Ausgabe April 2021

Kampf gegen Corona: Die fatale Inkonsequenz

Es war ein folgenschweres Déjà-vu: So wie das Land im vergangenen Herbst in die zweite Coronawelle stolperte, so schauten die politisch Verantwortlichen nun viel zu lange zu, wie sich auf dem offenen Meer ein Corona-Tsunami aufbaute. Als habe es ringsum nicht erschreckende Beispiele schier explosionsartiger Corona-Ausbreitung gegeben, ließen sie sich von den hierzulande bis Anfang März sinkenden Infektionszahlen und den sich kurzzeitig leerenden Intensivstationen allzu bereitwillig blenden. Dabei war es nur eine Frage der Zeit, bis sich die infektiösere und tödlichere Coronavirusmutante B1.1.7 aus Großbritannien auch in Deutschland ausbreiten würde.

Alle, die es wissen wollten, hätten es wissen können – und vor allem danach handeln müssen.[1] Doch erneut wurden die zahlreichen mahnenden Stimmen aus der Wissenschaft beiseitegeschoben, bestimmte der Wunsch nach „mehr Normalität“ die politischen Entscheidungen. Obwohl strikte Verschärfungen geboten waren, so man das exponentielle Wachstum tatsächlich stoppen wollte, entschied sich die Ministerpräsidentenrunde Anfang März genau für das Gegenteil, nämlich für weitere Öffnungsschritte: in Schulen, Kitas, dem Einzelhandel. Diese waren zwar mit „Notbremsen“ versehen, auf die aber zahlreiche Bundesländer anschließend nicht traten.

Auch die Ministerpräsidentenkonferenz am 22. März blieb mit ihren – schon zwei Tage später in weiten Teilen wieder kassierten – Beschlüssen hinter dem Notwendigen weit zurück. Nun stehen wir nach folgenreichen Fehlentscheidungen vor der Situation, das laufende exponentielle Wachstum von einem viel höheren Infektionssockel eindämmen zu müssen. Das dürfte nun deutlich schwerer fallen – und es ist ausgeschlossen, dass der Verzicht auf Inlandsreisen am Osterwochenende sowie die Rückkehr zu den Regelungen von Anfang März ausreichen werden, das rasante Wachstum nachhaltig zu verringern. Denn ein wesentlicher gesellschaftlicher Bereich wird nach wie vor von verpflichtenden Maßnahmen ausgenommen. Reglementiert werden, neben dem Privaten, Kultur, Gastronomie und der lokale Einzelhandel – und damit unverdrossen lediglich jene, die bereits seit einem Jahr massiv unter der Krise leiden. All jene Wirtschaftsbereiche, die unvermindert produzieren und sogar Zuwachsraten aufweisen, sind jedoch weiterhin lediglich höflich dazu aufgefordert, die Möglichkeit zum Homeoffice zu schaffen und ihre Mitarbeiter regelmäßig auf das Virus zu testen. Dabei ist Letzteres eine unabdingbare Maßnahme, um frühzeitig Infektionen zu erkennen und die Ausbreitung wirksam einzudämmen.

Kein »Motor« des Geschehens?

Diese Wankelmütigkeit der Ministerpräsidenten führt zunehmend zu Groll und Fassungslosigkeit in jener Mehrheit der Bevölkerung, die die Notwendigkeit einer strikten Bekämpfung des Virus nach wie vor anerkennt und seit über einem Jahr die Maßnahmen unter großem Verzicht mitträgt und verteidigt. Insbesondere in Familien mit schulpflichtigen Kindern wächst das Unverständnis: Denn längst wissen wir auch um die Rolle der Schulen und Kitas in dieser Pandemie, selbst wenn dies von vielen Verantwortlichen nach wie vor negiert wird. Kinder und Jugendliche haben wie andere ihren Anteil daran, dass sich die Pandemie derart stark ausbreitet, wie wir es derzeit wieder einmal beobachten können.[2] Seit den Schulöffnungen im Februar verzeichnet das Robert-Koch-Institut einen gravierenden Anstieg an infizierten Kindern und Jugendlichen, die das Virus dann in die Familien tragen: „Besonders junge Kinder stecken sich an“, titelte selbst die „Bild“, die ansonsten stramm für Lockerungen trommelt, vor dem maßgeblichen Zusammentreffen der Kultusminister am 19. März.[3] Die Minister aber halten am Mantra sicherer Schulen fest, ohne dass die dafür zwingend nötigen Voraussetzungen geschaffen wären. Kinder und Jugendliche seien „nicht der Motor des Geschehens“, beteuerte einmal mehr die brandenburgische Bildungsministerin und KMK-Vorsitzende Britta Ernst.

