Thema Ökologie

Nebelkerze Green New Deal

Wer politisch ernst genommen werden will, muss heute Wunder versprechen. Der Trick kann gelingen, wenn vielstimmig das Lied von der nahen „Klimaneutralität“ kapitalistischer Industriegesellschaften gesungen wird. Bei aller ernsten Sorge um den Zustand unseres Planeten obsiegt die Hoffnung, dass das Weltsystem des Kapitalismus – das zugleich eine Weltökologie hervorgebracht hat – gestärkt, verjüngt und von Grund auf erneuert aus jenen chaotischen Prozessen hervorgehen möge, die seine Ausdehnung bis in die entlegensten Winkel der Erde nach wenig mehr als drei Jahrhunderten ausgelöst hat.

Systemwandel oder Klimakollaps

Die industrielle Zivilisation hat das Leben auf der Erde in das sechste große Artensterben seiner Geschichte gestürzt. Auch der Homo sapiens wird davon nicht unberührt bleiben: Wenn Nahrungsketten reißen, maritime Ökosysteme zusammenbrechen, die Himalaja-Gletscher und mit ihnen die wichtigsten Süßwasserquellen Asiens schwinden, wenn die Bestäubung von wichtigen Nutzpflanzen durch zu hohe Temperaturen oder durch das Verschwinden von Insekten ausbleibt, kann es schon in den nächsten Jahrzehnten zu einem Zusammenbruch der globalen Nahrungsmittelproduktion kommen.

Das Anthropozän oder: Wie wir die Erde verkonsumieren

Die moderne Zivilisation hat die natürliche Mitwelt radikal verändert; die alte Erde, die in der bisherigen Menschheitsgeschichte unsere Heimat war, existiert nicht mehr. Deshalb prägten Paul J. Crutzen und der Gewässerforscher Eugene F. Stoermer für unsere Erdepoche den Begriff Anthropozän – die vom Menschen maßgeblich geprägte Entwicklung des Planten.

Grüne Männchen in Meck-Pomm

Donald Trump ist zwar endlich Geschichte, aber da sage noch einer, wir hätten nicht ordentlich von ihm gelernt. Zum Beispiel Fake News: Wenn uns schon der neue Ex-US-Präsident unsere schöne Pipeline Nordstream 2 vermiest hat, weil er die daran beteiligten Konzerne mit seinem bösen Bannfluch belegte, woraufhin die feigen Bilfingers und Bergers einfach kneifen, dann machen wir uns unsere alternativen Wahrheiten eben einfach selbst!

Die Verteidigung der Wildnis – mit ökonomischem Profit

Als der Zyklon Amphan im vergangenen Mai den Golf von Bengalen heimsuchte, schien dieser erste große Sturm des Jahres in Südasien eine massive Bedrohung nicht nur für die Menschen zu sein, die in den Überschwemmungsgebieten an der Küste leben, sondern auch für die Tiere und Pflanzen – darunter viele gefährdete Arten –, die auf diese empfindlichen Ökosysteme angewiesen sind. Doch die Natur kam der Region zu Hilfe.

Corona oder: Die Krise als Chance für eine sozial-ökologische Transformation

Durch den Ausbruch der Corona-Pandemie und ihre globalen Auswirkungen sind Milliarden von Menschen in ihrer Existenz betroffen. Kaum ein Lebens- und Arbeitsbereich blieb davon verschont. Und zu viele – vermeintliche – Gewissheiten wurden über Nacht auf den Kopf gestellt. Das gilt auch und gerade für die über 75 Jahre weitgehend von Kontinuität geprägte Bundesrepublik. Der durch die Pandemie ausgelöste Lockdown gesamter Sektoren führte das Land in die tiefste Rezession der Nachkriegsgeschichte.

Die Ära der Entwicklung: Das Ende eines Mythos

Mit der Coronakrise und ihren heute bereits absehbaren verheerenden Auswirkungen auf den globalen Süden taucht plötzlich ein Wort wieder auf, das fast in der Versenkung verschwunden zu sein schien: Entwicklung. Denn genau das ist die Frage – ob es dergleichen, und zwar inzwischen nicht mehr nur für den Süden, sondern auch für den gesamten Globus, noch einmal geben kann, oder ob wir eine weiter zunehmende, fundamentale Disruption der Welt erleben.

Die große Verwüstung: Heuschrecken über Ostafrika

Als erstes erscheinen am Himmel riesige, dunkle Wolken. „Kurz danach bemerkt man, dass sich diese Wolken schnell bewegen“, erzählt Cyril Ferrand von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). „Dann erkennt man, dass diese Wolken aus Millionen von Insekten bestehen.“ Ferrand leitet den Einsatz der FAO gegen die Wüstenheuschrecken in Ostafrika. Seit Monaten fallen hier und im Jemen gigantische Heuschreckenschwärme über Felder und Weideflächen her und verwüsten dabei ganze Landstriche.