Ausgabe Oktober 2023

»Blätter«-Ausgabe 10/2023

In der Oktober-Ausgabe erläutert Kevin Rudd, wie sich ein drohender Krieg zwischen den USA und China noch verhindern lässt. Berthold Franke plädiert für einen neuen Faschismusbegriff. Antje Schrupp verfolgt die langen Linien des Patriarchats. Horst Kahrs ergründet das politische Potenzial einer links-autoritären Partei um Sahra Wagenknecht. Wolfgang Zellner beleuchtet die Chancen für einen Frieden in der Ukraine. Michael Müller, Ulrich Brand, Peter Brandt und Reiner Braun fordern eine Rückbesinnung auf das Konzept der Gemeinsamen Sicherheit. Und Neelke Wagner untersucht die Bedingungen für eine faire Wasserstoffproduktion in Afrika.

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Kommentare

Umbruch im Sahel: Mauretanien als letzte Hoffnung des Westens?

Kaum ein Staatsstreich in Afrika hat in den letzten Jahren in Politik und Medien derart viel Aufmerksamkeit erregt wie der Militärputsch in Niger am 26. Juli 2023. Mit dem Machtwechsel in Niamey geht der EU nun der „Schlüsselpartner“ im Kampf gegen Dschihadismus und die sogenannte Schleuserkriminalität in der Region verloren.

Wut gegen das System: Kommt der argentinische Trump?

Die Menschen in Argentinien sind wütend – und diese Wut hat das Zeug, den exzentrischen Außenseiter Javier Milei an die Staatsspitze der drittgrößten Volkswirtschaft Lateinamerikas zu katapultieren. Der selbsterklärte Anarchokapitalist, der gegen die „parasitäre politische Kaste“ wettert, kann sich gute Chancen ausrechnen, als Sieger aus der Präsidentschaftswahl am 22. Oktober hervorzugehen.

Debatte

Kurzgefasst

Kurzgefasst

Noch nie war die Gefahr eines militärischen Schlagabtauschs zwischen den USA und China größer als heute, warnt der Sinologe und frühere Premierminister Australiens, Kevin Rudd. Um einen Krieg zu verhindern, bedürfe es dringend eines regulierten Wettbewerbs zwischen den Großmächten.

Analysen und Alternativen

Wettbewerb statt Waffengang

Die 2020er Jahre sind das entscheidende Jahrzehnt für die Dynamiken des sich wandelnden Kräfteverhältnisses zwischen China und den USA. Sowohl die chinesischen als auch die amerikanischen Strategen wissen das. In Peking wie in Washington, und auch in anderen Hauptstädten, werden die 2020er Jahre eine Dekade sein, in der man „gefährlich lebt“.

Die langen Linien des Patriarchats

Es dauert noch 131 Jahre, bis wir alle gleichberechtigt leben können”, vermeldete kürzlich das feministische Portal „Pinkstinks” und berief sich dabei auf Zahlen des „Global Gender Gap Reports 2022“ des Weltwirtschaftsforums. Solche Berechnungen sind so alt wie die Gleichstellungspolitik und illustrieren das Mindset, in dem wir häufig über Geschlechterverhältnisse und Frauenemanzipation sprechen.

Der Dschidda-Prozess: Erste Hoffnung auf ein Ende des Ukrainekrieges

Auf Einladung Kiews trafen sich Anfang August dieses Jahres Vertreter von 42 Staaten in der saudischen Hafenstadt Dschidda. Damit existiert erstmals ein globales diplomatisches Format zur Beendigung eines Krieges von globaler Bedeutung.

Gemeinsame Sicherheit – heute noch wichtiger als im Kalten Krieg

Wer angesichts des Ukrainekriegs an das „Konzept der gemeinsamen Sicherheit“ anknüpfen will, habe die „grundlegenden Ursachen des Krieges nicht verstanden“, behauptet Reinhard Wolf in der Juli-Ausgabe der „Blätter“. „Vorschläge für Waffenstillstände oder halbgare Kompromisse“ würden die „Auseinandersetzung allenfalls unterbrechen“.

Degrowth als Notwendigkeit

Vom 15. bis 17. Mai fand unter dem Titel „Beyond Growth. Pathways towards Sustainable Prosperity in the EU” im Europäischen Parlament in Brüssel eine historische Konferenz statt. Dort sprachen einige der bekanntesten internationalen Protagonist:innen der Degrowth- und Postwachstumsbewegung.

Wasserstoff aus Afrika: Hoffnung für wen?

Es war der erste Klimagipfel, der den afrikanischen Kontinent in den Mittelpunkt stellte: Vom 4. bis 6. September trafen sich im kenianischen Nairobi die Vertreter zahlreicher afrikanischer Staaten zum Africa Climate Summit. Die Klimakrise schlägt auf dem afrikanischen Kontinent besonders hart zu, während er selbst bisher kaum zur globalen Erwärmung beigetragen hat.

Zwischen Elend und Explosion: Die schwelende Krise im Gazastreifen

Die Krisen und Konflikte im Nahen Osten erfahren breite Aufmerksamkeit – nicht aber die desaströse Situation in Gaza. Wird Gaza auch weiterhin ignoriert, ist die nächste Runde von Gewalt und Gegengewalt kaum zu vermeiden.

Buch des Monats