Dokumente zum Zeitgeschehen

Dokumente zum Zeitgeschehen

»Es geht hier um nichts Geringeres als einen neuen Marshallplan für das 21. Jahrhundert«

Rede von Olaf Scholz bei der Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine, 25.10.2022

Deshalb sind wir heute hier zusammengekommen. Um zu besprechen, wie wir die Finanzierung des Wiederaufbaus und der Modernisierung der Ukraine auch langfristig sichern können – für Jahre und Jahrzehnte. Lassen Sie mich also unterstreichen, worum es bei dieser Konferenz nicht geht: Dies ist keine herkömmliche Geberkonferenz, sondern etwas viel Grundlegenderes. Bei dieser Konferenz geht es um die Entwicklung der Strukturen und Mechanismen, die das ermöglichen und finanzieren helfen, was John Maynard Keynes 1944 als „fortwährenden Wiederaufbau“ bezeichnete. Es geht hier also um nichts Geringeres als einen neuen Marshallplan für das 21. Jahrhundert. Eine Generationenaufgabe, mit der jetzt begonnen werden muss.

»Ich trat mein Amt in einer Zeit großer wirtschaftlicher und internationaler Instabilität an«

Rücktrittsschreiben von Liz Truss, 20.10.2022 (engl. Originalversion)

I came into office at a time of great economic and international instability.

Families and businesses were worried about how to pay their bills.

Putin’s illegal war in Ukraine threatens the security of our whole continent.

And our country had been held back for too long by low economic growth.

I was elected by the Conservative Party with a mandate to change this.

We delivered on energy bills and on cutting national insurance.

And we set out a vision for a low tax, high growth economy – that would take advantage of the freedoms of Brexit.

»Die EU verhängt Sanktionen gegen die für den Tod von Mahsa Amini Verantwortlichen«

Pressemitteilung des Rates der EU und des Europäischen Rates, 17.10.2022

Der Rat hat heute im Rahmen der angesichts der Menschenrechtslage in Iran bestehenden Sanktionsregelung elf Personen und vier Organisationen in die Liste der Personen, Einrichtungen und Organisationen, die restriktiven Maßnahmen unterliegen, aufgenommen. Dieser Schritt erfolgt aufgrund ihrer Rolle beim Tod von Mahsa Amini und bei der gewaltsamen Reaktion auf die jüngsten Demonstrationen in Iran. (...)

»Weltweit sind 828 Millionen Menschen unterernährt«

Welthunger-Index 2022 der Welthungerhilfe, 13.10.2022

Die Welt steht vor einem schweren Rückschlag bei den Bemühungen den Hunger zu beenden. Wesentlichen Hungertreiber sind Konflikte, die Klimakrise und die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie.

»Mindestens 23 Kinder sind bei den Protesten im Iran durch Sicherheitskräfte getötet worden«

Pressemitteilung von Amnesty International, 13.10.2022

Minderjährige machen 16 Prozent der von Amnesty International dokumentierten Todesfälle unter iranischen Protestierenden und Umstehenden aus. Bislang hat die Menschenrechtsorganisation die Namen und Umstände von insgesamt 144 Menschen dokumentiert, die von den iranischen Sicherheitskräften zwischen dem 19. September und 3. Oktober getötet wurden. Hierbei handelt es sich lediglich um die Fälle, in denen Amnesty International die Namen der Betroffenen bestimmen konnte.

»Bei der Entlastung bei Energiekosten muss dringend nachgebessert werden«

Pressemitteilung des Paritätischen Landesverbandes Brandenburg, 11.10.2022

Wir brauchen dringend Nachbesserungen bei den Vorschlägen der Expertenkommission zu Gas und Wärme. Eine Gaspreisbremse muss sozial orientiert und sozial gerecht ausgestaltet werden und bei der Entlastung bei Energiekosten muss dringend nachgebessert werden.

»Die Herausforderungen im Winter 2023/24 werden mindestens genauso groß sein wie in diesem Winter – wahrscheinlich sind sie sogar größer«

Zwischenbericht der Expert*innen-Kommission für Gas und Wärme, 10.10.2022

Es ist unbedingt erforderlich, alles zu unternehmen, um sicher durch den kommenden Winter zu kommen. Die Gaspreiskrise wird Deutschland jedoch bis mindestens in das Jahr 2024 hinein stark fordern. Die Herausforderungen im Winter 2023/24 werden mindestens genauso groß sein wie in diesem Winter – wahrscheinlich sind sie sogar größer.

»Deutschland fehlt eine bundesweite Strategie gegen Gewalt gegen Frauen«

Bericht der Group of Experts on Action against Violence against Women and Domestic Violence (GREVIO), 7.10.2022 (engl. Originalfassung)

The report notes that since the entry into force of the Istanbul Convention, no national policy document or strategy has been developed which would set out, at the central level, common definitions of violence against women and domestic violence, and which would set objectives to achieve throughout the country to further the implementation of the convention, placing the rights of victims at the centre of all measures and giving due importance to the gendered nature of the different forms of such violence.

»Eine Dürre wie im Jahr 2022 wird im heutigen Klima etwa alle 20 Jahre auftreten«

Studie der World Weather Attribution, 5.10.2022 (engl. Originalfassung)

In Europe, above-average air temperatures have been reported from the beginning of 2022, and spring — in the south also winter — was dry over most of the continent. In the subsequent 2022 summer, a sequence of heatwaves, combined with widespread precipitation shortages, fostered hot and dry conditions. The European 2022 summer was assessed “hottest on record” by the European Union’s environmental programme Copernicus.