Darin aber zeigt sich ein fundamentales Missverstehen des Pandemiegeschehens: Es gibt keinen einzelnen „Motor“, der die Pandemie antreibt. Vielmehr sind wir alle, jeder Einzelne, kleine Motoren, die sie am Laufen halten können und, wenn es schlecht kommt, zu einem Superspreader werden – und damit unzählige weitere Infektionen auslösen.

Und selbst wenn Kinder „nur“ ihre im Homeoffice arbeitenden Eltern anstecken, besteht mit jeder Infektion die Gefahr eines schweren, auch tödlichen Verlaufs. Es sind mitnichten nur Hochbetagte, die in den Intensivstationen beatmet werden, sondern auch 30-, 40- und 50jährige. Und von den dort Beatmeten stirbt noch immer die Hälfte.[4] Je mehr sich die Pandemie also auf die jüngeren Altersgruppen ausbreiten wird, wenn wir ihr nicht Einhalt gebieten, um so mehr Opfer wird es auch unter diesen geben.

Und doch hielten viele politische Entscheidungsträger an Öffnungsbeschlüssen fest, die man schon Anfang März nicht hätte treffen sollen, und für die es Mitte März keinerlei Beschlussgrundlage mehr gab: Als sich mehrere Bürgermeister aus Nordrhein-Westfalen angesichts deutlich steigender Infektionszahlen an die Landesregierung wandten, um den für eine Woche verpflichtenden Präsenzunterricht an den weiterführenden Schulen kurz vor den Osterferien auszusetzen, wurden sie brüsk abgewiesen. Dabei ist es erkennbar absurd, für nur eine Woche die Schule ausgerechnet für jene zu öffnen, die am besten mit dem Distanzunterricht zurechtkommen, nur damit sie Gefahr laufen, sich im Laufe der Woche zu infizieren und diese Infektion über die Osterferien zurück in die Großfamilie zu tragen.

Denn von dem „sehr hohen Maß an Infektionsschutz“,[5] den die KMK einmal mehr am 19. März vermeldete und auf die auch die NRW-Landesregierung verwies, kann nicht die Rede sein: Die Impfung des Lehrpersonals an Grundschulen läuft erst an, das Personal an den weiterführenden Schulen hat oftmals noch nicht einmal die Aussicht darauf. Es gibt nach wie vor kein überzeugendes Lüftungskonzept – außer geöffneten Fenstern. Und so manches Bundesland verzichtete viel zu lange auf Masken und setzte auf Präsenzpflicht in vollbesetzten Klassen. Schließlich kommt der wichtigste Faktor für einen Schulbetrieb, mit dem man sich dem Prädikat „sicher“ nähern könnte, noch immer nicht flächendeckend zum Einsatz: Die Selbsttests für Schülerinnen und Schüler sind entweder noch gar nicht vorhanden oder liegen in den Schulen zwar parat, können aber mangels Zulassung für den Eigengebrauch noch nicht verteilt werden.

Ohne ein Eingeständnis, falsch gehandelt zu haben, schließen die Ministerpräsidenten nun Schulschließungen nicht mehr kategorisch aus – sofern keine Testmöglichkeiten zur Verfügung stehen oder die Inzidenz auf über (viel zu hohe) 200 Infizierte je 100 000 Einwohner klettert. Da ersteres noch nicht gegeben ist, hätten sie konsequenterweise in der Woche vor Ostern die Schulen wieder zumachen müssen.

