Die Rot-Händler
Im Jahr 1875 ließ die elsässische K a i s e r l i c h e T ab a k m a n u f a k t u r ein markantes Bild als Warenzeichen im Straßburger Handelsregister eintragen: eine Hand mit ausgestreckten Fingern.
Im Jahr 1875 ließ die elsässische K a i s e r l i c h e T ab a k m a n u f a k t u r ein markantes Bild als Warenzeichen im Straßburger Handelsregister eintragen: eine Hand mit ausgestreckten Fingern.
Das Bild des Vietnamkriegs in Filmen und Fernsehserien der USA ist immer noch von jener Selbsttäuschung wider besseres Wissen geprägt, mit der die welt-führende Nation stets die eigene Geschichte verarbeitet hat, seitdem sie sich auch als die welt-leitende moralische Instanz fühlt und dies ihre Feinde blutig fühlen läßt.
"Regierungen der industriellen Welt, ihr trägen Giganten aus Fleisch und Stahl, ich komme aus dem Cyberspace, der neuen Heimat des Geistes. Im Namen der Zukunft fordere ich euch, die ihr der Vergangenheit angehört, auf, uns nicht zu belästigen. Ihr seid nicht willkommen unter uns. Ihr habt keine Regierungsgewalt, wo wir uns versammeln.
Die Mensa, die Hörsäle und Seminarflure der Hochschulen seien "die größten Kontakthöfe Deutschlands", schreibt der "stern" und zitiert den Präsidenten der Hamburger Universität: "Das Studium ist ja eine Orientierungsphase des Lebens, da ist man allen Bereichen gegenüber aufgeschlossen.
Sam Fuller, der in Wim Wenders' neuem Film seine letzte Filmrolle spielte, hackt mit einem Finger auf einer alten Schreibmaschine herum. Sein Filmsohn (ein Polizeiinspektor) will ihm einen Computer richten, der alte Mann lehnt ab. Wim Wenders hätte dem Beispiel folgen sollen.
Zuerst sah es nach medialen Turbulenzen aus. Nachdem die Sensationspresse das Objekt ihrer (und ihrer Kunden) Begierde einmal nicht nur gejagt, sondern versehentlich auch zur Strecke gebracht hatte, wurden in London Pressefotografen von den Endverbrauchern ihrer Bilder verprügelt. Zum Glück gab es bald Entlastung.
Wer je Studien machen möchte über die Frage, wie reale gesellschaftliche Ereignisse durch das Fernsehen nach den Gesetzen fiktiver Kinoerfahrungen modelliert werden, hat in der Überschwemmungskatastrophe an der Oder ein einprägsames Fallbeispiel. Als Medienereignis betrachtet war das Hochwasser ein voller Erfolg.
Derzeit breitet sich unter Leuten, die sich qua Amt oder Selbsteinschätzung für berufen halten, etwas über die Zukunft dieses Landes zu sagen, eine Torschlußpanik aus, die der Furcht entspringt, irgendwie könnten wir selbige Zukunft versäumen: die Zukunft, die, so hört man, im Computer, in Multimedia und natürlich im Internet liege.
Es sei "mit Sicherheit der Höhepunkt des Fernsehjahres", kündigte der stern an, und die Frankfurter Rundschau fand, dies sei "Fernsehen auf der höchstmöglichen Qualitätsstufe". Gemeint ist Heinrich Breloers zweiteiliger Fernsehfilm Todesspiel (ARD, 24. und 25.6.1997) über den deutschen Herbst 1977, ein dokumentarisches Fernsehspiel.
Jürgen von der Lippe ist ein beliebter Fernsehunterhalter, in dessen Shows es locker und zuweilen sogar geistreich zugeht. Seine leicht verdauliche, nie die Grenze zur bissigen Kritik überschreitende Moderation ist eine gut funktionierende Mischung aus Professionalität und Improvisation.
Dante's Peak ist der Titel eines Films der Name eines kleinen Städtchens und des Vulkanberges, an dessen Fuß es malerisch liegt.
Nur noch ein paar digitale Fäden, und das Netzwerk ist komplett. Schon lange verschrecken Worthülsen wie Cyperspace, Internet und Datenhighway die sanften Gemüter der multimedialen Gesellschaft nicht mehr.
