
Am 16. Juni wählt die Islamische Republik Iran ihren Präsidenten. Dabei handelt es sich – insbesondere vor dem Hintergrund der Wende in der amerikanischen Iran-Politik – um eine Wahl mit immenser Bedeutung.
Am 16. Juni wählt die Islamische Republik Iran ihren Präsidenten. Dabei handelt es sich – insbesondere vor dem Hintergrund der Wende in der amerikanischen Iran-Politik – um eine Wahl mit immenser Bedeutung.
Was soll man von dem Alkoholiker halten, der sich eine Pulle auf den Tisch stellt und vor dem ersten Schluck schwört, es sei sein letzter? Und was von dem notorischen Heiratsschwindler, der beteuert, diesmal sei alles anders, diesmal sei es ihm wirklich völlig ernst? Was sind solche Schwüre wert, und wer soll sie glauben?
Die Weltfinanzkrise hat in der Bundesrepublik nicht nur die Privatbanken, sondern gerade auch den öffentlich-rechtlichen Finanzsektor hart getroffen. Quasi über Nacht rutschten mehrere Landesbanken tief in die roten Zahlen.
In den vergangenen Monaten ist viel über die Verlierer der Finanz- und Wirtschaftskrise gesprochen worden, zu denen plötzlich sämtliche Banken zu zählen schienen. Es ist daher an der Zeit, über die Sieger zu reden.
Bereits vor Ausbruch der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise war überdeutlich, dass die neoliberale Deregulierungspolitik der letzten zwei Jahrzehnte die globalen Ungleichheiten erheblich vertieft hat, statt sie zu verringern. Allerdings waren die dramatischen sozialen Folgen der forcierten Deregulierung lange Zeit vor allem im globalen Süden spürbar.
Auch die vierte Wahl seit Ende der Apartheid in Südafrika hat der African National Congress (ANC) am 22. April d.J. überraschend deutlich gewonnen. Zwar verfehlte der ANC diesmal knapp die Zweidrittelmehrheit im Parlament.
Seit dem Amtsantritt des erklärten Irakkriegsgegners Barack Obama und dem angekündigten weitgehenden Abzug der US-Streitkräfte aus dem Land scheint auch die hiesige Öffentlichkeit auf eine Wende zum Besseren zu vertrauen. Ob diese Wahrnehmung allerdings der tatsächlichen Entwicklung im Zweistromland entspricht, mag man mit Fug und Recht bezweifeln.
Die Finanzkrise kann nicht allein durch Finanzpolitik gelöst werden. Denn sie ist nur ein Symptom. Und das Kurieren am Symptom, also eine Regulierung der Finanzströme, wäre reine Kosmetik, bliebe deren Ursache unberücksichtigt: nämlich der neoliberale Kapitalismus als Ganzer.
Was ist nur mit unseren christlichen Kirchen los – und vor allem mit ihrer Führung? Jahrzehntelang wollten sie sich, insbesondere die Protestanten, nicht überbieten lassen in gutmeinender Toleranz. Kirchentage, wie auch der jüngste in Bremen, wurden aus diesem Grund zu großen Treffen multikultureller Begegnung und des heiteren Gesprächs aller Religionen.
Aus Anlass des 80. Geburtstags von Jürgen Habermas am 16. Juni haben wir jene um Beiträge gebeten, die Theorie und Praxis, Praxis und Theorie des bedeutendsten deutschen Intellektuellen der Gegenwart aus nächster Anschauung kennen, nämlich seine ehemaligen Hochschulassistenten sowie einige seiner engsten Mitarbeiter aus Frankfurter Zeiten.
Am 18. Juni begeht mit Jürgen Habermas der wichtigste deutsche Philosoph der Gegenwart seinen 80. Geburtstag. Sämtliche internationale “Rankings” weisen ihn als einen der weltweit meistzitierten Intellektuellen aus.
Von Sprachtalenten wird die Erfahrung berichtet, dass mit der Zahl der Sprachen, die sie bereits beherrschen, die Zeit und die Anstrengung steil abnimmt, die sie zum Erwerb einer weiteren Sprache benötigen. Demnach wäre das Sprachenlernen selbst lernbar.
