Dokumente zum Zeitgeschehen

Dokumente zum Zeitgeschehen

»Viertklässler:innen in Deutschland zeigen eine konstante Leistung in Mathematik und Naturwissenschaften – trotz Pandemie«

Pressemitteilung der Kultusministerkonferenz zur internationalen Studie TIMSS 2023, 4.12.2024

Die in TIMSS 2023 („Trends in International Mathematics and Science Study“) getesteten Viertklässlerinnen und Viertklässler in Deutschland zeigen eine konstante Leistung in Mathematik und Naturwissenschaften im Vergleich zu 2019 trotz pandemiebedingter Einschränkungen im Schulbetrieb in den Jahren 2020 und 2021. Nach wie vor besteht in beiden Fächern allerdings eine enge Kopplung zwischen dem sozioökonomischen Status der Familien und dem Bildungserfolg der Kinder.

»In deutschen Kitas arbeiten immer weniger pädagogische Fachkräfte«

Studie der Bertelsmann Stiftung, 4.12.2024

Eine hohe Fachkraft-Quote in jedem Kita-Team ist ein zentraler Faktor für eine kindgerechte frühkindliche Bildung. Doch immer weniger Kita-Personal bringt die formalen pädagogischen Voraussetzungen mit. Das belegen die Daten aus unserem aktuellen "Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme". 

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»Twitter - heute X - ist ein toxischer Ort geworden«

Offener Brief von deutschen Prominenten, Schriftstellern und Einrichtungen, 2.12.2024

Twitter war lange Zeit ein sehr guter Ort. Ein Ort, wo Wissenschaftler*innen, Politiker*innen und Journalist*innen sich vernetzen, Nachrichten und Erkenntnisse teilen und nebenbei ziemlich viel Spaß haben konnten. Allerdings sind diese Zeiten lange vorbei. Twitter - heute X - ist ein toxischer Ort geworden, eine Brutstätte von Rechtsextremismus, Wissenschaftsleugnung, Hass und Verschwörungserzählungen. Ein Ort, wo der Betreiber der Plattform dergleichen nicht nur duldet, sondern aktiv fördert und propagiert.

»Beginn der offenen Feldschlacht«

FDP-Papier zum Austritt aus der Ampel-Koalition, 28.11.2024

Deutschland ist in die Krise geraten. Wir erleben das zweite Jahr Rezession unserer Wirtschaft und die wachsenden Sorgen um die Zukunft unseres Wohlstandes. Sorge um Arbeitsplätze. Sorge um die Rente. Sorge um den sozialen Zusammenhalt. Sorge um unsere Sicherheit in unsicheren Zeiten. Sorge um unsere Demokratie.

Alle diese Sorgen haben einen Ursprung: Unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Wir haben das Vertrauen in uns und unser Land verloren. Wir sehen überall die Probleme aber wenig Hoffnung auf bessere Zeiten. Aber: Unsere Wachstumsprobleme sind lösbar, sie erfordern nur entschlossenes und entschiedenes Handeln.

Seit einem Jahr tobt ein Richtungsstreit in der Bundesregierung über den richtigen Kurs zur Stabilisierung unserer Wirtschaft. SPD und Grüne wollen mit Subventionen, gelenkten Löhnen und Preisen, hohen Sozialausgaben, Investitionen und Konsum ankurbeln. Mit neuen Schulden und auf Pump.

»Der deutsche Arbeitsmarkt bleibt weiterhin auf Zuwanderung angewiesen«

Studie der Bertelsmann-Stiftung, 26.11.2024

Berechnungen zeigen, dass Deutschland trotz der hohen Zuwanderung der letzten Jahre weiter auf Migration angewiesen ist, damit der Arbeitsmarkt nicht in eine Schieflage gerät und das Erwerbspersonenpotenzial aufrechtgehalten werden kann, um so die prognostizierten Arbeitskräftebedarfe zu decken. Denn ohne Zuwanderung – so die aktualisierte Berechnung von 2024 – würde dieses Potenzial bis 2040 um zehn Prozent und bis 2060 sogar um 25 Prozent sinken.

