Papst Bergoglio: Kirche als Lazarett
Kein Monarch der Welt, sei er nun gewählt oder nicht, hat Vollmachten wie die, über welche in der katholischen Kirche der römische Bischof verfügt (freilich erst seit dem Ersten Vatikanischen Konzil).
Otto Kallscheuer, geb. 1950 in Brühl, Dr. phil., Politikwissenschaftler und Philosoph, Professor für politische Philosophie an der Universität Sassari/Italien.
Im Folgenden finden Sie sämtliche »Blätter«-Beiträge von Otto Kallscheuer.
Kein Monarch der Welt, sei er nun gewählt oder nicht, hat Vollmachten wie die, über welche in der katholischen Kirche der römische Bischof verfügt (freilich erst seit dem Ersten Vatikanischen Konzil).
Gerade wer wie ich das bisherige Pontifikat Benedikts XVI.
Ob das nicht „irgendwie wahnsinnig“ sei, dass sie – eine Ostdeutsche – nur zehn Jahre nach der Wiedervereinigung Helmut Kohl als Chef der Christlich-Demokratischen Union abgelöst habe, fragte im Herbst 2000 Arno Luik, einer der besten Interviewpartner in der deutschen Presse, Angela Merkel.
"Tangentopoli" - von tangenti, Schmiergelder - hieß in der italienischen Öffentlichkeit schon früh die Affäre, die in der ersten Hälfte der 90er Jahre im Gefolge staatsanwaltlicher Korruptionsaufklärung das Parteiensystem des Landes durcheinanderwirbelte und zum Untergang der Democrazia Cristiana ebenso wie der von ihr dominierten Ersten Republik führte.
Der folgende Text beruht auf einem Vortrag, den Otto Kallscheuer am 2. Juni 1997 im Rahmen der Reihe "Hannah Arendt Lectures" an der Universität Bremen gehalten hat.
Warschauer Exerzitien in Pluralismus
But that's the Batman-building! - bemerkte der quirlige und stets zu Scherzen aufgelegte amerikanische Theologe George Weigel vom Washingtoner think-tank "Ethics and Public Policy Center", als die Konferenzteilnehmer vor dem Warschauer Kongreßpalast aus dem Bus stiegen.
Nach diesem Wahlergebnis in den neuen Bundesländern der Ex-DDR dürfte die Stimmung unter der östlichen wie westlichen linken Intelligenz feststehen: Wäre es denn möglich und demokratisch vertretbar, würde sich die Linke am liebsten (wie dies R. R. der staatssozialistischen Elite nach dem 17. Juni 1953 weiland vorschlug) "ein neues Volk wählen".
"Es gibt unter der Mehrheit der deutschen Intellektuellen keine Vorstellung mehr von der Nation" (Karl Heinz Bohrer, "Merkur", 12/1989) So tief, wie Peter Brandt im (mit dem sozialdemokratischen Mitgliedermagazin) neuvereinigten "Vorwärts" meinte 1), kann das "nationale Trauma" der restdeutschen Linken eigentlich nicht gesessen haben.