Dokumente zum Zeitgeschehen

Dokumente zum Zeitgeschehen

»Die Massenexplosionen im Libanon und in Syrien in den letzten Tagen erinnern an einen finsteren dystopischen Albtraum«

Pressemitteilung von Amnesty International, 20.9.2024 (engl. Original)

Should Israel be determined to be responsible, then these attacks took place in the context of an ongoing armed conflict. The evidence indicates that those who planned and carried out these attacks could not verify who else in the immediate vicinity of the devices would be harmed at the time of the explosion, or even whether only fighters had been given the pagers and radios. Therefore, the attacks were carried out indiscriminately, would be unlawful under international humanitarian law and should be investigated as war crimes.

»Die Bundesregierung verschleppt wirksame und sozial gerechte Klimaschutz-Maßnahmen und verletzt damit Freiheits- und Gleichheitsrechte«

Verfassungsbeschwerde von Greenpeace, Germanwatch und 54.584 Mitkläger:innen, 16.9.2024

Drei Jahre nach dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes (BVerfG) vom 24. März 2021, 1 BvR 2656/18 u.a. (i.F. Klimabeschluss) scheinen sowohl die dort festgestellten Rechte und Pflichten, als auch das zugrunde liegende Menschheitsproblem Klimawandel in den Hintergrund gerückt.

»Als Journalist:innen, die in den deutschen Medien arbeiten, wollen wir zur Situation unserer Kolleg:innen in Gaza nicht länger schweigen«

Offener Brief von Journalist:innen in Deutschland für Pressefreiheit im Gaza-Krieg, 13.9.2024

Als Journalist:innen, die in den deutschen Medien arbeiten, wollen wir zur Situation unserer Kolleg:innen in Gaza nicht länger schweigen. Wir wollen erst recht nicht akzeptieren, dass sie mit Unterstützung deutscher Medienschaffender ohne Nennung stichhaltiger Beweise als Terrorist:innen diffamiert und so sprichwörtlich zum Abschuss freigegeben werden. 

»Wir verfolgen mit großer Sorge die Überlegungen der führenden deutschen Parteien SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und CDU/CSU über eine gemeinsame Resolution zum Antisemitismus«

Statement von 15 israelischen zivilgesellschaftlichen Organisationen, 12.09.2024 (engl. Version)

As human rights and civil society organizations based in Israel, striving to promote and protect the rights of all people in Israel and the Occupied Palestinian Territory, we follow with great concern deliberations among the leading German parties SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP and CDU/CSU about a joint resolution on antisemitism, which may be tabled ahead of the first commemoration of 7 October.

»Zwei Jahre nach Beginn der Massenproteste hat sich die Zahl der Hinrichtungen in Iran massiv erhöht«

Bericht des Iran Open Data Center, 12.9.2024 (engl. Version)

Two years after Mahsa Zhina Amini's death ignited the “Woman, Life, Freedom” protests in Iran, executions in the country have skyrocketed by 80%, according to human rights data. Activists have linked this surge to a broader strategy by the Islamic Republic to instill fear and suppress dissent. Rights groups have condemned the executions, which often follow trials that lack transparency and fail to meet international standards of justice.

»Humanitäre Hilfe ist Ausdruck von Menschlichkeit darf nicht kriminalisiert werden.«

Appell von Sea Watch und 14 weiteren Organisationen, 10.9.2024

Die EU steht in diesen Jahren an einem Scheideweg. Grundlegende rechtsstaatliche und menschenrechtliche Prinzipien werden zunehmend infrage gestellt und offen angegriffen, oft von Regierungen selbst. Menschen, die Schutz und Sicherheit suchen, sind dabei im Fadenkreuz staatlicher Verfolgung. Das hat ganz konkrete Folgen: Prozesse etwa in Griechenland oder Italien gegen Personen, die Flüchtlingsboote steuern, zeichnen sich durch Verfahrensverletzungen und mangelnde Beweisführung aus.

»Anstatt sich zu stets neuen Verschärfungen treiben zu lassen, muss die Bundesregierung für ein Europa der Rechtsstaatlichkeit und der Menschenrechte einstehen«

Appell an die Bundesregierung von 27 Organisationen, 9.9.2024

Wir alle wollen in einer Gesellschaft leben, die uns schützt, unterstützt und in der wir respektiert werden. Deswegen sind die Säulen unserer Gesellschaft Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte. Sie schützen jeden von uns und wir müssen sie schützen. Die Vielfalt unserer Gesellschaft – von Ideen zu Gedanken, von Herkunft zu Identität – ist unsere Stärke.

