Zwischen Abschied und Neuanfang
Der hier und da bereits angekündigte "Abschied von der BRD" findet nach dem Ergebnis der Wahl vom 18. März denn doch nicht statt, oder wenigstens nicht so, wie vermutet.
Der hier und da bereits angekündigte "Abschied von der BRD" findet nach dem Ergebnis der Wahl vom 18. März denn doch nicht statt, oder wenigstens nicht so, wie vermutet.
Westliche Beobachter - ebenso wie sowjetische Publizisten - intensivierten von Beginn der Ära Gorbatschow an die Diskussion eines Kernthemas der "Sowjetologie", das Stephen Cohen auf die bündige Formel von den "Freunden und Gegnern von Veränderungen" brachte (Rethinking the Soviet Experience, Oxford 1985, Kapitel 5).
Im Dezember 1989 verabschiedete der außerordentliche Parteitag der SPD in Berlin ein neues Grundsatzprogramm.
Politische Vorstellungen gewinnen Wirkung und Wirklichkeit, wenn die Zeit für sie reif ist. Als vor über zwei Jahrzehnten der große Visionär de Gaulle von einem künftigen "Europa vom Atlantik bis zum Ural" sprach, erzeugte er damit einige Irritationen, doch keine nennenswerte politische Wirkung.
Nationen besitzen in ihrer Entwicklung einen Stand der Unschuld, von dem sie - wie Kinder - nichts wissen. Sie nehmen sie wahr und begreifen sie in dem Moment, in dem sie ihrer verlustig gehen.
Dezember 1970: Ein Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland geht vor dem Denkmal für die Verteidiger des Warschauer Ghettos in die Knie. Das Foto geht um die Welt, macht Geschichte, zeigt ein anderes Deutschland.
Selten war soviel von Geschichte die Rede wie in diesen Wochen seit dem 9. November.