster Nixon gewachsen sein könnte.
Die Freiheit des Internet lebt davon, dass es den Nutzern schrankenlose Vernetzung und unkontrollierten Austausch von Daten erlaubt. Allerdings werden online nicht nur E-Mails, Musiktitel oder Urlaubsfotos weitergegeben. Auch zahlreiche digitale Filme und Fotos, die Kindesmissbrauch dokumentieren, wechseln im Netz den Besitzer.
25 Jahre Privatfernsehen – gibt es da tatsächlich etwas zu feiern? Sollen wir dankbar sein, dass Dieter Bohlen vermeintliche Supertalente knechtet oder Dirk Bach im Pseudo-Dschungel abgehalfterten C-Promis Känguru-Penis-Colada serviert? Die Einführung von RTL und SAT.1 im Jahr 1984 wird auch heute noch als der Beginn eines neuen Medienzeitalters gefeiert.
Dies war ein Verriss, mit dem Filmfans vermutlich nicht gerechnet hatten: Mit Schaum vor dem Mund prangerte Josef Schnelle, langjähriger Vorsitzender des „Verbandes der deutschen Filmkritik“, Mitte August in der „Berliner Zeitung“ den „stärker werdenden Einfluss der Blogs auf die traditionell eher akademische amerikanische Filmkritik“ an.
Es gibt zwei unterschiedliche Welten des Fußballsports: Auf der einen Seite jagen – wie dieser Tage während der Europameisterschaft – millionenschwere Profis überlebensgroß auf Bildschirmen dem Ball hinterher, Sponsoren werden vor grünem Rasen eingeblendet, die Bannerwerbung rotiert, dahinter das tosende Meer zehntausender Zuschauer.
Auf StudiVZ machen Studenten neben ihrem Stundenplan nicht nur die Fotos der letzten Party, sondern auch ihre sexuellen Vorlieben publik. In der Online-Gemeinschaft für Geschäftskontakte, Xing, veröffentlichen Mitglieder ihre Arbeitgeber und ihren kompletten Lebenslauf.