Dirk Niebel: Die Entwicklungsbremse
Klimawandel, fragile Staaten, Welternährungskrise, Rohstoffverknappung und soziale Ungleichheit – die Liste der Herkulesaufgaben, vor denen die internationale Zusammenarbeit steht, ist lang.
Klimawandel, fragile Staaten, Welternährungskrise, Rohstoffverknappung und soziale Ungleichheit – die Liste der Herkulesaufgaben, vor denen die internationale Zusammenarbeit steht, ist lang.
Das Jahr 2013 hat gute Chancen, in die Wirtschaftsgeschichte einzugehen. Erstmals seit Beginn der europäischen Industrialisierung Anfang des 19. Jahrhunderts übersteigt das Produktionsvolumen der sogenannten Schwellen- und Entwicklungsländer wieder jenes der „Triade“, also Nordamerikas, Westeuropas und Japans.
Am 17. Februar wählen Ecuadors Bürgerinnen und Bürger einen neuen Präsidenten. Als klarer Favorit gilt der seit 2006 regierende linksgerichtete Amtsinhaber Rafael Correa.
Als am 12. August dieses Jahres ein Erdbeben im Nordwesten Irans ganze Landstriche verwüstete, über 300 Menschen tötete und rund 5000 verletzte, boten viele Staaten umgehend ihre Hilfe an, unter anderem die Bundesrepublik Deutschland, die Schweiz und die USA.
Geht es Indien heute erstaunlich gut oder ist dieses Land dabei, auf der ganzen Linie zu scheitern? Welche Antwort man auf diese Frage bekommt, hängt ganz davon ab, mit wem man spricht.
Die verheerende Hungerkatastrophe am Horn von Afrika betrifft inzwischen über zehn Millionen Menschen, Hunderttausende sind deswegen auf der Flucht oder bereits in Flüchtlingscamps untergekommen.
Wie soll ich eine Geschichte erzählen, die wir doch schon allzu gut kennen? Ihr Name war Afrika. Seiner Frankreich. Er kolonisierte sie, beutete sie aus, machte sie mundtot.
Indien erlebt gegenwärtig eine Finanzkrise, die in ihren Strukturen von der Entstehung bis zur „Rettung“ frappierende Parallelen zur Subprime-Krise in den Vereinigten Staaten aufweist.
Während der Feiern zum 50. Jahrestag der Unabhängigkeit Nigerias von Großbritannien rissen am 1. Oktober 2010 zwei Autobomben in der Hauptstadt Abuja 14 Menschen in den Tod. Wenig später bekannte sich die militante „Bewegung für die Emanzipation des Nigerdeltas“ (MEND) zu dem Attentat.
Angela Merkels Worte finden Gehör in der Welt: Anfang November 2010 wurde in einem kleinen Kulturzentrum in Mexiko-Stadt die Aussage der deutschen Bundeskanzlerin „Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!“ von einem philippinischen Delegierten der International Assembly of Migrants and Refugees (IAMR) als Beleg für eine zunehmende Migrant
Die Bilanz von fünf Jahrzehnten Entwicklungspolitik für Afrika könnte verheerender kaum sein: Trotz gewaltiger Summen, die jahrelang geflossen sind, sind die Fortschritte, die auf dem Kontinent im Kampf gegen Armut und Unterentwicklung erzielt wurden, alles andere als erfreulich.
Wohin steuert die europäische Landwirtschaftspolitik? Um dieses Reizthema wird es in den nächsten Monaten hitzige Debatten geben. Denn bis Jahresende will EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos¸ einen Vorschlag zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für die Zeit nach 2013 vorlegen.
Im Januar 2011 soll die südsudanesische Bevölkerung in einem Referendum darüber entscheiden, ob der Süden Teil eines vereinten Sudan bleibt oder unabhängig wird. Das Referendum geht zurück auf das am 9.
