Autorinnen und Autoren Achim Engelberg

Biographie von Achim Engelberg

Achim Engelberg, geb. 1965 in Berlin, Dr. phil., Historiker, Journalist und Buchautor.

Im Folgenden finden Sie sämtliche »Blätter«-Beiträge von Achim Engelberg.

Achim Engelberg in den »Blättern«

Der besiegte Sieger

Reinhart Koselleck schien sich von Geburt an auf der Siegerstraße des Fortschritts zu bewegen. Doch der Sohn einer bürgerlichen Familie mit Bildung und Besitz erlebte und erlitt die Abgründe eines extremen Zeitalters – und entwickelte daraus ein Werk, das gerade in den letzten beiden Jahrzehnten weltweit übersetzt wird.

Arbeiter verlassen Europa

Als die Bilder laufen lernten, filmten die Brüder Lumière, wie zahlreiche Arbeiter ein Werk verlassen. Dieser 1895 gedrehte und gezeigte, nicht einmal eine Minute dauernde Film gilt als Geburtsstunde des Kinos. Im gleichen Jahr fuhr Otto von Bismarck, der mit seiner von ihm geprägten ersten deutschen Einheit die Konsequenzen aus den industriellen Revolutionen gezogen hatte, durch den Hamburger Hafen.

Brennpunkt Balkan oder: Schöne neue imperiale Welt

Als die EU beim Aufbau einer Demokratie in Afghanistan scheiterte, zeigte sich vor allem ihre Hybris. Wenn sie aber beim Aufbau einer neuen Ordnung nach dem blutigen Zerfall Jugoslawiens auf dem Westbalkan scheitert, wäre das ein Menetekel für ihre Kraft in der multipolaren Welt unserer Epoche.

Wie erklärt sich unser Niedergang?

Schwer ist es, über die zerklüftete, umkämpfte Gegenwart zu schreiben, in der die Politik noch nicht zur Geschichte geronnen ist. Der niederländische Autor Geert Mak versucht es trotzdem – und zwar mit großem Erfolg. Nach seinem vielgelesenen und mannigfach übersetzten Buch „In Europa. Eine Reise durch das 20. Jahrhunderts“ aus dem Jahr 2004 ist nun mit „Große Erwartungen. Auf den Spuren des Europäischen Traums“ die Fortsetzung erschienen, über die Jahre 1999 bis 2019.

Der planetarische Klassiker aus Ostberlin

Als am 10. November 1989 die Massen auf dem Ku‘damm feierten, flog Heiner Müller für eine Veranstaltung nach New York und erlebte so, fast zufällig, die Tage nach dem Mauerfall in den USA. Als die Welt tatsächlich auf diese Stadt Berlin schaute, in der ein Großteil seines Werks entstanden war, wo er als Grenzgänger zwischen Ost und West internationale Bekanntheit erlangt hatte, gab er vor dem Hintergrund des ikonischen Wolkenkratzerwalds Interviews. Darin sprach er davon, dass ein fingierter Sozialismus ohne bürgerliche Freiheiten den realen Kapitalismus nicht überwinden kann.

Der Kampf um die Weltmacht

Am 11. September wird er 80 Jahre alt, der scharfsinnige Perry Anderson. Wer die Eigenart dieses britischen Historikers näher begreifen will, sollte sein Werk mit dem von Eric Hobsbawm (1917-2012) vergleichen. Im Zentrum von Hobsbawms vielgestaltigem Oeuvre steht eine epische, vierbändige Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.

Das Zeitalter der Niederlagen

„Ich schreibe seit über achtzig Jahren. Zuerst Briefe, dann Gedichte, Reden, später Geschichten, Aufsätze und Bücher, nun diese Skizze.“ Es ist der erste Satz in „Ein Geschenk an Rosa“, des letzten abgeschlossenen Buchs des vor einem Jahr gestorbenen britischen Schriftstellers, Malers und Booker-Prize-Trägers John Berger.