Thema Nationalsozialismus

Pardon wird nicht gegeben

Am 22. Juni 1941 griff das nationalsozialistische Deutschland die Sowjetunion an. Vom ersten Tag an führte die Wehrmacht den Kampf mit großer Brutalität. Gleichwohl darf bezweifelt werden, dass die Soldaten, die am frühen Morgen des 22. Juni ihre Anordnungen erhielten, begriffen, welch ein Krieg ihnen bevorstehen würde.

Ganz und gar dagegen

Der deutsche Widerstand gegen das Hitler-Regime, vor allem der militärische, war ein Trauerspiel, klein, schlecht organisiert und erfolglos. Die Erfolglosigkeit hatte lediglich den Vorteil, dass sich daraus keine neue Dolchstoßlegende bilden konnte.

Warum "Das Amt" missfällt

 

In den „Blättern“ 12/2010 analysierten Norbert Frei und Annette Weinke, Mitverfasser von „Das Amt“, die beginnende inhaltliche Diskussion über die Studie. Jetzt sehen sie sich mit dem Vorwurf der Auftragsarbeit konfrontiert – ausgerechnet durch den Historiker Hans Mommsen.

 

Warum es um die "Mumien" einsam wird

Mit einer bunten Hochglanzbroschüre blickte das Auswärtige Amt 1995, damals noch in Bonn, auf sein 125jähriges Bestehen zurück. Über die Zeit des „Dritten Reiches“ verlor die hausgemachte Festschrift nicht viele Worte: Zwar zeige die kleine Zahl aktiver Hitler-Gegner, dass das Amt insgesamt kein „Hort des Widerstandes“ gewesen sei.

Gegen den Strich

Am 31. Oktober beging der bekannte Strafverteidiger Heinrich Hannover seinen 85. Geburtstag. Und unmittelbar davor, fast als vorweg genommenes Geburtstagsgeschenk, erschienen im PapyRossa Verlag seine „Reden vor Gericht. Plädoyers in Text und Ton“. Dieses Buch gehört in die Hand eines jeden Studierenden der Rechtswissenschaften.

Der Amoklauf der Erika Steinbach

Sie hat es tatsächlich fertiggebracht. 2003 bekannte der Schriftsteller Ralph Giordano, er habe sich in „persönlichen Begegnungen mit Frau Steinbach davon überzeugt, dass sich tatsächlich etwas im Vertriebenenverband geändert” hätte. Er unterstützte das von ihr betriebene Zentrum gegen Vertreibungen.

Nestbeschmutzer von Rang

„Mein Krieg“, „Mein ärgerliches Vaterland“, beide bei Aufbau, und „Rosemarie. Des deutschen Wunders liebstes Kind“, bei Rotbuch – welcher Zeitkritiker kann schon von sich behaupten, dass noch fünf Jahre nach seinem Tod drei seiner Bücher wieder aufgelegt werden und aus Anlass seines 100.

Geschichte als Waffe

Unter der Überschrift „Das Jahr 1989 feiern, heißt auch, sich an 1939 zu erinnern!“ erschien im August vergangenen Jahres in einer großen überregionalen deutschen Wochenzeitung eine von der derzeitigen Bundesbeauftragten für die Unterlagen der ehemaligen Staatssicherheit der DDR Marianne Birthler und ihrem Vorgänger Joachim Gauck initiierte Anzeige, d

Seltsame Heldenvermehrung

Je länger die Nazizeit und der Zweite Weltkrieg vorüber sind, desto mehr NS-Gegner gibt es – vor allem in West-Deutschland. Manche müssen sich gar selbst dazu befördern, wie etwa der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker in der Ausgabe des „Spiegel“ vom 24. August.

1939 bis 2009: Lügen im Dienste des Krieges

Am 1. September 1939 eröffnete das im Danziger Hafen liegende deutsche Linienschiff „Schleswig-Holstein“ mit seinen schweren Geschützen das Feuer auf die polnische Westerplatte – ohne jede Kriegserklärung. Gleichzeitig ließ Hitler einen Angriff polnischer Soldaten auf den oberschlesischen Sender Gleiwitz vortäuschen.

Täter als Marionetten

Als die Zentrale Stelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen am 1. Dezember 2008 ihren 50. Geburtstag beging, wurde ihr noch einmal jene Aufmerksamkeit zuteil, die sie verdient. Dabei ist es um ihre Arbeit in den letzten Jahren erheblich leiser geworden. Der Grund dafür ist biologischer Natur: Die letzten Nazi-Täter sterben aus.

Kommodes Gedenken

Gedenktage sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Sie beginnen immer früher und dauern immer länger. Tatsächlich handelt es sich immer öfter eher um Gedenkwochen. Publikum und Akteure der Erinnerungskultur sind schon lange daran gewöhnt, dass – ich übertreibe nur wenig – einem beim Aufschlagen der Zeitung fast täglich ein NS-Jahrestag begegnet.

Alte Kameraden, neue Elite

Das bayrische Mittenwald war auch dieses Jahr wieder Mittelpunkt revisionistischer Traditionspflege bei der Bundeswehr. An diesem Standort der schon kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs wieder aufgebauten 1. Gebirgsdivision wird alljährlich zu Pfingsten eine Art Heldengedenktag der alten Kameraden zelebriert.

Rechts von Berlusconi

Seit dem 14. April 2008 ist es amtlich: Italien hat erneut eine Rechtsregierung. Mit deutlichem Vorsprung gewann Silvio Berlusconis „Volk der Freiheit“ vor Walter Veltronis „Demokratischer Partei“ – und zwar sowohl im Abgeordnetenhaus (mit 46,8 zu 37,5 Prozent) als auch im Senat (mit 47,3 zu 38 Prozent).

Martyrium eines Aufrechten

Am 4. Mai 1938, kurz nach 15 Uhr, starb, erst 48 Jahre alt, im Berliner Nordend- Krankenhaus Carl von Ossietzky – streng bewacht von der Gestapo, die seinen Tod geheim hielt: „Sie verbot, dass auch nur ein Wort über Carls Tod gesprochen wurde. Auch durfte der Tag der Einäscherung nicht bekanntgegeben werden. Eine Totenfeier durfte nicht stattfinden.

Das Ende der Koalitionsfreiheit

Wenn in diesem Jahr der 75. Wiederkehr des Jahres 1933 erinnert wird, gedenkt man eines Datums viel zu wenig – nämlich des 2. Mai 1933, als in Deutschland die freien Gewerkschaften zerschlagen wurden. Bereits mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 31. Januar 1933 sahen sich die Gewerkschaften als Teil der demokratischen Opposition schwerem Druck ausgesetzt.