Ausgabe Juli 2025

»Blätter«-Ausgabe 7/2025

In der Juli-Ausgabe zeigen Steven Levitsky, Lucan A. Way und Daniel Ziblatt, wie Donald Trump die Opposition im Land zum Schweigen bringt – und wie Widerstand gegen den US-Autoritarismus dennoch erfolgreich sein kann. Rachel Cohen analysiert, wie die Trump-Regierung die Anwaltschaft kaltstellt, und ruft deutsche Anwältinnen und Anwälte auf, den Rechtsstaat mutig gegen Angriffe zu verteidigen. Ina Kraft erläutert, wie sich Armeen, und speziell die Bundeswehr, vor einer autoritären Übernahme schützen lassen. Stefan Messingschlager sieht im sino-amerikanischen Handelskrieg eine Zäsur – und die Weltordnung an einem strategischen Wendepunkt. Steffen Vogel plädiert für einen nüchternen Blick auf Russland – gespeist durch die Erfahrungen Osteuropas mit dem russischen Imperialismus. René Wildangel beleuchtet die verzweifelte Situation in Gaza und fordert von der Bundesregierung, ihren moralischen Kompass in der Israelpolitik neu auszurichten. Und Klaus Seitz warnt vor einer ausschließlich am eigenen Nutzen orientierten Entwicklungspolitik.  

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Kommentare

Immer jünger, immer rechter: Teenager mit Baseballschlägern

Ihre Haare sind kurz, gescheitelt und streng gekämmt. Sie zeigen den White Power- oder gar den Hitlergruß. Ist der Aufschwung der rechtsextremen Jugendszene wirklich etwas Neues – oder nur eine Fortsetzung neonazistischer Gewalt?

Chile: Leere Versprechen für die Indigenen?

Am 1. Juni hielt der chilenische Präsident Gabriel Boric zum letzten Mal seine jährliche Rede vor den beiden Parlamentskammern des südamerikanischen Landes, eine Tradition, die seit 1833 gepflegt wird. Nach dreieinhalb Jahren im Amt wirkte seine Rede bereits wie ein Abschied.

»Deutsch-Südwest« unter Merz: Zurück zur Schuldabwehr?

Schon am Beginn des Ersten Weltkriegs musste Deutschland seinen „Platz an der Sonne“ räumen. Zuvor war das Kaiserreich kurzzeitig zur viertgrößten Kolonialmacht aufgestiegen, aber nun übernahmen die Kriegsgegner der Entente dessen okkupierte Territorien in Afrika und der Südsee.

Debatte

Kolumne

Aufgespießt

Kurzgefasst

Kurzgefasst

Der Gedanke der legitimen Opposition ist ein Grundprinzip der Demokratie. Doch wer sich heute in den USA gegen die Trump-Administration stellt, muss mit gezielter Einschüchterung durch die Regierung rechnen. Die Politikwissenschaftler Steven Levitsky, Lucan A. Way und Daniel Ziblatt sehen damit die Schwelle zum Autoritarismus überschritten.

Analysen und Alternativen

Der Preis des Widerstands

Autoritarismus ist heute schwerer zu erkennen als früher. Die meisten Autokraten des 21. Jahrhunderts werden gewählt. Anstatt die Opposition gewaltsam zu unterdrücken, verwandeln die heutigen Autokraten öffentliche Institutionen in politische Waffen, indem sie Behörden einsetzen, um Gegner zu bestrafen sowie die Medien und die Zivilgesellschaft ins Abseits zu drängen.

Weltordnung am Wendepunkt

Als Donald Trump am 2. April überraschend den „Liberation Day“ ausrief und drastische Strafzölle gegen China sowie zahlreiche weitere Handelspartner verhängte, traten die sino-amerikanischen Beziehungen in eine gefährliche Eskalationsspirale ein. Trumps Schritt markierte den neuen Kulminationspunkt seiner erratischen, transaktionalen Außenpolitik.

Was der Westen nicht wissen will

Es ist eine von jenen scheinbar unwichtigen Nachrichten, die rückblickend wie ein übersehenes Vorzeichen wirken können: Anfang Mai erschien in Russland ein Buch, zu dem Außenminister Sergej Lawrow ein Vorwort beisteuerte. Die These des von Regimeseite derart gewürdigten Werkes: Eine litauische Nation und Sprache gebe es nicht.

Eigennutz statt Solidarität

Etwa eine Milliarde Euro weniger als im vergangenen Jahr steht dem Bundesentwicklungsministerium 2025 zur Verfügung. Doch nicht nur der Spardruck macht der Entwicklungszusammenarbeit zu schaffen, auch die strategische Neuausrichtung gefährdet ihre Zukunftsfähigkeit.

Ernst, aber nicht hoffnungslos

Spätestens seit Ralf Dahrendorfs berühmt gewordener These vom „Ende des sozialdemokratischen Jahrhunderts“ gehören SPD-Niedergangsprognosen zu den Klassikern der parteibezogenen Publizistik. Die Partei hat diese Prognose bisher um 42 Jahre überlebt. Aber das konstituiert keine Ewigkeitsgarantie.

Buch des Monats