Wälder in Flammen: Ist Deutschland vorbereitet?
Dass dringend etwas geschehen musste, wurde 1975 klar, auf grausame Art und Weise. Es begann mit einem kleinen Brand am Nachmittag des 8. August in einem Waldgebiet in der Lüneburger Heide.
Dass dringend etwas geschehen musste, wurde 1975 klar, auf grausame Art und Weise. Es begann mit einem kleinen Brand am Nachmittag des 8. August in einem Waldgebiet in der Lüneburger Heide.
Ob es um die Brandmauer gegen die AfD, die Schuldenbremse oder die Stromsteuer geht – auf das Wort von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist kein Verlass. Im Wahlprogramm von CDU und CSU steht: „Wir senken die Stromsteuer für alle und reduzieren die Netzentgelte.“
Nur knapp schrammte Deutschland Anfang Juli an einem neuen Hitzerekord vorbei. Mit über 35 Grad in weiten Teilen des Landes war es in der ersten Hitzewelle des Jahres flächendeckend viel zu warm. Statt aber den Klimaschutz endlich ernst zu nehmen, will die schwarz-rote Bundesregierung neue fossile Gaskraftwerke mit 20 000 Megawatt Leistung bauen.
Kein anderer Bereich steht so für die Beharrungskräfte fossiler Geschäftsmodelle wie der Individualverkehr. Europäische Nachbarn zeigen, wie es besser geht.
Überflutete Dörfer, ausgetrocknete Böden, Menschen auf der Flucht vor Wasser oder Hitze – die Bilder der Klimakrise sind omnipräsent und doch droht diese stärker denn je in der Flut weltweiter Kriegs- und Krisenberichterstattung unterzugehen.
Sie heißen „Kegelbiene“, „Vierfarbige Kuckuckshummel“ oder „Mannstreu-Sandbiene“: In Baden-Württemberg leben fast 500 verschiedene Wildbienen- und Hummelarten. Noch, muss man leider sagen, denn in den vergangenen 20 Jahren haben sich ihre Lebensbedingungen dramatisch verschlechtert.
Spätestens mit der Klimarahmenkonvention vor mehr als 30 Jahren waren die Gefahren und Risiken, die aus dem menschengemachten Klimawandel resultieren, allgemein bekannt. Dennoch steigen die weltweiten Emissionen noch immer – trotz unbestrittener Erfolge in Sachen Emissionsreduzierungen in einigen Teilen der Welt, etwa in Europa.
Als am 8. Mai dieses Jahres weißer Rauch über dem Vatikan aufstieg und zur Überraschung vieler mit Papst Leo XIV. – oder bürgerlich Robert Francis Prevost – der erste US-Amerikaner zum Papst gekürt worden war, war eines jedenfalls sofort klar: Dieser Papst ist ein direktes Vermächtnis des Pontifikats seines Vorgängers.
Fliegen gehört in Deutschland mittlerweile zur sozialen Norm, obwohl die Klimaschäden durch den Flugverkehr bekannt sind. Kathrin Boehme und Carolin Maaßen plädieren deshalb für einen Mentalitätswechsel.
Trotz der jährlichen Weltklimakonferenzen steigen die globalen CO2-Emissionen immer weiter an und es droht ein negativer klimatischer Kipppunkt nach dem nächsten erreicht zu werden. Jürgen Scheffran zeigt dagegen, wie sich das Entstehen positiver Kipppunkte fördern ließe – im Energiesektor wie in der Lebensmittelversorgung.
Im vergangenen Jahr hat die Weltgemeinschaft kaum eine der vielen Krisen und Konflikte unserer Zeit gelöst. 2024, das kann man guten Gewissens behaupten, war ein multilateraler Totalausfall.
Die Klimabewegung oder der Europäische Green Deal hätten 2019 noch „viel Anlass zu Optimismus“ gegeben, schreibt Dirk Messner. Diese Diagnose teilen wir nicht. Wir sehen leider auch nicht, dass sich die Gesellschaft „nun mitten in der Transformation“ befindet.
