Dossier Nahost

Nahost: Kein Ende der Gewalt?

Israelische Soldaten, 23.1.2024 (Eyal Warshavsky)

Bild: Israelische Soldaten, 23.1.2024 (Eyal Warshavsky)

Der brutale Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel hat die Gewalt in der Region erneut entfacht. Ein Frieden scheint nicht in Sicht. Im Westen erreicht derweil der Streit um die Deutung dieses Konflikts eine ungekannte Schärfe. Wie aber kann die Zukunft des Nahen Ostens nach dem Krieg in Gaza aussehen?

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Die neue Merz-Doktrin?

Jahrzehntelang durfte in keiner Grundsatzrede eines deutschen Politikers in Regierungsverantwortung der Satz fehlen: „Wir setzen auf die Stärke des Rechts statt auf das Recht des Stärkeren.“ Doch das war einmal. Bundeskanzler Merz‘ lautstarkes Räsonieren über den Krieg Israels gegen den Iran markiert den Bruch mit dieser Tradition.

Waffenruhe und Repression

Die Schadenfreude in der iranischen Bevölkerung über die Tötung einiger verhasster Anführer der Revolutionsgarden währte nur kurz. Denn als Israel am 13. Juni Anlagen des iranischen Atomprogramms, militärische Einrichtungen und hochrangige Kommandeure der iranischen Militärführung angriff, wurde schnell klar: Benjamin Netanjahu hielt nicht, was er versprochen hatte.

Der Nahostkonflikt und die Kunst: Wider die Logik des Boykotts

Spätestens seit dem 7. Oktober 2023, dem andauernden Krieg in Gaza und Libanon sind die Fronten verhärteter als je zuvor. Es scheint, als ob es nur eine binäre Wahl zwischen zwei Lagern gäbe. Und in jedem Lager sind es die Radikalen, die den Ton angeben.

Das Undenkbare denken

Am 14. Oktober 2023, eine Woche nach dem entsetzlichen Angriff der Hamas auf Israel, schrieb ich Folgendes: „Ihr denkt vielleicht, ich sei verrückt, wenn ich das schreibe, aber glaubt mir, es wird einen Tag nach morgen geben. Dieser schreckliche Krieg wird zu einem Ende kommen.

Unsere Geschichte darf nicht unsere Zukunft entscheiden

Wir alle haben die moralische Verpflichtung, den Krieg in Gaza zu beenden und die Geiseln zu den Bedingungen freizulassen, die die amerikanische Regierung bereits vor Monaten dargelegt hat. Es ist an der Zeit, eine neue Seite in unserer Geschichte aufzuschlagen und Millionen von Palästinensern und Israelis zu helfen.

Nach außen wie nach innen: Israels doppelter Existenzkampf

Das von der Hamas verübte Massaker vom 7. Oktober 2023 stellt für Israel eine existenzielle Tragödie dar. Nach innen wie nach außen kämpft das in sich völlig zerstrittene Israel um sein Überleben und sucht nach einer neuen Definition des Zionismus wie der liberalen Demokratie, die den Staat in die Zukunft tragen können.

Ein Jahr 7. Oktober: Ist die woke Linke noch zu retten?

Am 7. Oktober 2023, vor rund einem Jahr, verübte die islamofaschistische Terrororganisation Hamas eine Reihe von Massakern in der Wüste Negev im Süden von Israel, in Siedlungen, Kleinstädten und Kibbuzen. Die palästinensischen Terroristen überfielen ein Trance-Techno-Festival in der Nähe des Kibbuz Be’im und erschossen Hunderte junger Menschen, die dort gerade noch tanzten und nun vor den Angreifern um ihr Leben flohen.

Auf einem Auge blind: Deutsche Medien und der Gazakrieg

Parallel zum Krieg zwischen der Hamas und Israel tobt auch ein internationaler »Krieg der Bilder« um Aufmerksamkeit und Deutungshoheit. Während auf Social Media zahlreiche Fotos und Videos das Leid im Gazastreifen zeigen, kämen diese in den deutschen Medien kaum vor, kritisiert der Journalist Daniel Bax.

Empörungskultur und Kunstfreiheit

Die Berlinale sonnt sich in dem Ruf, ein internationales Filmfestival zu sein. Die Reaktion auf die Preisverleihung 2024 lässt einen allerdings zweifeln, ob alle Verantwortlichen dieser Internationalität wirklich gewachsen sind, und zeigt, wie eine zunehmende Empörungskultur die Kunstfreiheit bedroht.

Alle gegen Israel: Der Gazakrieg und die neue panislamische Front

Der Krieg im Gazastreifen ist eindeutig nicht mehr auf Israel und die Hamas begrenzt. Am 25. Dezember tötete Israel mit einem Luftangriff einen hochrangigen Vertreter der iranischen Revolutionsgarden, Sayyed Razi Mousavi, in dem von Schiiten kontrollierten Sayyida-Zaynab-Viertel in Damaskus.

Im Strudel der Wut

An den 13. Oktober dieses Jahres werden sich vermutlich viele Polizisten Ägyptens nicht allzu gerne zurückerinnern, war doch der Druck, der auf ihnen lastete, an jenem Freitag um ein Vielfaches höher als normalerweise. Massenproteste zu unterdrücken, das hatten sie gelernt. Diesmal war es aber komplizierter.

Narrative der Entmenschlichung

Schon vor dem barbarischen Angriff der Hamas am 7. Oktober war es schwierig, im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern einen Friedensschluss zu erreichen. Nun scheint dies fast unmöglich, aber der Kern des Problems ist klarer denn je: Am Ende muss es Verhandlungen um einen sicheren israelischen Staat neben einem sicheren palästinensischen Staat geben.