Bob Dylan: Ikone mit Preis
Nein, Bob Dylan selbst hätte den Nobelpreis nicht unbedingt gebraucht. Sein ikonischer Status ist schon lange gesichert. Bemerkenswerterweise haben die Kollegen seinen Ausnahmestatus immer neidlos anerkannt.
Nein, Bob Dylan selbst hätte den Nobelpreis nicht unbedingt gebraucht. Sein ikonischer Status ist schon lange gesichert. Bemerkenswerterweise haben die Kollegen seinen Ausnahmestatus immer neidlos anerkannt.
Das Verhältnis von Justiz und Öffentlichkeit war von Beginn an heiß umkämpft – davon zeugen viele markante Stationen. An eine, besonders bezeichnende, möchte ich an dieser Stelle erinnern. Der 11. Deutsche Richtertag war eben erst eröffnet worden, als unter den mehr als tausend Richtern und Staatsanwälten in der Kasseler Stadthalle Unruhe entstand.
Das Erste, was nach einem Titel wie diesem getan werden muss, ist, ihn zu dekonstruieren. Die Gesellschaft ist nämlich gar nicht zu Ende. Gewählt habe ich den Titel trotzdem, den Grund dafür möchte ich gern erklären.
„Fleischereifachverkäufer/in gesucht. Voll- oder Teilzeit.“ Als Illustration dient dieser Stellenausschreibung eine blonde Frau mit einer Keule, die sie am schmalen Ende gefasst und sich lässig über die Schulter geschwungen hat. Die andere Hand in die Hüfte gestemmt posiert sie so als tatkräftige Angestellte einer Metzgerei – im Bikini.
Das Verhältnis zwischen Journalisten und ihren Quellen ist eine Symbiose, bestimmt vom Tauschgeschäft „Information gegen Publizität“: Der Journalist bekommt Informationen und verschafft im Gegenzug seiner Quelle (oder deren Anliegen) Öffentlichkeit.
In der April-Ausgabe der »Blätter« schrieb der neue Chef des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), Frank Überall, über die Bedrohung des traditionellen Journalisten durch die neuen Medien. Dem widerspricht entschieden der Blogger und Politikwissenschaftler Markus Vollack.
Es gibt kaum jemanden, der so schonungslos – auch über eigene Irrtümer –, so klug, so distanziert, so resigniert politische Verhältnisse beschrieben hat und über eigene Enttäuschungen, die Enttäuschungen seiner ganzen Generation schreibt wie Norman Birnbaum, der große alte Vordenker der Linken in den USA.
Was für ein Glück, Böhmermann ist zurück! Immerhin hatte man sich schon ordentliche Sorgen um den großen „Satiriker“ machen müssen – schließlich hatte ihn laut Selbstauskunft die Bundeskanzlerin „filetiert, einem nervenkranken Despoten zum Tee serviert und einen deutschen Ai Weiwei“ aus ihm gemacht.
Kein Tag vergeht, an dem nicht irgendwo in der Republik gegen die „Lügenpresse“ gepöbelt wird. Kein Tag, an dem Journalisten nicht Zigtausende von Hass-Mails erhalten. Und all das in einer Zeit, in der die Arbeitsbedingungen für Journalisten immer prekärer werden – gesellschaftlich, politisch, aber auch ökonomisch.
Nach der Geburt eines Kindes schauen Eltern meist mit einem anderen Blick auf die Welt.
Stetig erobern sich Comics ein immer breiteres Publikum. Aus Jugend- und Subkulturen sind sie längst nicht mehr wegzudenken. Dafür steht die große Palette an erfolgreichen, teils preisgekrönten Verfilmungen wie „Sin City“ oder „Blau ist eine warme Farbe“.
Ich kann „unsere“ Probleme mit der Versorgung von Flüchtlingen oder der Bedrohung durch den IS gerade nicht so wirklich in eine Relation bringen zu den sich zeitgleich abspielenden, aber um so vieles dramatischeren Problemen, die durch kapitalistische Raffgier verursacht werden: speziell die Umweltkatastrophe am Rio Doce in Brasilien (mehrere Millionen Menschen haben keinen Zug
Fluchtzwänge können aus Umwelt-, Wirtschafts- oder Bürgerkriegstraumata erwachsen. Das Resultat sind in jedem Fall traumatisierte Flüchtlinge. Mit ihren Ansprüchen an die Aufnahmebereitschaft der Gesellschaften, in denen sie landen, geraten die Flüchtlinge stets in eine Grauzone zwischen Gastfreundschaft, Asyl und Freiheitsentzug.
