Flucht nach rechts
"Strukturveränderungen im politischen System", schlagzeilt die "Süddeutsche Zeitung" zwei Tage danach: Die Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein waren ein Schlag ins Kontor aller demokratischen Parteien.
"Strukturveränderungen im politischen System", schlagzeilt die "Süddeutsche Zeitung" zwei Tage danach: Die Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein waren ein Schlag ins Kontor aller demokratischen Parteien.
Die Gewalt von Hoyerswerda, Hünxe und anderswo hat mancherorts für Verstörung gesorgt, weil es mit der "zilivisierten Gesellschaft" nicht sonderlich weit her ist, wenn Turbulenzen auftreten. Die hochpolierte Oberfläche im Westen scheint dünner als vielfach angenommen.
Bei der Bundestagswahl im Dezember 1990 erhielten die Republikaner gerade 2,1% aller gültigen Stimmen, die NPD ganze 0,4% bundesweit.
Die "Einheit" überdauern "Spaltungen" - in der Gesellschaft und in den Köpfen. Thomas Schmid ("Blätter", 10/1990) und Jörg Gutberger/Frank Lübberding (ebd., 11/1990) haben ihre westdeutschen Selbst- und Fremdwahrnehmungen zum Einigungsprozeß zu Papier gebracht. Nun antworten zwei Ost-Berliner Autoren.
1. Ist er schon wieder vorüber, der Spuk? So redeten etablierte Politiker am liebsten über den Abtritt der rechten Schmuddelkinder. Sind die REPs erst demoskopisch (und jüngst an der Saar auch "echt") unter die fünf Prozent gedrückt, ist die Bonner, ach was: die Berliner Luft wieder in Ordnung.