Ausgabe November 2024

»Blätter«-Ausgabe 11/2024

In der November-Ausgabe analysieren Steven Levitsky und Daniel Ziblatt, wie das US-Wahlsystem eine Herrschaft der Minderheit begünstigt – und Donald Trump zum Sieg verhelfen könnte. Timothy Snyder zeigt, was Putins Russland und die USA Trumps gemeinsam haben. René Wildangel skizziert, wie eine diplomatische Lösung des Kriegs im Nahen Osten möglich wäre. Klaus Naumann zeigt auf, was Deutschland von den nordosteuropäischen Ländern in Verteidigungsfragen lernen kann. Reinhard Loske erklärt, warum wir dem Naturschutz höchste Priorität einräumen müssen. Annette Simon fragt mit Blick auf ihre eigene DDR-Erfahrung, ob das vereinte Deutschland „Heimat“ sein kann. Und Olga Bubich beobachtet eine Banalisierung des Gedenkens an die Shoah – zugunsten von Profit und Unterhaltung.

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Kommentare

TikTok, Insta & Co.: Kampf dem rechten Monopol

Der Schock nach den Landtagswahlen im Spätsommer 2024 saß tief: In Sachsen, Thüringen und Brandenburg fuhr die rechtsextreme AfD Rekordergebnisse ein – gewählt wurde sie zum Großteil von den 40- bis 60-Jährigen, aber zunehmend auch von den 18- bis 24-Jährigen, bei denen sie in allen drei Bundesländern zur jeweils stärksten Kraft avancierte.

Kein Aufschwung ohne Einwanderung

Nach den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg muss man eines feststellen: Die Übernahme von AfD-Positionen in Fragen von Migration und Zuwanderung führte mitnichten dazu, dass Wählerinnen und Wähler CDU, SPD, Grüne oder das BSW anstelle der AfD wählten.

Debatte

Besser als ihr Ruf: Die europäische Afrikapolitik

Schon unter Angela Merkel hat der afrikanische Kontinent in der deutschen Bundesregierung große politische Aufmerksamkeit erfahren. Die Ampelregierung setzt diesen Kurs fort: Seit seinem Amtsantritt reiste Bundeskanzler Olaf Scholz jedes Jahr nach Afrika.

Kurzgefasst

Kurzgefasst

Selbst wenn Kamala Harris am 5. November die meisten Stimmen gewinnen sollte, könnte der Sieger der US-Präsidentschaftswahl am Ende Donald Trump heißen. Denn nicht alle Stimmen haben im US-Wahlsystem das gleiche Gewicht, analysieren die Politikwissenschaftler Steven Levitsky und Daniel Ziblatt.

Analysen und Alternativen

Von der Kriegstüchtigkeit zur Gesamtverteidigung

Ukrainische Soldaten auf russischem Boden vor Kursk, aber Putins Truppen mit Geländegewinnen in der Ukraine und zugleich die USA vor der Präsidentenwahl und einer möglichen Rückkehr Donald Trumps: Diese hoch komplizierte globale Situation trifft auf eine bundespolitische Lage, die mit dem Wort von der „Übergangsregierung“ (Omid Nouripour) analytisch durchaus treffend beschrieben ist.

Neukaledonien: Selbstbestimmt oder postkolonial dominiert?

Die dramatischen Bilder vom Mai 2024 glichen jenen von vor vierzig Jahren: Damals schon kämpfte in Neukaledonien – der kleinen, im südwestlichen Pazifik liegenden Inselgruppe – eine indigene Unabhängigkeitsbewegung mit Straßensperren und Blockaden gegen eigenmächtige Entscheidungen des französischen Zentralstaats.

»Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin«

Wenn sich die in der Tradition des Nationalsozialismus stehende NPD in „Die Heimat“ umbenennt und die neue, von der AfD dominierte ostdeutsche Jugendbewegung auf Plätzen und im Fußballstadion lautstark „Ost-, Ost-, Ostdeutschland“ skandiert, dann belegt dies, dass der Aufstieg der Rechten viel mit dem Bedürfnis nach, aber auch mit dem Kampf um Heimat zu tun hat.

Vom KZ zum Luxushotel: Die Banalisierung der Gedenkkultur

„Die Zukunft wird uns nicht für das Vergessen verurteilen, sondern dafür, dass wir uns nur allzu gut erinnern und dennoch nicht im Einklang mit diesen Erinnerungen handeln“, schrieb der deutsche Kulturkritiker Andreas Huyssen Mitte der 1990er Jahre. Dreißig Jahre später sind seine Worte immer noch aktuell, aber das Versprechen des „Nie wieder“ droht weitgehend unerfüllt zu bleiben.

Aufgespießt

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