Eine pandemische Ausnahmesituation, ob wir wollen oder nicht

Dieses Handeln hat jedenfalls nicht dazu beigetragen, die Situation zu verbessern – und das Vertrauen der Bevölkerung zu stärken. Vielmehr hat sich dieser sorglose Umgang mit dem Virus und vor allem auch mit den Jüngsten in unserer Gesellschaft, an denen in wachsender Zahl die Infektion nicht spurlos vorüberzieht,[6] schon jetzt als gravierender Fehler erwiesen. Denn so nachvollziehbar die allgemeine Coronamüdigkeit im zweiten Jahr der Krise ist, so klar ist doch vor allem eines: Mit einem Virus kann man nicht verhandeln. Das Virus kann sich mit jedem Kontakt verbreiten. Je später reagiert wird, desto größer wird die Lawine, die auf uns zu rollt.[7] Wir kommen der Pandemie nur bei, indem bei lokalen Ausbrüchen mit raschen Quarantänemaßnahmen eine Weiterverbreitung unterbunden werden kann, und wenn eine ausreichend große Anzahl an Menschen immun ist. Um letzteres zu erreichen, müssen schnellstmöglich viele Menschen geimpft werden – und die Impfungen auch gegen die Mutanten schützen. Nur wenn tatsächlich bis zum Spätsommer alle Erwachsenen ein Impfangebot bekommen – und dieses von der großen Mehrheit auch angenommen wird –, können wir hoffen, im Herbst nicht auch noch in eine weitere Welle zu geraten. Die Kinder und Jugendlichen, für die es bislang noch keine zugelassenen Impfstoffe gibt, müssen dann weiterhin besonders geschützt werden – indem die Lehrerinnen und Lehrer geimpft sind und durch permanente Tests, die bei einem positiven Ergebnis auch zwingend umfassende Nachtestungen und Quarantänemaßnahmen nach sich ziehen müssen.[8] Bleiben diese aus, wird man den Infektionen auch dann nur hinterherlaufen und sie nicht eindämmen.

Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Daher sollte die Politik die Zeit auch dafür nutzen, tragfähige Konzepte für die besonders betroffenen Branchen zu etablieren – auch mit neuen Hilfsgeldern, deren Bereitstellung endlich unbürokratischer vonstatten gehen muss.

Mit den inzwischen zur Verfügung stehenden Schnell- und Selbsttests könnte ein weiterer Schritt gelingen, jedenfalls solange sie zuverlässig alle derzeit grassierenden und kommenden Virusvarianten aufzeigen. Tübingen, Rostock und Berlin zeigen, wie es geht: Tübingen öffnete mit einem umfassenden Testkonzept die Fußgängerzone und lässt nur tagesaktuell negativ getestete Personen in die Innenstadt.[9] In der Hansestadt Rostock, die die Pandemie bereits bisher gut eingedämmt bekam, feierten negativ getestete Fußballfans den Sieg des FC Hansa Rostock gegen den Halleschen FC.[10] Und in Berlin startete ein Pilotprojekt, um die Kultureinrichtungen vorsichtig wiederzubeleben: Am 20. März lauschten tausend Gäste mit negativem Coronatest und Maske in der Berliner Philharmonie einem Konzert unter dem Dirigenten Kirill Petrenko.[11] Strikte Testkonzepte könnten auch ein Ausweg für die gebeutelte Gastronomie sein.

Mächtige Virologen?

Dass diese jedoch von vorschnellen und unsicheren Öffnungen ganz und gar nicht profitiert, offenbart die aufgehobene Reisewarnung für des Deutschen liebste Ferieninsel: Mit hunderten Sonderflügen suchen pünktlich zu den Osterferien abertausende Bundesbürger auf Mallorca Ablenkung von der Coronatristesse. Doch angesichts bereits wieder steigender Infektionszahlen mussten die dortigen Gastronomen ihre Innenbereiche schon wieder schließen. Dieser Anstieg ist wahrscheinlich auch auf die dort bereits zirkulierende hochinfektiöse brasilianische Coronamutante P1 zurückzuführen. Nachdem zunächst nicht einmal eine Testpflicht geplant war, müssen sich die Inselheimkehrer nun wenigstens mit einem tagesaktuellen negativen Test bei der Rückkehr ausweisen. Das wird allerdings ohne anschließende verpflichtende prophylaktische Quarantäne nicht verhindern, dass einige das Virus noch unerkannt in sich tragen – und hier verteilen.

Die sich bereits schon jetzt wieder füllenden Intensivstationen drohen spätestens dann rasch an ihre Belastungsgrenze zu geraten.