»Der Zugang zu Wohneigentum ist maßgeblich von Erbschaften abhängig«

Studie von Soziologen der Universität Konstanz, 28.9.2022 (engl. Originalfassung)

Paradoxically, we found that when housing finance systems are more liberal (more generous and active), those receiving the highest amount of family financial support have a higher probability of mortgaged homeownership than those receiving lower amounts of family financial support. This counterintuitive finding is surprising, since one would assume that a more liberal mortgage market would reduce the advantages of the wealthiest in mortgaged homeownership.

»Der Westen will Russland zerstören«

Rede des russischen Außenministers Sergej Lawrow auf der Vollversammlung der Vereinten Nationen, 24.9.2022 (eng. Übersetzung)

Official Russophobia has taken on unprecedented and grotesque dimensions in the West. They do not have the scruples anymore to declare their intention to not only defeat our country militarily, but also to destroy and fracture Russia. In other words, they want a geopolitical entity that is too independent to disappear from the world’s political map.

»Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Waffensysteme einsetzen. Dies ist kein Bluff«

Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin, 21.9.2022 (engl. Übersetzung)

In this situation, I consider it necessary to take the following decision, which is fully adequate to the threats we are facing. More precisely, I find it necessary to support the proposal of the Defence Ministry and the General Staff on partial mobilisation in the Russian Federation to defend our Motherland and its sovereignty and territorial integrity, and to ensure the safety of our people and people in the liberated territories.

»Unser Planet brennt«

Eröffnungsrede der UN-Generaldebatte von António Guterres, 20.9.2022 (engl. Originalfassung)

The climate crisis is the defining issue of our time. It must be the first priority of every government and multilateral organization. And yet climate action is being put on the back burner – despite overwhelming public support around the world. Global greenhouse gas emissions need to be slashed by 45 percent by 2030 to have any hope of reaching net zero by 2050. And yet emissions are going up at record levels – on course to a 14 percent increase this decade.

»Für die Justiz sind die dreieinhalb Jahre, die zwischen Tat und Prozessbeginn vergangen sind, alles anderes als ein Ruhmesblatt«

Pressemitteilung des Deutschen Journalisten-Verbandes Thüringen, 15.9.2022

Mit großen Unverständnis hat der Deutsche Journalisten-Verband in Thüringen das heute ergangene Urteil im sogenannten Fretterode-Prozess zur Kenntnis genommen. „Die Tat war nicht nur ein Angriff auf die beiden Journalisten, sondern ein gezielter Einschüchterungsversuch mit dem Ziel, Berichterstattung zu unterbinden“, so Heidje Beutel, Vorstandsvorsitzende des DJV Thüringen. „Ich habe daher meine Zweifel, ob das Urteil eine angemessene Strafe dafür ist und befürchte eine Signalwirkung in die völlig falsche Richtung.“

»Die Solidarität Europas mit der Ukraine ist unerschütterlich«

Rede der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, 14.9.2022

Es ist an der Zeit, das europäische Versprechen zu erneuern. Und wir müssen auch die Art und Weise, wie wir handeln und entscheiden, verbessern. Manche sind vielleicht der Ansicht, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt sei. Aber wenn wir uns ernsthaft auf die Welt von morgen vorbereiten wollen, müssen wir auch in der Lage sein, die Dinge anzugehen, die für die Menschen am wichtigsten sind.

»Geflüchtete Kinder auf der Balkanroute erleben täglich Gewalt und Missbrauch«

Bericht der NGO »Save the Children« in Kooperation mit der Universität Sarajevo 14.9.2022 (engl. Originalfassung)

Children who migrate to Europe from areas of conflict and deprivation in the Middle East, Asia and Africa are at a strikingly high risk of suffering violence - including physical, emotional and sexual violence or abuse.

»Mehr als 10 Millionen Kinder haben Eltern oder Betreuungspersonen durch COVID-19 verloren«

Studie der Universität Oxford, der Weltgesundheitsorganisation u.a., 7.9.2022 (engl. Originalfassung)

COVID-19–associated orphanhood and caregiver death has left an estimated 10.5 million children bereaved of their parents and caregivers. While billions of dollars are invested in preventing COVID-19–associated deaths, little is being done to care for children left behind.

»Die G7-Staaten steuern auf 2,7 Grad Erderwärmung zu«

Studie der NGO »CDP«, 6.9.2022 (engl. Originalfassung)

Amid a challenging global context of energy insecurity, rising inflation, and extreme weather in many regions, COP27’s goal to keep the Paris Agreement’s 1.5°Celsius target alive is more critical than ever.

»Wir fordern die Ermittlungsbehörden auf, den Angriff auf Malte C. als LSBTI-feindliches Hassverbrechen zu benennen und einzuordnen«

Pressemitteilung des Lesben- und Schwulenverbands in Deutschland, 2.9.2022

Am heutigen Freitag ist der 25-jährige Malte C. seinen Verletzungen erlegen. Er wurde am vergangenen Wochenende auf dem CSD Münster niedergeschlagen, als er sich schützend vor zwei Frauen stellte, die massiv homophob beleidigt wurden. Diese Tat zeigt einmal mehr, wie sehr wir Aktionspläne gegen Trans- und Homophobie benötigen.