Während die Klimakrise bereits weltweit wütet, wird die notwendige Vermeidung von Emissionen immer weiter hinausgeschoben – und das schon, bevor Donald Trump wiedergewählt wurde.
Wütende Anwohner, die das spanische Königspaar mit Schlamm bewerfen, Sprechchöre wie „Haut ab!“ und „Mörder, Mörder!“ gegen den konservativen Regionalpräsidenten Carlos Mazón von Valencia und den sozialistischen Premier Pedro Sánchez: Einen solchen Empfang einer offiziellen Delegation in einem Katastrophengebiet hat es in Spanien noch nie gegeben.
Ob bei der Wasserversorgung, in der Pflege oder im Gesundheitssektor: Bereits seit einigen Jahrzehnten kommt es selbst in systemrelevanten Bereichen immer wieder zu Privatisierungen – bei denen die kurzfristige Gewinnmaximierung zugunsten der Investoren oftmals das Geschäft bestimmt.
Noch vor wenigen Jahren schien die Notwendigkeit der Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit gesellschaftlicher Konsens zu sein. Doch die Aufbruchstimmung hat sich in Ablehnung verwandelt. Wie kann Veränderungsbereitschaft der Menschen wieder gestärkt werden?
Auch wenn Begriffe wie Biodiversität oder diversity management erst im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts geprägt wurden und seitdem den politischen Diskurs zur biologischen und sozialen Diversität bis in unsere Gegenwart hinein dominieren, verweist deren Vorgeschichte weit zurück bis ins 18. Jahrhundert – und sie ist unmittelbar mit einem revolutionären Ereignis verbunden.
Die Grünen befinden sich in der „tiefsten Krise unserer Partei seit einer Dekade“: Mit diesen Worten begründete Omid Nouripour am 25. September nach dem parlamentarischen Aus der Grünen in Brandenburg und Thüringen den Rücktritt des gesamten Bundesvorstands.
Ein erneuter Anlauf der Naturschutzkonferenz soll den Verlust der Artenvielfalt abbremsen. Das wird erst gelingen, wenn der Naturschutz nicht ständig vermeintlich wichtigeren – meist ökonomischen – Zielen untergeordnet wird.
Das Desaster der Deutschen Bahn spitzt sich immer weiter zu; ohne eine rasche Besserung aber sind die verkehrs- und damit die klimapolitischen Ziele der Ampel nicht zu erreichen. Zu den immensen Problemen im Betrieb mit unzähligen Ausfällen und Verspätungen kommt die Finanzierungskrise rund um die hochverschuldete Aktiengesellschaft, die zu 100 Prozent im Besitz des Bundes ist.
Zu Beginn ihrer Amtszeit im Jahr 2021 legte die neue grüne Außenministerin Deutschlands, Annalena Baerbock, ihre Grundsätze dar. Es sei wichtig, „dass wir als liberale Demokratie deutlich aufzeigen, für welche Werte wir einstehen“.
Jetzt also ist es raus, auch wenn es noch der formalen Bestätigung durch die Gremien bedarf: Robert Habeck wird die Grünen in den kommenden Bundestagswahlkampf als Spitzenkandidat führen. Damit bleibt der Partei ein quälend langer Wettstreit zwischen ihm und Annalena Baerbock erspart.
Seit kurzem erhebt die EU zusätzliche Einfuhrzölle auf Elektroautos aus China. Ein rückwärtsgewandter Schritt, den die Autoindustrie nur deshalb fordert, weil sie den Umstieg auf Elektromobilität verschlafen hat.
Während die Klimakrise an Dramatik zunimmt, erhebt sich ein totgeglaubtes Konzept für den Klimaschutz aus der Mottenkiste: die massenhafte Abscheidung und Speicherung von CO2, auf Englisch „Carbon Capture and Storage“ (kurz CCS).
Eine Anpassung an die neue Klimarealität ist dringend nötig. Das zeigen die Ereignisse der vergangenen Monate: Weihnachtshochwasser vor allem in Niedersachsen, Überschwemmungen im Saarland und Rekordniederschläge in Süddeutschland im Mai