Thema Medien

Werbung als Schicksal

Wenn was nichts kostet, darf man nicht meckern. Auch wenn das nicht ganz stimmt (die Post kassiert in jedem Fall), so ist dieses Argument doch die gängige Entschuldigung, die die Betreiber der privaten Kanäle dafür vorbringen, daß sie ihr Programm immer wieder durch Werbung unterbrechen müssen.

Bleiben sie sitzen, es ist ihr Abend.

40 Jahre ARD - das Jubiläum sorgte im ersten Kanal für muntere Tupfer im Logo und ein paar Wiederholungen mehr. Was noch einmal gesendet werden sollte zu diesem Anlaß, hatte das Publikum zu entscheiden. Für jedes Genre wurden vier alte Sendungen zur Auswahl gestellt, wobei die Zahl der für einen Titel eingeschickten Postkarten entschied.

Auf französischen Spuren

Am Tag, als J.P. Sartre starb, dem 15. April 1980, erschien - damals weitgehend unbemerkt - in einem Pariser Verlagshaus eine neue intellektuelle Zeitschrift, "Le Débat". Als Druckerzeugnis reüssierte die neue "Debatte" rasch. Und doch taucht seit dem Tod von Sartre, Barthes, Foucault, der Krankheit von Althusser u.a.

Lehrhaft, aber lehrreich

Außer einer Übertragung der Feierstunde im Bundestag am Vormittag hatten die deutschen Westsender zum vielleicht letzten 17. Juni nichts zu bieten. Lag diese Beschränkung auf die minimale Pflichtübung an der Fußball-Euphorie oder daran, daß der NochFeiertag diesmal auf einen Sonntag fiel und deswegen kaum bemerkt verstrich?

Früchtchen

Jacke oder Bluse kosten 2000, Rock oder Kleid 3000, der BH 5000 und der Strumpfgürtel 10 000 Punkte - die Preise gelten für das Ablegen der erwähnten Kleidungsstücke. Wer dann noch das Höschen fallen sehen will, muß noch einmal 40 000 Punkte anlegen.

Volkspartei und Volksgeist

"Es gibt unter der Mehrheit der deutschen Intellektuellen keine Vorstellung mehr von der Nation" (Karl Heinz Bohrer, "Merkur", 12/1989) So tief, wie Peter Brandt im (mit dem sozialdemokratischen Mitgliedermagazin) neuvereinigten "Vorwärts" meinte 1), kann das "nationale Trauma" der restdeutschen Linken eigentlich nicht gesessen haben.

Die Fernsehrevolution

"Die Zukunft unserer Erinnerungen wird das Fernsehen sein." (Klaus Kreimeier in epd-F i l m) Die Umwälzungen in den osteuropäischen Staaten, allen voran der DDR, haben offenbart, wie sehr wir nicht nur unsere Informationen, sondern auch unseren Erlebnis-Vorrat aus dem Fernseh-Gedächtnis speisen.

Angst vor Rapallo

"Niemand sagt die Wahrheit", klagte A.M. Rosenthal, ehemals Chefredakteur der "New York Times" im Frühjahr 1989. Es ging, wieder einmal, um deutsch-amerikanische Querelen - um Streitereien, wie sie seit den frühen 80er Jahren auffallend oft und in ungewohnter Schärfe ausgetragen werden.

Abschied von den 80er Jahren

In dem nachstehenden Beitrag (aus: "Tikkun", November/Dezember 1989) nimmt Michael Lerner, Chefredakteur der in Oakland/Kalifornien erscheinenden linken jüdischen Monatszeitschrift "Tikkun", Abschied von den 80er Jahren - ein Abschied "ohne großes Bedauern", da das abgelaufene Jahrzehnt in den USA, ungleich mehr als etwa hierzulande, den politis