»Wir werden gemeinsam dafür sorgen, dass sehr vermögende Personen effektiv besteuert werden«

Abschlusserklärung des G20-Gipfels, 19.11.2024 (engl. Original)

We live in times of major geopolitical, socioeconomic, and climate and environmental challenges and crises, which require urgent action. With only six years left to achieve the Sustainable Development Goals (SDGs) of the 2030 Agenda, progress towards only 17% of the SDG targets is on track, nearly half are showing minimal or moderate progress, and progress on over one third has stalled or even regressed. The G20 is well suited to address those challenges through much needed international cooperation and political drive. As Leaders of the G20, we recognize that the crises we face do not affect the world equally, disproportionally burdening the poorest and those already in vulnerable situations.

»Straftaten gegen Frauen und Mädchen steigen in allen Bereichen. Fast jeden Tag gibt es einen Femizid in Deutschland«

Lagebild des Bundeskriminalamts (BKA) zu geschlechtsspezifischer Gewalt, 19.11.2024

Das Lagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ zeigt, dass sowohl vorurteilsgeleitete Straftaten gegen Frauen, als auch Straftaten, die überwiegend zum Nachteil von Frauen begangen werden, in Deutschland zunehmen.
So registrierte die Polizei im vergangenen Jahr 322 vorurteilsgeleitete Straftaten gegen Frauen im Bereich der Politisch Motivierten Kriminalität, ein Anstieg um 56,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für das Jahr 2023 wurden in diesem Bereich 29 frauenfeindliche Gewaltdelikte erfasst und damit fast doppelt so viele wie im Vorjahr.
Hinsichtlich der Deliktsfelder, die überwiegend zum Nachteil von Frauen begangen werden, wurden in allen betrachteten Fallgruppen steigende Opferzahlen registriert – und das auf einem teils sehr hohen Niveau.

»Zivilpersonen und zivile Infrastruktur in der Ukraine dürfen nicht länger Ziele völkerrechtswidriger Angriffe sein«

Pressemitteilung von Amnesty International, 18.11.2024

Kinder in der Ukraine sind bei militärischen Angriffen Russlands akut gefährdet – immer wieder werden sie durch russische Luftangriffe verletzt und getötet. Dies dokumentiert eine aktuelle Untersuchung von Amnesty International. Die Menschenrechtsorganisation fordert ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und die Verantwortlichen für völkerrechtswidrige Angriffe und Kriegsverbrechen vor Gericht zu stellen.

»Die digitalen Strategien der AfD sollten in Politik, Medien und Zivilgesellschaft verstanden werden, um nicht Teil dieser digitalen Inszenierung zu werden«

Studie der Otto-Brenner-Stiftung, 18.11.2024

Wieso erreicht die AfD – im Vergleich zu den anderen Parteien – in den sozialen Medien so viele (insbesondere junge) Menschen? Diese Frage ist erstaunlich häufig nach dem Ausgang der Wahlen diskutiert worden. Oft wird dabei allein auf die digitale Performanz der Partei und ihrer Repräsentant*innen selbst geachtet. Allerdings haben wir es am rechten Rand mit einem großen Netzwerk an Akteuren zu tun, die sich im Wahlkampf betätigen – und das sowohl innerhalb als auch außerhalb der Partei.

»Die Entscheidung zur Stationierung der Mittelstreckenwaffen in Deutschland führt uns erneut in das mögliche Szenario eines Atomkriegs in Europa«

Kampagne mehrerer gesellschaftlicher Organisationen: »Friedensfähig statt erstschlagfähig - Für ein Europa ohne Mittelstreckenwaffen«, 18.11.2024

In der nun gestarteten Kampagne unter dem Titel »Friedensfähig statt erstschlagfähig – für ein Europa ohne Mittelstreckenwaffen!« wollen die beteiligten Organisationen über die Risiken aufklären und so die bislang ausbleibende, aber dringend nötige Debatte lostreten. Zudem soll politischer Druck für die Rücknahme der Stationierungsentscheidung aufgebaut bauen.