In diesem Sommer wurde der Ruf nach erleichterter Anwerbung ausländischer Fachkräfte laut – und zwar aus dem Munde von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle. Damit steht der Minister nicht allein. Denn auch von entwicklungspolitischen Gruppen wird seit Jahren eine größere Aufnahme von Arbeitsmigranten gefordert.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) gehört zu den großen Gewinnern der aktuellen Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise. Er beweist damit zum dritten Mal in seiner gut 65jährigen Geschichte Anpassungs- und Überlebenswillen.
Ob das Hochwasser schafft, wozu die politische Vernunft bisher nicht reichte? Ob die Katastrophe endlich unseren blinden Fleck namens Pakistan beseitigt? Es sieht nicht danach aus. Viel spricht dagegen dafür, dass Europa bald wieder zu seiner Politik der Vernachlässigung gegenüber Pakistan zurückkehren wird.
In der Januarausgabe der „Blätter“ bezeichnete Ulrike Guérot den neuen
Europäischen Auswärtigen Dienst (EAD) als „Kronjuwel“ des Vertrags von Lissabon. Dieser Darstellung widersprechen jedoch insbesondere friedens- und entwicklungspolitische Organisationen vehement.
Die in den Industrieländern ausgelöste Finanz- und Wirtschaftskrise trifft die armen Staaten besonders hart. In Afrika dürften die Auswirkungen am nachhaltigsten sein. Dies hängt mit der immer noch kolonial geprägten Rohstoffökonomie und der dadurch bedingten Verletzlichkeit gegenüber weltwirtschaftlichen Entwicklungen zusammen.
Freudentaumel an der Copacabana und Freudentränen von Staatsoberhaupt Luiz Inácio „Lula“ da Silva – das waren die Bilder, die uns erreichten, nachdem Rio de Janeiro im Oktober 2009 zur „Olympiastadt 2016“ auserkoren worden war und dabei unter anderem Chicago hinter sich gelassen hatte – trotz des persönlichen Einsatzes von US-Präsident B
Im Jahr 1794 gelangten erstaunliche Nachrichten aus Paris in die Karibik: Die Sklaverei sei abgeschafft, die Gleichheit der Menschen verkündet und Sklavenhalter, die sich widerspenstig zeigten, würden guillotiniert. Doch am 20. Mai 1802 richtete Napoleon Bonaparte die Sklaverei wieder ein. Ein weiterer Erlass, vom 5.
Das Prinzip endloser Akkumulation, also das Wesen des Kapitalismus, ist gleichbedeutend mit exponentiellem Wachstum; letzteres aber führt, wie Krebs, zum Tode. John Stuart Mills, der das erkannte, malte sich einen „stationären Zustand“ aus, der diesem irrationalen Prozess ein Ende setzen werde. John Maynard Keynes teilte die Zuversicht, dass die Vernunft siegen werde.
„In der Handelspolitik bekämpfen wir jede Art des Protektionismus und setzen uns nachhaltig für weitere Marktöffnung ein“, heißt es im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung. Denn: „Eine offene, regelgebundene Weltwirtschaft ist der beste Garant für weltweiten Wohlstand und weltweite Sicherheit.“1
Wenn Mitte November die Regierungen in Rom zum Welternährungsgipfel zusammenkommen, müssen sie Rechenschaft ablegen über einen skandalösen Weltrekord: Erstmals in der Menschheitsgeschichte sind über eine Milliarde Menschen chronisch unterernährt – trotz einer Rekordgetreideernte im Jahr 2008, trotz gesunkener Nahrungsmittelpreise und trotz zahlreicher interna
Der Vertrag, den der südkoreanische Konzern Daewoo Logistics im Juli 2008 mit der Regierung von Madagaskar abschloss, machte weltweit Schlagzeilen: Das Unternehmen wollte 1,3 Mio.
Der US-amerikanische Historiker und Urbanist Mike Davis, einer der klügsten Globalisierungs- und Kapitalismuskritiker, ist am 25. Oktober gestorben. Seine grundlegenden Beiträge für die »Blätter« haben nichts von ihrer Aktualität verloren, insbesondere sein Text »Wer wird die Arche bauen? Das Gebot zur Utopie im Zeitalter der Katastrophen«.