Thema Geschichte

Zankapfel Mazedonien

Vor ein paar Wochen enthüllte die griechische Presse einen unfeinen Kuhhandel: der Ministerpräsident der Republik Griechenland, Konstantin Mitsotakis, und Kiro Gligorov, der Staatspräsident der seit 1991 unabhängigen "Ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien" (so der provisorische Name des jüngsten UN-Mitglieds, im folgenden EJRM), hätten sich darauf

Apropos Adenauer - Zum Umgang mit einem ambivalenten Erbe

Deutschland vereint und dennoch ohne jeden Abstrich im westlichen Bündnis: Hat der "Alte" also doch recht behalten: Rudolf Augstein, zu Lebzeiten des ersten Bundeskanzlers sein schärfster publizistischer Kritiker, hat sich zu Beginn des Vereinigungsprozesses zu dieser Überzeugung durchgerungen, und alte und neue Anhänger der Adenauerschen Politik haben sich ihm mit

Die wichtigste Begründung heißt Solidarität

1. Wenn die Vereinigung während der letzten drei Jahre nicht so gründlich verdorben worden wäre, dann gäbe es heute kein "Begründungsdefizit" für die Einheit. Nicht das Fehlen einer Konzeption oder Idee, wie Jens Reich und Friedrich Schorlemmer meinen, ist der Grund für unsere Misere, sondern das Fehlen von Politik.

Deutsche Erblasten im jugoslawischen Bürgerkrieg

Der Balkan steht in Brand. Manche sprechen bereits von einem neuen Balkankrieg 1); amerikanische Analytiker rechnen mit einer Ausbreitung der Krise auf die Regionen Kossovo und Westmakedonien und mit einem Eingreifen Albaniens Griechenlands und Bulgariens 2), in Ankara ist bereits von einer (von den USA gewünschten) Intervention auch der Türkei die Rede 3).

Kemalismus oder Fundamentalismus

Ein tektonisches Beben zerreißt die politische Oberfläche zwischen dem Balkan und der chinesischen Grenze. Das Gefüge der Staaten, das im Gefolge des Ersten Weltkrieges geschaffen worden war, ist aufgebrochen (Jugoslawien; Sowjetunion) oder kommt zunehmend unter Druck (Länderdreieck Türkei Irak - Iran).

CSFR: Die Stunde der Irrationalität

Auch heute kann man gelegentlich noch hören oder lesen, daß es den Tschechen in Österreich-Ungarn gut gegangen sei und sie keinen Grund gehabt hätten, an der Zerstörung der alten Monarchie so aktiv mitzuwirken. Danach werden in der Regel alle die Vorteile aufgezählt, die die Tschechen in dem k.u.k.

Lehrmeister Frieden

Nun hat auch Karl Popper die Option Krieg zur Rettung des Friedens ethisch legitimiert 1) und allen denen Rückenwind verschafft, die nach dem Ende der Ost-West-Blockkonfrontation dem bis dahin weitgehend geächteten Krieg zu neuem Ansehen verhelfen möchten. Welch seltsame Koalition: Hondrich 2) und Popper.

Außenpolitik mit Grünem Punkt

"... und schließlich brach er en die Frage aus, warum denn soviel Angriffe gegen das Auswärtige Amt gerichtet würden, wenn die Dinge so lägen, worauf ich ihm beinahe ironisch sagte, danach fragte ich mich auch stets."

(Außenminister Stresemanns Wiedergabe eines Gesprächs mit Reichspräsident von Hindenburg am 19. Mai 1925 1))

Europa danach

Im Aprilheft der "Blätter" haben zahlreiche Expertinnen und Experten versucht, anhand von zehn bewußt zugespitzten Fragen das im Umbruch befindliche außen- und sicherheitspolitische Gefüge Europas zu sichten, Probleme und Perspektiven zu skizzieren (vgl. "Blätter", 4/1992, S. 405-425).

Volk ohne Traum

Das vereinte Deutschland hat seinen langatmigen Skandal. Auf eine kurze Formel gebracht, lautet er: Auch Intellektuelle und Dichter sind keine besseren Menschen. Wo gespitzelt wird, spitzeln auch sie. Dieses triviale Skandalon reibt sich an der beliebten Vorstellung, Dichter seien das "Gewissen der Nation".