Säuberungen
Am 26. November wurde Heinrich Fink, der im April 1990 gewählte Rektor der Humboldt-Universität in Berlin, fristlos entlassen, weil er, so die zuständige Behörde, als informeller Mitarbeiter für die Staatssicherheit "tätig gewesen" sei.
Am 26. November wurde Heinrich Fink, der im April 1990 gewählte Rektor der Humboldt-Universität in Berlin, fristlos entlassen, weil er, so die zuständige Behörde, als informeller Mitarbeiter für die Staatssicherheit "tätig gewesen" sei.
Anfang März schrieb der Philosoph Christian Meier in seinem "Plädoyer für mehr Großzügigkeit - Wie das Lernen blockiert wird" in der FAZ: "Man mag auf die Dauer fürchten, daß die Not - und die Wut - in Ostdeutschland sich zu heftigen Reaktionen zusammenballt.
Die gegenwärtig sich vollziehende Zerstörung des Wissenschaftspotentials der ehemaligen DDR beunruhigt viele Wissenschaftler.
Das Bild, daß die Medien gegenwärtig über die Jugend Ostdeutschlands vermitteln, ist mehr oder weniger eindeutig.
"Evaluation" und "Abwicklung" (früher hieß das "Liquidation") sind die Fachbegriffe neudeutscher Wissenschafts- und Hochschulpolitik in der ehem. DDR.
Eins scheint klar: Der Terminus "Abwicklung" bezeichnet in der an bildassoziativen Wörtern nicht eben reichen Verwaltungssprache eine Ausnahme. Hier eröffnen sich für den Laien weite Felder spekulativer Vorstellungen: Auspacken, abrollen, entwirren, abspecken....
Bis zum 9. November 1989 schienen die Hochschulbeziehungen zwischen beiden deutschen Staaten langfristig geregelt. Das Kulturabkommen vom 6. Mai 1986 1) steckte den Rahmen für den Austausch von StudentInnen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR ab. In diesem Abkommen bzw. dem darauf basierenden Arbeitsprogramm 2) waren die Austauschkontingente festgelegt.
Die StudentInnenbewegung des Wintersemesters 1988/89 überraschte und verblüffte nicht nur die breite Öffentlichkeit sondern ebenso die organisierte Linke an den Hochschulen.