»Um den drohenden Zusammenbruch des Kita-Systems abzuwenden, sind jetzt erhebliche Investitionen erforderlich«

Aufruf von Wissenschaftler:innen aus unterschiedlichen Disziplinen, 5.9.2024

Ein Kind weint und niemand sieht es. Die Arbeitsbelastung von pädagogischen Fachkräften in Kitas hat seit der Corona Pandemie stetig zugenommen (Colbasevici & Espenhorst, 2024; Schieler, 2022; Viernickel et al., 2017). Belastungen wie z.B. Zeitdruck, Personalmangel und ungünstige Arbeitsbedingungen gefährden das Wohlbefinden und die Gesundheit der Fachkräfte. Pädagogische Fachkräfte in Kitas gehören zu den Berufsgruppen mit den meisten Krankentagen, insbesondere wegen Erkrankungen der Psyche (Grobe & Braun, 2021; Trauernicht et al., 2022).

»Das Verwaltungsgericht Osnabrück hält die Impfpflicht für das Pflege- und Gesundheitspersonal während der Corona-Pandemie für verfassungswidrig«

Presseinformation des Verwaltungsgerichts Osnabrück, 3.9.2024

Auf die mündliche Verhandlung von heute hat die 3. Kammer des Verwaltungsgerichts Osnabrück das Klageverfahren einer Pflegehelferin gegen ein vom Landkreis Osnabrück 2022 mangels Vorlage eines Impf- oder Genesenennachweises ausgesprochenes Betretungs- und Tätigkeitsverbot ausgesetzt (vgl. Presseinformation Nr. 18/2024 vom 26.8.2024).

Die Kammer geht davon aus, dass eine verfassungskonforme Auslegung der Norm nicht möglich sei. So verletze die Norm das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit sowie die Berufsfreiheit.

»Für Frauen mit Flucht- und Migrationsbiografie, LGBTQI+ Personen, Menschen mit Behinderungen und andere vulnerableren Gruppen sind diese Wahlergebnisse besonders beängstigend«

Statement des Dachverbands für Migrantinnenorganisation, 2.9.2024

Die Tatsache, dass rechte und rechtsextreme Kräfte zu den stärksten Parteien gehören, verdeutlicht erneut, wie brüchig das Verständnis für Demokratie und Menschenrechte in Deutschland ist. Jetzt sind Haltung, Widerstand und Verantwortung mehr denn je gefordert.

»Die Arbeit der Angeklagten war für die Organisation des Lagers und die Durchführung der grausamen, systematischen Tötungshandlungen von zentraler Bedeutung«

Pressemitteilung des Bundesgerichtshofs zum Prozess gegen eine ehemalige KZ-Mitarbeitende, 20.8.2024

Sie half durch ihre Schreibarbeit dem Lagerkommandanten und dessen Adjutanten, mit denen sie vertrauensvoll zusammenarbeitete, nicht nur physisch. Sie unterstützte diese durch ihre Einordnung in den Lagerbetrieb als zuverlässige und gehorsame Untergebene auch psychisch bei der Begehung der 10.505 vollendeten und fünf versuchten grausamen Morde, die das Landgericht ihr zugerechnet hat.

»Wir fordern den Iran und seine Verbündeten auf, von Angriffen Abstand zu nehmen, die die regionalen Spannungen weiter verschärfen würden«

Gemeinsame Erklärung der Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich, 12.8.2024 (engl. Original)

We have been working with all parties to prevent escalation and will spare no effort to reduce tensions and find a path to stability. The fighting must end now, and all hostages still detained by Hamas must be released. The people of Gaza need urgent and unfettered delivery and distribution of aid.

»Die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland ist keine konfrontative Aufrüstung, sondern eine Stärkung der Verteidigung unseres Landes«

Beschluss des SPD-Präsidiums, 12.8.2024

Als SPD übernehmen wir Verantwortung dafür, dass kein Kind, das heute in Deutschland geboren wird, wieder Krieg erleben muss. Die Vereinbarung der SPD-geführten Bundesregierung mit der US-Administration, ab 2026 US-amerikanische Raketen mit größerer Reichweite in Deutschland zu stationieren, ist dafür ein wichtiger Baustein.

»Kein Unternehmen steht über dem Gesetz – auch nicht Google«

Pressemitteilung des US-Justizministeriums, 5.8.2024 (engl. Original)

“This victory against Google is an historic win for the American people,” said Attorney General Garland. “No company — no matter how large or influential — is above the law. The Justice Department will continue to vigorously enforce our antitrust laws.”