Dem seit einem Jahr unter außerordentlichen Belastungen und höchstem persönlichen Einsatz schuftenden medizinischem Personal in den Krankenhäusern dürften angesichts all dessen die nicht enden wollenden Talkshow- und Feuilleton-Debatten über eine angebliche Allmacht der Virologen mehr als sauer aufstoßen.[12] So richtig der Hinweis ist, dass die Coronakrise auch eine soziale ist, so irritierend ist es, diese pandemische Krise als eine gesellschaftliche Auseinandersetzung wie jede andere zu klassifizieren. Schließlich stehen wir vor einer nicht wegdiskutierbaren physischen Bedrohung durch ein Virus, das sich immer schneller verbreitet, sofern ihm kein Einhalt geboten wird.

Diese Gefahr kleinzureden und darüber zu philosophieren, dass es unangemessen sei, dem „Lebensschutz die höchste Priorität zuzubilligen“[13], blendet zudem eine bislang völlig unzureichend beachtete Nebenwirkung des Coronavirus aus: Viele Menschen leiden noch Monate nach einer Infektion an unterschiedlichsten schweren Einschränkungen, die ihnen eine Teilnahme am normalen Leben und Arbeiten auf unbestimmte Zeit unmöglich machen.[14] Über das damit verbundene Leid und die immensen gesellschaftlichen Folgekosten – durch Arbeitsunfähigkeit, Medikamente, Rehamaßnahmen – muss dringend diskutiert werden. Noch besser aber wäre es, diese Folgen erst gar nicht entstehen zu lassen – durch eine gemeinsame, wirksame Eindämmung der Pandemie.

[1] Vgl. Viola Priesemann, Wie die Rechnung aufgehen kann, www.sueddeutsche.de, 5.3.2021.

[2] Vgl. „Coronavirus-Update. Alle Folgen“, u.a. 28.4.2020 und 2.2.2021, www.ndr.de. Zur Debatte um die Schulen vgl. Annett Mängel, Corona: Die ignorierten Armen, in: „Blätter“, 6/2020, S. 9-12; Corona: Ärzte gegen die Aufklärung, in: „Blätter“, 12/2020, S. 61-68; Schulen im Ausnahmezustand: Homeschooling forever?, in: „Blätter“, 2/2021, S. 17-20.

[3]Besonders junge Kinder stecken sich an, www.bild.de, 18.3.2021.

[4]„Die Belastung ist extrem hoch“, Interview mit Christian Karagiannidis, in: „die tageszeitung“, 20./21.3.2021, S. 5.

[5] KMK, In Sorge um Kinder und Jugendliche – Offene Schulen haben weiterhin erste Priorität, 19.3.2021.

[6] Vgl. These children had covid-19. Now, they have long-haul symptoms, www.washingtonpost.com, 18.3.2021; Kinderkrankheit Mis-C kann Covid-19 folgen, https://kaernten.orf.at, 17.2.2021; Corona: Immer mehr Kinder leiden unter schweren Covid-19-Folgen, www.t-online.de, 24.2.2021.

[7] Vgl. Karagiannidis, a.a.o.

[8] Wie man mit Quarantäne das Virus wirksam eindämmen kann, zeigt Taiwan: Klaus Bardenhagen, Geht doch, in: „die tageszeitung“, 23.3.2021, S. 4 f.

[9] Tübinger Tagesticket, www.tuebingen.de.

[10] Fußball: Rostock spielt vor Fans im Stadion, www.deutschlandfunk.de, 20.3.2021.

[11] Perspektive Kultur: Berliner Pilotprojekt Testing startet am 19. März, Pressemitteilung vom 11.3.2021, www.berlin.de.

[12] „Wie konnte die Virologie so mächtig werden?“ fragte Jakob Augstein im „Freitag“, 8/2021, darin: „Der Fokus war zu eng“. Im Gespräch. Der Soziologe Alexander Bogner hinterfragt den Glauben an wissenschaftliche Alternativlosigkeit, S. 14.

[13] Ebd.

[14] Meghan O‘Rourke, Unlocking the Mysteries of Long Covid, www.theatlantic.com, 4/2021; Long-Covid-Betroffne: „Ich komme mir vor wie ein Versuchskaninchen“, www.spiegel.de, 8.3.2021.

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