Seit den Anfängen des kommerziellen Internet – und damit seit rund 20 Jahren – rätseln die Presseverlage, wie sie im Internet Geld verdienen können. Die lang ersehnte Antwort soll nun der am 14. September gestartete Online-Dienst Blendle liefern.
Man fühlte sich unversehens ins alte Preußen zurückversetzt: Ende Juli wurde bekannt, dass die Generalbundesanwaltschaft (GBA) wegen Landesverrats gegen das Blog Netzpolitik.org ermittelte. Im Fokus standen dessen Gründer Markus Beckedahl und Andre Meister, einer der Redakteure. Sie wurden beschuldigt, Staatsgeheimnisse verraten zu haben.
„Lügenpresse – auf die Fresse“ – diesen Slogan, gern kehlig gebrüllt und rhythmisch wiederholt, kennt man von einschlägigen Aufmärschen am rechten Rand. Heute gehört er zum Vokabular der Pegida-Demonstrationen und ihrer diversen Ableger.
Ausgerechnet eine Volksschullehrerin, nämlich die italienische Selfmade-Designerin Mariuccia Mandelli, musste vor 45 Jahren die ultrakurzen Hotpants kreieren. Nur damit heute eine ihrer Kolleginnen den Ärger ausbaden darf, und zwar an der Werkrealschule im baden-württembergischen Horb-Altheim.
Durch das Attentat auf die Redaktion der Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ zu Beginn dieses Jahres haben die schon länger schwelenden Religionskonflikte eine neue Dimension erlangt. Bereits in den Reaktionen auf die Mohammed-Karikaturen einer dänischen Zeitung vor zehn Jahren hatte sich dies angekündigt.
Der 7. Juni 2015 bedeutet eine gewaltige Zäsur für die Linkspartei, größer noch als jene, die der Abgang Oskar Lafontaines darstellte. Mit dem Rückzug Gregor Gysis hat sich die Integrationsfigur der letzten 25 Jahre aus der ersten Reihe verabschiedet.
Ist etwas passiert in der Welt, das „uns“ nahegehen soll, erscheinen Zeitungen und Sondersendungen nicht mehr nur mit breiten Schlagzeilen und Breaking-News-Symbolen, sondern mit Trauerrand und schwarzen Schleifchen.
Wusste man es nicht schon immer: „Gender Gaga“ ist der richtige Name für den Irrsinn, der gegenwärtig in deutschen Behörden betrieben wird – jedenfalls wenn es nach Birgit Kelle geht. „Wie eine absurde Ideologie unseren Alltag erobern will“, so der Untertitel des neuen Buches der erzkonservativen Publizistin.
Wir wollten die Welt verändern, und sie haben uns die Gleichstellung angeboten“ – so fasst die italienische Philosophin Luisa Muraro das Dilemma der heutigen Frauenbewegung zusammen.[1] Und vielleicht kann man die gegenwärtigen Feminismusdebatten tatsächlich so verstehen:
Kaum eine erste Zeitungsseite, kaum ein TV-Sender, kaum eine Radiosendung, die nach dem Pariser Anschlag auf den Slogan „Wir alle sind Charlie“ verzichten wollte. Die zwölf in Paris Ermordeten der Zeitung „Charlie Hebdo“ erfuhren Zuwendung und Trauer in aller Welt.
Noch immer ist das Kino eine vergleichsweise junge Kunst, auch wenn in unseren Tagen angesichts der Frage, ob oder in welchem Maß wir dabei sind, in ein „postkinematografisches Zeitalter“ einzutreten, heftig über ihr Altern diskutiert wird.[1] Zusammen mit der Fotograf
Gerne würde ich hier eine Rede halten, die zum großen Teil positiv und inspirierend ist, aber als Realist bin ich gezwungen, manchmal etwas dunkler zu werden. Wenn man dem Realismus genug Vertrauen schenkt, kann man sich durch die Ausläufer der Dunkelheit hindurchbrennen. Denn oft stellt sich heraus, dass auf der anderen Seite das Licht wartet.