Die Demokratiepreis-Verleihung der "Blätter" am 10. März 1997 (vgl. die Texte im Aprilheft, S. 403 ff.) hatte ein reges Presseecho zur Folge, das wir nachstehend in einer Auswahl dokumentieren. Wir konzentrieren uns dabei auf Kommentare deutschsprachiger Tages- und Wochenzeitungen.
Die Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944" des Hamburger Instituts für Sozialforschung hat in München zu heftigen Protesten der Christlich Sozialen Union geführt.
Von einem Buch und seiner Wirkung soll die Rede sein, nicht mehr von der Legende über ein Buch, vom angeblichen Vorwurf der Kollektivschuld und der Behauptung eines unabänderlichen Nationalcharakters - auch nicht von dem, lieber Daniel Goldhagen, was wir einander vor wenigen Wochen in New York versprochen haben: daß es doch endlich einmal zur Diskussion der Differenzen kommen m&
Der Demokratiepreis, den zuletzt 1990 Bärbel Bohley und Wolfgang Ullmann für die Bürgerrechtler der DDR entgegengenommen haben, geht an den diesjährigen Preisträger mit der folgenden Begründung: Daniel Goldhagen habe "aufgrund der Eindringlichkeit und der moralischen Kraft seiner Darstellung dem öffentlichen Bewußtsein in der Bundesrepublik wesentli
Man sagt, daß männliche Jugendliche in ihrer Entwicklung eine Phase durchmachen, in der bestimmte Berufsbilder eine große Rolle spielen, Lokomotivführer, Pilot oder Kapitän. Diese Wünsche werden derzeit im Fernsehen bis zu einem gewissen Grad erfüllt.
Ereignisse der letzten Monate in Belgien und in der Bundesrepublik haben Massenmedien und Politiker veranlaßt, ein Bedrohungsszenario zu entwickeln, demzufolge nur ein "starker Staat" die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger garantieren kann.
Ortrun veranstaltet eine Party, auf der es laut zugeht. Gabi, ihre Nachbarin, beschwert sich, schlägt die Einladung mitzufeiern aus und holt die Polizei. Damit nicht genug: Sie nimmt Rache, schmiert der Störenfriedin Senf unter die Türklinke. Die wiederum verklebt ihr am nächsten Tag den Briefkasten mit Sekundenkleber und läßt ihr Sahnetorten ins Haus liefern.
Im Stimmengewirr deutscher Berichte über die US-Präsidentschaftswahlen ließ sich vor allem in linksliberalen Publikationen ein Motiv deutlich heraushören: Die Amerikaner, wie könnte man auch anderes von ihnen erwarten, hätten einmal mehr bewiesen, daß sie mit ihrem Konservatismus und ihren Rechtstendenzen nicht allzu weit vom Autoritarismus entfernt sind.
"Ich liebe Katastrophen", sagt Roland Emmerich, schwäbischer Hans im Glück in Hollywood, der mit seinem Science-fiction-Märchen Independence Day mal wieder den "erfolgreichsten Film der Filmgeschichte" gedreht hat.
Auch 1996 ist ein kleines Film-Jubiläumsjahr: Vor fünfzig Jahren, am 17. Mai 1946 wurde die DEFA gegründet, die staatliche Filmproduktionsgesellschaft der DDR. Sie ist nach dem Ende der DDR abgewickelt worden.
Ein erstaunlich großer Teil der Debatte über Israels politische Optionen, besonders in amerikanischen Kreisen, scheint davon auszugehen, daß der neue Premier Benyamin Netanyahu in Sicherheitsdingen tun kann, was ihm gefällt. Auf die arabischen Reaktionen scheint es nicht anzukommen. Netanyahu versprach im Wahlkampf Frieden plus Sicherheit, ohne Konzessionen an die Araber.
Mit Multimedia verhält es sich wie mit den meisten anderen Modewörtern der Technikberichterstattung auch: Obgleich noch kaum einer so recht weiß, was das eigentlich ist (oder sein könnte), die kursierenden Begriffsbestimmungen beliebig, die Anwendungen unklar und schnell aus der Tasche gezogene Marktprognosen meist unbelegt und voller Widersprüche sind, werden zunä