»Die COVID-19-Pandemie hatte tiefgreifende Auswirkungen auf das soziale Umfeld von Jugendlichen – mit anhaltenden Folgen, die ihr Wohlbefinden weiterhin beeinflussen«

Studie der WHO, 13.11.2024 (engl. Original)

Adolescents have faced many challenges over the past four years, especially with the experience of the COVID-19 pandemic, which led to drastic changes in school experiences for millions of primary and secondary school students in the European Union. It may well be that this disruption to school life has led to ongoing changes in young people’s experiences of school and the extent to which they feel connected and supported at school.

»Die Zustimmung zu ausländerfeindlichen Aussagen hat in Westdeutschland deutlich zugenommen und nähert sich den Einstellungen im Osten an«

Leipziger Autoritarismus-Studie 2024, 13.11.2024

Zwar hat die Verbreitung der rechtsextremen Einstellung nicht in dem Maße zugenommen, wie die Wahlerfolge der extrem-rechten AfD hätten vermuten lassen. Dennoch existiert mit der AfD eine Partei, die den in der Gesellschaft vorhandenen destruktiv-aggressiven Wünschen ein Politikangebot macht: Ihre Bindekraft hat zugenommen und sie kann sich im Osten auf den Anteil derjenigen stützen, die seit Jahren Ressentiments teilen und nur auf die Legitimation warten, die Wut gegen Migranten, Juden, Homosexuelle oder »Schwache« und »Abweichende« zu richten.

»Ein pervertierter Friedensbegriff, der gänzlich ohne die Frage nach Dauer, Stabilität und Gerechtigkeit auskommt, saust wie ein Weberschiffchen zwischen Ost und West hin und her«

Rede des Schriftstellers Marko Martin zum 35. Jahrestages des Mauerfalls, 7.11.2024

Da ja hier, von quasi höchster Stelle, fatale Denkmuster sichtbar werden und Behauptungen aufgestellt werden, die danach sogleich in die Öffentlichkeit diffundieren und dort zusätzlich Konfusion erzeugen. Gerade in Zeiten verstärkter Krisen ist gerade gedankliche Klarheit ein hoher Wert.

»Die Jahrestemperatur steigt 2024 erstmals um mehr als 1,5 Grad an«

Pressemitteilung des EU-Klimadienstes Copernicus Climate Change Service, 7.11.2024 (engl. Original)

Given that 2023 was 1.48°C above the pre-industrial level according to ERA5, it is likewise virtually certain that the annual temperature for 2024 from ERA5 will be more than 1.5°C above the pre-industrial level, and likely that it will be more than 1.55°C above.

»Wir haben heute Geschichte geschrieben. Und wir werden Amerika wieder an die erste Stelle setzen!«

Rede von Donald Trump nach seinem Wahlsieg, 6.11.2024 (engl. Original)

That's what we're going to do. We're going to make our country better than it ever has been. They said that many people have told me that God spared my life for a reason. And that reason was to save our country and to restore America to greatness. And now we are going to fulfill that mission together. We're gonna fulfill that mission. The task before us will not be easy, but I will bring every ounce of energy, spirit, and fight that I have in my soul, to the job that you've entrusted to me.

»Zu oft hat Christian Lindner kleinkariert parteipolitisch taktiert. Zu oft hat er mein Vertrauen gebrochen. So ist ernsthafte Regierungsarbeit nicht möglich«

Pressestatement des Bundeskanzlers Olaf Scholz zur Entlassung des Finanzministers Christian Lindner, 6.11.2024

Zu oft wurden die nötigen Kompromisse übertönt durch öffentlich inszenierten Streit und laute ideologische Forderungen. Zu oft hat Bundesminister Lindner Gesetze sachfremd blockiert. Zu oft hat er kleinkariert parteipolitisch taktiert. Zu oft hat er mein Vertrauen gebrochen. Sogar die Einigung auf den Haushalt hat er einseitig wieder aufgekündigt, nachdem wir uns in langen Verhandlungen bereits darauf verständigt hatten. So ist ernsthafte Regierungsarbeit nicht möglich.