Jürgen Habermas habe ich als akademischen Lehrer erlebt in den Jahren 1964 bis 1969, zuerst als Student in Heidelberg und dann als sein Assistent in Frankfurt, also in der „heißen Zeit“ um 1968, die er als Intellektueller maßgeblich mitgestaltete und in der die Soziologie und auch die Philosophie, für die Habermas in der Nachfolge von Horkheimer in Frankfurt ei
Ich war einer der ersten Studenten von Jürgen Habermas, nachdem er seine Lehrtätigkeit in Heidelberg, ich glaube es war 1961, aufgenommen hatte, und ich werde nie vergessen, wie er durch seine intellektuelle Präsenz, mit der er in Vorlesungen und Seminaren neue Denkräume eröffnete, mich und wohl die meisten seiner damaligen Studenten in seinen Bann zog.
In dem unglaublichen, noch heute irritierenden Brief, den Max Horkheimer vor 50 Jahren an seinen Freund Theodor W.
Jürgen Habermas hat mich (das ist im umgangssprachlichen Sinne wörtlich zu verstehen) „von der Straße aufgelesen“ – und mit außergewöhnlicher Toleranz die Folgen ertragen.
Wir trafen uns in Jürgen Habermas’ Frankfurter Wohnung in der Myliusstraße, um über ein Forschungsprogramm zu sprechen. Während er Kaffee zubereitete, las ich einen Brief, mit dem ihm zum Leibnizpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft gratuliert wurde. Ich staunte über ein ungewöhnliches Preisgeld in Millionenhöhe.
So offensichtlich es ist, dass man als junger Wissenschaftler eines Lehrers bedarf, von dem man viel lernen kann und der an den eigenen Bemühungen interessiert ist, so schwierig ist dies doch in der Praxis zu erreichen – und bleibt letztlich eine Gnade des Zufalls.
Der 80. Geburtstag von Jürgen Habermas bedeutet auch für mich persönlich ein kleines Habermas-Jubiläum. Es ist nämlich genau 30 Jahre her, dass ich als Stipendiatin der Alexander-von-Humboldt-Stiftung im Herbst 1979 nach Deutschland kam, um bei ihm am Max-Planck-Institut in Starnberg zu studieren.
Öffentliche Diskussionen finden heute noch immer weitgehend im nationalen Rahmen statt. Oft sind die Kategorien in unterschiedlichen Ländern anders konnotiert, auch wenn sie etymologisch aus einer gemeinsamen Wurzel stammen oder lexikalisch „korrekte“ Übersetzungen darstellen.
Am 19. Juni dieses Jahres jährt sich das wohl einschneidendste Ereignis der jüngeren europäischen Hochschulgeschichte zum zehnten Mal.
Über die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Bundesrepublik wird derzeit viel spekuliert. Weit weniger gerät in den Blick, dass die osteuropäischen Staaten bereits in wesentlich stärkerem Maße betroffen sind – wenn auch in höchst unterschiedlicher Weise.
Die besorgniserregenden Nachrichten aus Pakistan reißen nicht ab: Im Nordwesten des Landes erstarken die Taliban und infiltrieren das benachbarte Afghanistan, im Osten kommen die Konflikte um die Region Kaschmir nicht zur Ruhe, und auch in weiten Teilen des übrigen Landes gewinnen islamistische Kräfte stetig an Einfluss.
Zum doppelten Darwin-Jubiläum – 200. Geburtstag und 150. Jahr des Erscheinens seines Hauptwerks „Die Entstehung der Arten“ – ist eine ganze Reihe von Büchern erschienen, die gegen die gängigen Vor- und Fehlurteile über den britischen Naturforscher zu Felde ziehen. Besonders sticht dabei das Buch des Zürcher Historikers Philipp Sarasin heraus.
Für David Frost ging es um alles oder nichts, als er 1977 den ehemaligen US-Präsidenten Richard Nixon interviewte. Nicht nur seine Karriere stand auf dem Spiel. Frost verschuldete sich sogar erheblich und übernahm große Teile der Produktionskosten, weil kein TV-Sender glaubte, dass der britische Talkmaster Nixon gewachsen sein könnte.
Die amerikanische Diskussion über die angemessene politische und juristische Aufarbeitung von Rechtsverletzungen durch die Bush-Administration wird mit zunehmender Schärfe geführt (vgl. auch die Beiträge von William Pfaff in: „Blätter“, 2/2009, S. 36 f., und 4/2009, S. 31 f.).