Thema Geschichte

Motor der europäischen Verteidigung

[...] Unsere Grenzen sind befriedet, aber die Welt ganz in unserer Nähe ist es noch nicht. Eine alte und große Nation wie unsere kann sich nicht aufgeben, muß immer wachsam bleiben. Sie muß auf ihre Streitkräfte zählen, um ihre Verpflichtungen einzuhalten, aber auch, um die Rolle zu spielen, die ihr die Geschichte vermacht hat.

Soldatendebatte

Eine breite Debatte über Bundeswehr und Wehrpflicht will man in Bonn vermeiden, auch auf Seiten der SPD-Wehrpolitiker. Schadensbegrenzung lautet die Devise. Die Zahl der Kriegsdienstverweigerer erreichte im vergangenen Jahr mit 160 695 eine Rekordhöhe. Das bringt nicht nur die Nachwuchsplanung der Streitkräfte in die Klemme.

Dies ist kein leichter Besuch

Herr Bundespräsident, Frau Bundestagspräsidentin, Herr Bundesratspräsident, Herr Bundeskanzler, meine Damen und Herren Abgeordnete des Bundestages und Bundesrates, Exzellenzen des Diplomatischen Korps, verehrte Gäste, meine Damen und Herren,

Tschechischer Nationalismus?

Im Jahre 1986 hatte die von Pavel Tigrid, dem heutigen tschechischen Kultusminister, herausgegebene Exilzeitschrift "Svedectv¡" die Ergebnisse der wohl ersten - illegal durchgeführten - Umfrage in der Tschechoslowakei zum deutsch-tschechischen Verhältnis veröffentlicht.

Georg Simmels Soziologie der Macht

Porzellan und Soziologie

"Gesellschaft" kann man nicht wahrnehmen. Sie bleibt abstrakt, eine unsinnliche Gesamtheit von Beziehungen und Institutionen. Für das naive Individuum ist sie kein Problem. Es lebt in ihr wie ein Fisch im Wasser (oder auch wie ein Fisch auf dem Trockenen).

Die Schlacht um die Enola Gay

Anläßlich des 50. Jahrestages des Atombombenabwurfs auf Hiroshima plante das Smithsonian Institute, eine 1846 durch Kongreßbeschluß begründete wissenschaftliche Einrichtung zur Förderung von Forschungsvorhaben und Expeditionen, im National Air and Space Museum (NASM) in Washington D.C. eine Ausstellung.

Hiroshima und Auschwitz

Den 6. August 1995, den 50. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima, werden die Geschichtsrelativierer der Neuen Rechten dazu nutzen, einmal mehr die Singularität deutscher Verbrechen in Frage zu stellen und die moralische Berechtigung der Nachkriegs"Umerziehung" der Deutschen durch die westlichen Siegermächte in Zweifel zu ziehen.

Das Preußische ist uns sowieso ausgetrieben

"Blätter": Die Debatte um den 8. Mai 1945, um Niederlage und Befreiung, Wirkung und Ursache dürfte schon aufgrund der unübersehbaren Zahl der Beiträge bis an die Schmerzgrenze der Politik-Konsumenten gegangen sein. Es scheint an der Zeit, sich um das zu kümmern, was - im Westen des besiegten Deutschland - nach jenem 8.

Wird die Bundesrepublik ein westliches Land?

"Blätter": Die "50-Jahre"-Rituale, kulminierend im 8. Mai, sind in vollem Gange, inklusive der diversen Pannen und Peinlichkeiten, die anscheinend unvermeidlich sind, wenn die Bundesregierung Geschichtspolitik betreibt. Wessen wird gedacht: des Tages der Kapitulation, der Debellatio Deutschlands im Jahre 1945, des Tages der Befreiung?

Um der Wahrheit willen

Die Sorge, daß das Jahr 1995 auch die große Stunde der professionenen Aufrechner werden könnte", hatte der Schriftsteller Ralph Giordano in einem Offenen Brief an Bundespräsident Roman Herzog geäußert (vgl. den Wortlaut in "Blätter", 2/1995, S. 247 ff: "Dresden gegen Auschwitz?"). In der Dresdner Rede vom 13.

Die Dekomposition der Nation

Im fünften Jahr nach dem kläglichen Ende der DDR scheinen die Deutschen in Ost und West weiter voneinander entfernt denn je. Westdeutsche sehen bei den Ostdeutschen Wehleidigkeit, kleinbürgerlichen Mief und apathisches Anspruchsdenken, Ostdeutsche klagen über Siegermentalität, Besserwessitum und rücksichtslose Plattmacherei.

GUS: Zwischen Nachlaßverwaltung und Reintegration

Drei Jahre nach dem Zerfall der UdSSR und der Gründung der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), deren erklärtes Ziel die geordnete Auflösung des bis dahin bestehenden gemeinsamen Staates war, verstärken sich in allen Ländern der GUS die Stimmen derer, die für ein stärkeres Zusammengehen plädieren und die integrativen Funktionen des Staatenbundes

Der Irrweg des Nationalismus

Zu dem Thema "Der Irrweg des Nationalismus" möchte ich am Anfang auf Immanuel Kant rekurrieren, der in einer seiner nachgelassenen, handschriftlichen Notizen über die Bedeutung der Vernunft schrieb und meinte, sie verhindere, daß wir unseren Instinkten und damit auch den nationalen zu sehr nachgäben.